Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau e. V.

VCD aktuell: Pressemitteilungen

Verkehrslärm: Bitte beteiligen Sie sich!

Derzeit findet die Fortschreibung der Lärmaktionspläne statt. Noch bis zum 30. September können alle Bürger in einem Fragebogen angeben, welche Lärmquellen wie stark stören oder gesundheitliche Probleme verursachen. Auch ruhige Gebiete und deren Wert für die Erholung werden gesucht.

Den Fragebogen können Sie online unter www.umgebungslaerm.bayern.de ausfüllen oder einen gedruckten Fragebogen anfordern. Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Verfahren.

Nutzen Sie die Gelegenheit und machen Sie mit! Geben Sie an, wo Lärm Sie stört! Bewerten Sie die Wirksamkeit von Maßnahmen und schlagen Sie bessere vor! Nur, wenn möglichst viele Menschen sich beteiligen, kann sich etwas an der Belastung durch Lärm ändern.

Der VCD wird das Thema Verkehrslärm im Herbst in Zusammenarbeit mit der IG Lärmschutz Passau West und den Angerern weiter verfolgen. Unter anderem sind Messungen und ein Lärmspaziergang geplant.

Lärm betrifft alle. Mehr als drei Viertel aller Menschen in Deutschland werden von Straßenverkehrslärm gestört oder belästigt, 43 Prozent vom Fluglärm und ein Drittel von Schienenlärm. Lärm verursacht körperliche und psychische Erkrankungen und erhöht z. B. das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Angststörungen. Umso wichtiger sind lärmarme Gebiete für die Erholung der Betroffenen. Sie müssen vor Verlärmung geschützt werden.

Auf geoportal.bayern.de finden Sie eine Karte, in der die Lärmwirkung der stark befahrenen Straßen (mit mehr als 3 Millionen Kfz pro Jahr) eingezeichnet ist.

Vorteile mit der Granitbahn in der Innstadt

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat die Abstände an der Bahnstrecke in der Innstadt schon 2007 gemessen und die Ergebnisse veröffentlicht. Mindestens so alt ist die Diskussion um den Weg neben den Bahngleisen.

Vermessung des Innstadtbahnwegs im Jahr 2007

Im Bauausschuss im März 2023 hat die Stadtverwaltung die anwesenden Stadträte mehrfach mit falschen Angaben getäuscht.

Die Stadt ist nun gefordert, auf den Eigentümer der Bahnstrecke, die Bayerische Regionaleisenbahn (BRE) zuzugehen, um um einen guten Kompromiss zu finden und vor allem mehr Platz für Fußgänger auf dem Weg. Die BRE ist zu einer Kooperation breit, das zeigt schon die Erlaubnis für die Stadt, das Geländer zwischenzeitlich abzubauen. Allerdings muss die Stadt jetzt, wo der Bahnbetrieb wieder aufgenommen wird, das Geländer bis spätestens Mai 2023 wieder errichten. Derzeit (Stand Mitte März) hat die Stadt auf die Aufforderung dazu nicht reagiert.

Für die Querung der Donau steht immer noch das Angebot, dass die Stadt einen eigenen Steg für Fußgänger und Radfahrer an die Kräutelsteinbrücke anbauen darf. Bis heute gehen viele Fußgänger trotz Verboten illegal und sich selbst gefährdend auf der Brücke. Ihnen eine eigene Brücke anzubieten, würde die Situation erheblich entzerren. Doch auf das großzügige Angebot der BRE sind die Stadtverwaltung und der Oberbürgermeister nicht eingegangen.

Der VCD appelliert an die Stadt Passau, die Zusammenarbeit mit der BRE und dem Förderverein Granitbahn Hauzenberg schnellstens aufzunehmen. Von einem Miteinander bei der Granitbahn könnten sowohl Fußgänger, Radfahrer, Tourismus und der öffentliche Verkehr profitieren.

Aktive Radverkehrsbehinderung

15 Kilometer Schrittgeschwindigkeit auf Fahrrad-Hauptrouten in Passau

Karte mit Schrittgeschwindigkeit für Radfahrer
Die Karte zeigt Abschnitte mit Schrittgeschwindigkeit (blau) und Abschnitte,
auf denen Fahrräder geschoben sollen (violett). Markiert sind nur die Stellen,
die auf ausgewiesenen Hauptrouten (rot) oder Nebenrouten (gelb) liegen.

Mit dem verkehrs­beruhigten Bereich in der Innbrückgasse haben der Passauer Stadtrat und die Stadt­verwaltung erneut den Radverkehr auf einer Hauptroute behindert. Statt dem Vorschlag von von Verkehrs­experten zu folgen, und den dort vor­herr­schen­den Radverkehr mit einer Fahrradstraße zu verdeutlichen und so seine Sicherheit zu erhöhen, werden Radfahrer nun abermals durch Schritt­geschwin­dig­keit gebremst. Das hat auf einer Haupt­verkehrs­verbindung nichts zu suchen.

Der VCD hat das Hindernis Innbrückgasse zum Anlass genommen, einmal nachzuzählen. Das Ergebnis ist erschreckend: Alleine auf den durch die Stadt ausgewiesenen Fahrrad-Hauptrouten sollen Radfahrer auf 36 Abschnitten nur Schritt­geschwindig­keit fahren oder schieben. Zusammen beträgt die Länge dieser Strecken über 15 Kilometer.

Radverkehrskonzept Passau

Der VCD Kreisverband hat sich zusammen mit dem ADFC Passau intensiv mit dem Entwurf zum Radverkehrskonzept Passau beschäftigt. Unser Urteil: Grundsätzlich ist es gut geworden, aber es klammert einige kritische Stellen aus.

Anscheinend wurden seitens der Stadtverwaltung Vorgaben gemacht, was nicht verändert werden soll. Anders sind Bemerkungen wie "kein Handlungsspielraum" nicht zu erklären. So fehlen zum Beispiel dringend notwendige Verbesserungen am Ilzdurchbruch, auf den Brücken und Altstadtbereichen im Konzept.

Das Radverkehrskonzept wurde inzwischen verabschiedet. Sie können die Endfassung bei der Stadt Passau abrufen. Jetzt gilt es, darauf aufzupassen, dass es auch möglichst zügig umgesetzt wird. Natürlich werden ADFC und VCD weiterhin darüber hinaus gehende Forderungen zu dringlichen Verbesserungen für den Radverkehr erheben, die in das Radverkehrskonzept keinen Eingang gefunden haben oder erst danach als Problem aufgekommen sind.

Fahrradunfälle in Passau

In Passau ereignen sich vergleichsweise wenige Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es wenige Radwege an befahrenen Straßen gibt. Der Radverkehr findet auf selbständigen Wegen und abseits der stark befahrenen Straßen statt, was merklich sicherer ist. Benachbarte Städte wie Deggendorf oder Plattling, die stark auf Radwege setzen, weisen bezogen auf ihre Größe deutlich mehr Fahrradunfälle auf.

Danke, dass Sie mit dem Rad fahren!

Boris Burkert und Bernd Sluka verteilen auf dem Ludwigsplatz Geschenke an Radfahrer

Es gibt viele Gründe, Radfahrern zu danken. Der VCD Kreisverband Passau hat es getan. Die Vorsitzenden Boris Burkert und Bernd Sluka und einige Helfer dankten auf dem Ludwigsplatz in Passau allen, die mit einem Fahrrad vorbei kamen, und verteilten Geschenke.

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, leistet einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft und für lebenswerte Städte. Jeder mit dem Fahrrad zurückgelegte Kilometer erwirtschaftet einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen von 30 Cent - während jeder mit einem Auto zurückgelegte Kilometer 20 Cent an ungedeckten Kosten auf die Allgemeinheit abwälzt.

Jede Fahrt mit dem Fahrrad macht Städte attraktiver. Radfahrer brauchen viel weniger Platz als mit dem Auto. So verringern Sie Stauungen und schaffen Freiräume für das Leben. Wer mit dem Rad fährt schützt aktiv das Klima, verschmutzt nicht die Luft und erzeugt so gut wie keinen Lärm und keine Unfälle. Radfahrer kaufen vor Ort ein und stützen damit den lokalen Einzelhandel. Und sie selbst leben gesünder und länger.

Deswegen: Vielen Dank, dass Sie mit dem Rad fahren!

Über dem Fahrverbot-Grenzwert: Die Passauer sind zu viel Stickoxid ausgesetzt

Nun ist belegt, was sich bereits durch Stichproben des VCD im Jahr 2017 aufgezeigt hat: In Passau wird der zulässige Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) erheblich überschritten.

Der VCD hat - nachdem die Stadtverwaltung untätig blieb - einfach während des ganzen Jahres 2018 weitergemessen und so zwei vollständige Jahresmittelwerte ermittelt:

Der VCD misst grundsätzlich nur dort, wo Menschen wohnen oder sich längere Zeit aufhalten. Die Messergebnisse des VCD werden durch Hochrechnungen, die im Auftrag des Landesamt für Umwelt angefertigt wurden, bestätigt. Die Ergebnisse dieser Hochrechnungen hat der VCD von der Stadtverwaltung erhalten.

Die Ergebnisse aus 2018

Übersicht der Messergebnisse NO2 in 2018

Jahresmittelwerte sind die relevante Größe, um die Luftqualität nach EU-Recht zu beurteilen. Werden 40 Mikrogramm überschritten, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Luft sauberer zu machen. In Passau liegt am Kirchenplatz die mittlere Konzentration sogar klar über dem höheren Grenzwert von 50 Mikrogramm, mit dem die Bundesregierung verzweifelt versucht, Fahrverbote abzuwenden. In der Freyunger Straße ist die NO2-Konzentration im Mittel zwar knapp unter des EU-Grenzwerts, aber die Luft ist dort immer noch gesundheitsschädlich verschmutzt, da der von der WHO festgelegte Grenzwert von 20 Mikrogramm klar gerissen wird. Hier wären ebenfalls vorbeugende Maßnahmen zum Schutz der Anwohner sinnvoll.

Der VCD wird alle zur Verfügung stehenden Mittel ergreifen, damit die Stadtverwaltung endlich handelt und für sauberere Luft in Passau sorgt.

Zusätzlich hat der VCD Vergleichsmessungen, um die Jahreswerte zu bekräftigen, und weitere Stichproben in 4-Wochen-Zeiträumen erhoben. Deren Resultate lassen vermuten, dass auch die Luft am Anger und dem Ludwigsplatz über den Grenzwerten verschmutzt ist. Außerdem zeigt sich, wie schon im Jahr 2017 belegt, dass die offizielle Messstation fast immer zu niedrige Werte liefert, die nicht geeignet sind, den Schutz der Bevölkerung vor gesundheitsschädlicher Luft zu beurteilen.

Die stets aktuellen Messwerte für Feinstaub finden Sie auf passau.maps.luftdaten.info

Alle Messergebnisse des VCD können Sie hier als PDF herunterladen.

Lesen Sie dazu auch unsere Pressemitteilung vom 2019-02-26: Passau ist die zweitschmutzigste Stadt in Bayern

Titelbild der Fahrradkarte zur Ilztalbahn

VCD Service: Das Radroutennetz zur Ilztalbahn

Bergauf mit dem Zug - Bergab mit dem Rad

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub und der Verkehrsclub Deutschland haben ein begleitendes Netz von Fahrradrouten zur Ilztalbahn ermittelt und alle Strecken persönlich ausprobiert, damit wir sie wirklich empfehlen können. Insgesamt 480 km Radtouren, die mit der Ilztalbahn gut zu erreichen sind, haben wir in unsere Karte aufgenommen und die meisten davon beschrieben.

Kartenausschnitt

Wir haben eine Fahrradkarte aufgelegt, die alle Routen, Anschlüsse zu weiterführenden Verbindungen und viele Freizeitinformationen enthält. Damit können Sie ganz bequem und sicher die Routen abfahren, aber auch eigene Wege einschlagen.

Die Karte erhalten Sie gegen eine Schutzgebühr von 3 € in allen Zügen der Ilztalbahn, in vielen Tourismusbüros und Fahrradläden der Region, in ausgewählten Gasthäusern und an den Vorverkaufsstellen der Ilztalbahn.

Oder überweisen Sie 4 € (Schutzgebühr plus Anteil an den Versandkosten) auf das Konto des VCD Kreisverband Passau/FRG, IBAN: DE20 7405 0000 0620 5042 41, BIC: BYLADEM1PAS, Bank: Sparkasse Passau und geben Sie "Fahrradkarte" und Ihre Adresse im Verwendungszweck an. Dann schicken wir Ihnen die Karte umgehend zu.

Den Verlauf der Routen können Sie auch auf einer interaktiven Karte verfolgen oder einzelne Routen für GPS-Navigation herunterladen.
Zwei Triebwagen im Bayerischen Wald zwischen Waldkirchen und Freyung
Foto: Förderverein Ilztalbahn

Seit 2011 betreibt die Ilztalbahn GmbH die fast 50 km lange Strecke Passau-Freyung. Seitdem verkehren wieder an allen Wochenenden im Sommerhalbjahr moderne Triebwagen auf der Ilztalbahn. Die Ilztalbahn GmbH wurde von Bürgern der Region und anderen engagierten Menschen gegründet. Der gesamte Betrieb wird mit ehrenamtlichem Personal durchgeführt - von der Lokführerin bis zum Zugbegleiter. In den Zügen werden selbstverständlich Fahrräder mitgenommen. Damit bietet sich die einmalige Gelegenheit im Bayerischen Wald ohne langwierige Anstiege Rad zu fahren.

weitere Informationen zur Fahrradkarte und zur Ilztalbahn

Münchner Verhältnisse: Stickoxide in Passau wie in Großstädten

Passau hat es geschafft mit der Landeshauptstadt München gleichzuziehen, allerdings in einem unrühmlichen Punkt: giftige Stickoxide in der Luft. Das belegen eigene Messungen des Verkehrsclub Deutschland. Die Luftverschmutzung in Passaus Innstadt liegt ähnlich hoch wie in der berüchtigten Landshuter Allee in München.

So hat der VCD am Kirchenplatz in der Innstadt im Juli 67 μg NO2 je m³ Luft gemessen. Da die Luft zur mehrwöchigen Messzeit um 23 % sauberer war als über das ganze Jahr, zeigt dieser Wert etwa 82 μg im Jahresmittel an, mehr als doppelt so dreckig wie erlaubt. Zum Vergleich: An der Landshuter Allee in München waren es im letzten Jahr 80, am Stachus 56.

Auch in der Schmiedgasse, der Freyunger Straße, der Ilzstadt, am Anger und in der Nikolastraße wurde der Grenzwert von 40 μg im Jahresmittel überschritten. Bedenklich nahe am Grenzwert liegen Schanzl, Neuburger Straße und der Auerbacher Stachus.

Die Messwerte und Hochrechnungen auf den Jahresmittelwert im Einzelnen können Sie der interaktiven Karte rechts entnehmen. Klicken Sie dazu auf die Marker. Alle unsere Messergebnisse in Passau und dem Umland haben wir Ihnen zum Download in einer Tabelle und Grafik zusammengestellt.

verkleinerte Grafik

Der VCD erhebt folgende Forderungen:

Zur Messung verwendet der VCD chemische Sammler, die innerhalb von vier Wochen NO2 aufnehmen und anschließend im Labor ausgewertet werden. Diese Methode erfüllt die EU-Richtlinie 2008/50/EG.

Stickoxide wirken vor allem schädigend auf die Atemwege und das Herz-Kreislaufsystem. Besonders empfindliche Personengruppen (z. B. Kinder, Astmatiker) sind davon stärker betroffen als gesundheitlich unauffällige Erwachsene. Sie führen auch zu vermehrten Herzinfarkten. Hauptquelle von Stickoxiden sind Kraftfahrzeuge und dort vor allem Diesel-Pkw. Der Grenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit beträgt 40 μg pro m³ Luft, der im Mittel eines Jahres nicht überschritten werden darf. Zum Schutz der Vegetation, die ebenfalls geschädigt wird, ist beträgt der kritische Wert 30 μg. Die WHO empfiehlt zum Schutz der Bevölkerung, einen Jahresmittelwert von 20 μg nicht zu überschreiten.

Passauer Luft: gesundheitsgefährdend schmutzig

Grafik zur Verdeutlichung der Verteilung von Luftverschmutzungen

Seit Ende 2016 bis mindestens Mitte Februar 2017 ist die Luft in Passau durch Feinstaub und Stickoxide hoch belastet. Die offiziellen Messwerte der Station am Stadtrand geben diese Verschmutzung nur unzureichend wieder. Denn sie misst die "Hintergrundbelastung", während im Zentrum und in den Straßenschluchten deutlich höhere Werte zu ermitteln sind, denen Passanten, Anwohner und auch alle Verkehrsteilnehmer ausgesetzt werden.

Doch selbst die beschönigenden offiziellen Messwerte waren und sind in den ersten Wochen des Jahres erschreckend hoch. Die Stadt reagiert jedoch in keiner Weise: keine Warnung der Bevölkerung vor gesundheitlichen Auswirkungen, keine Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der krankmachenden Luft. Sie sitzt das Problem aus und beschuldigt "das Wetter" anstatt die Verursacher anzugehen und die Belastung zu reduzieren.

Bei zu viel Feinstaub in der Luft sollten Auto- und Lkw-Fahrten eingeschränkt und Heizungen, besonders Holzheizungen, gedrosselt werden. Stickoxide, die fast ausschließlich aus Diesel-Autos stammen, erfordern vor allem eine effektive Verringerung der Fahrten dieser Autos.

Feinstaub entsteht durch Abrieb (Reifen, Straßenbelag, Bremsen) Aufwirbelung von der Straßenoberfläche und vor allem durch die Verbrennung von Kraftstoffen und aus Heizungen, im Sommer auch aus der Landwirtschaft. Feinstäube verursachen Entzündungen, Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen und erhöhen die Sterblichkeit der Menschen. Von den unsichtbaren Feinstaubpartikeln können die kleinsten durch die Lunge bis in die Blutbahn eindringen und so im ganzen Körper Schäden erzeugen. Die Schädigung ist um so stärker, je länger die Einwirkung stattfindet und je mehr Feinstaub einwirkt. Stickstoffdioxid ist ein ätzendes Reizgas, das ähnliche Krankheitswirkungen wie Feinstaub hat. Weltweit sterben jedes Jahr 7 Millionen Menschen an Luftverschmutzung, einige auch in Passau.

Lesen Sie dazu auch unsere Pressemitteilung Weiterhin schmutzige Luft in Passau.

Karte Openstreetmap
OpenStreetMap, CC-BY-SA-2.0

Ausweichverkehr: Neuburg und Dommelstadl hoch belastet durch Grenzkontrollen auf der Autobahn

Grafik des Verkehrsaufkommens Neuburg St 2110
Verkehr in Neuburg:
hellgrün Richtung Passau, dunkelblau Richtung Vornbach
Stundenwerte über alle 7 Messtage gemittelt

Die Grenzkontrollen auf der Autobahn A 3 führen zu massivem Ausweichverkehr auf den umliegenden Straßen. Alleine auf der Staatsstraße 2110 durch Neuburg und Dommelstadl fahren dabei mindestens 2500 Kraftfahrzeuge mehr als üblich auf den engen, kurvigen Ortsdurchfahrten; in Spitzenzeiten kommen jede Minute acht Autobahnvermeider daher.

Der Verkehrsclub Deutschland hat diese Zahlen durch eigene Messungen in Dommelstadl und in Neuburg erhoben. Während sich üblicherweise die Verkehrsmengen auf einer Straße in beiden Fahrtrichtungen im Tagesverlauf ausgleichen, sind in diesen Orten weit mehr Autos in Richtung Passau unterwegs als umgekehrt. Mindestens der Unterschied besteht aus Ausweichverkehr, denn in südlicher Richtung wird in der Regel wieder die dort freie Autobahn genommen.

Der durch die Kontrollen verursachte enorme Verkehrszuwachs belastet die Anwohner mit zusätzlichem Lärm (bis zu 6 dB mehr), Abgasen und natürlich auch mehr Unfallgefahr, denn langsam wird nicht gefahren. 4 von 5 Autofahrern waren an beiden Messstellen zu schnell unterwegs. Außerdem behindern die Fahrzeugkolonnen aus Süden erheblich beim Überqueren der Straße und beim Einfahren aus den Seitenstraßen oder Grundstücken.

Der VCD fordert angesichts dieser erschreckend deutlichen Ergebnisse eine intensivierte Geschwindigkeitsüberwachung in den Orten, um die Verkehrssicherheit dort wiederherzustellen. Aber auch die Sinnhaftigkeit der Grenzkontrollen auf der Autobahn gehört infrage gestellt. Denn wenn Tausende über andere Straßen ausweichen, dann wissen und können das auch diejenigen, die auf der Autobahn kontrolliert werden sollen, und umfahren einfach die Kontrollstelle. Zum Schutz der Anwohner an der Staatsstraße 2110, den Kreisstraßen PA 7 und PA 28 und vielen anderen parallel verlaufenden Ausweichrouten gehören diese Kontrollen umgehend beendet.

Verkehrssicherheit: Wie schnell wird auf Passaus Straßen wirklich gefahren?

Mit eigenen Messungen belegt der VCD, dass es mit der Verkehrsmoral in Passau schlecht bestellt ist. In der Regel fahren 5 von 6 Autofahrern zu schnell. Und die Spitzengeschwindigkeiten liegen meist über 100 km/h, oft deutlich darüber, wohlgemerkt innerorts! Nachts wird besonders schnell gefahren, was aufgrund der dann nur schlechten Sicht oft einem "Blindflug" gleich kommt.

Ergebnisse der Messungen

Straße/ Messort zulässige Geschwin-
digkeit
zu schnell fahren Durchschnitts-
geschwin-
digkeit
jeder Sechste fährt schneller als höchste gemessene Geschwin-
digkeit
Alte Poststraße 30 km/h 84 % 38 km/h 47 km/h 86 km/h
Alte Straße 30 km/h 91 % 40 km/h 47 km/h 106 km/h
Angerstraße 50 km/h 76 % 54 km/h 60 km/h 115 km/h
Angerstraße nachts 50 km/h 89 % 59 km/h 66 km/h 115 km/h
Innstraße 30 km/h 72 % 34 km/h 42 km/h 102 km/h
Innstraße
(Nähe Klinikum)
50 km/h 11 % 41 km/h 49 km/h 124 km/h
Lindau B 388 50 km/h 84 % 58 km/h 67 km/h 188 km/h
Niederharter Straße 30 km/h 83 % 40 km/h 51 km/h 92 km/h
Ries 60 km/h 60 % 62 km/h 74 km/h 127 km/h
Spitalhofstraße 30 km/h 69 % 33 km/h 40 km/h 86 km/h
Spitalhofstraße zu Schulbeginn neben den Schulbussen Schritt-
geschwin-
digkeit
100 % 31 km/h 37 km/h 57 km/h
Stephanstraße 30 km/h 81 % 35 km/h 42 km/h 67 km/h
Stromlänge 30 km/h 58 % 32 km/h 45 km/h 84 km/h
Vornholzstraße 50 km/h 41 % 48 km/h 57 km/h 102 km/h
Zieglstadl St 2125 80 km/h 19 % 72 km/h 82 km/h 163 km/h

Der VCD fordert, dass die Stadt daraus Konsequenzen zieht. Wenn es gelingt, dass die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten eingehalten werden, werden die Straßen erheblich sicherer und die Anwohner merklich weniger vom Verkehr belästigt. Dazu sind aber häufigere Kontrollen nötig, die die Polizei nicht leisten kann. Die Stadt ist gefordert, zum Wohl ihrer Bürger hier selbst tätig zu werden und Kontrollen durchzuführen. Das darf sie, so wie sie auch das Parken überwacht. Die Verantwortlichen sollten sich entscheiden, ob ihnen die Menschen näher stehen oder die Autofahrer.

Wie schnell gefahren wird hat den größten Einfluss auf die Häufigkeit und Schwere von Unfällen. Der Wirkung der Geschwindigkeit ist dabei viel stärker als linear und wird deswegen von den meisten Fahrern weit unterschätzt. 10 km/h mehr erhöht das Unfallrisiko deutlich: Wo ein Auto aus 30 km/h steht - nach etwa 13 Metern - würde dasselbe Auto aus "nur" 40 km/h fast noch ungebremst mit einer Restgeschwindigkeit von 35 in ein Hindernis rauschen. Und die Aufprallgeschwindigkeit bestimmt quadratisch die Unfallschwere: Bei einem Aufprall mit 50 statt 30 ist sind die Folgen fast dreimal so schwer.

Die Geschwindigkeit ist auch entscheidend für den Lärm und die meisten Abgasemissionen. Lärm und Luftschadstoffe machen krank und verkürzen das Leben der Anwohner. 60 statt 50 ist so laut als würden 50 % mehr Autos vorbeifahren. Dagegen wirkt 30 statt 50 wie eine Halbierung des Verkehrs. Feinstaub wird weniger, Stickoxid-Emissionen nehmen bei 30 statt 50 sogar um fast ein Drittel ab.

Besser leben: Park(ing) Day in Passau

Parking Day in Passau

am Samstag, den 11. Oktober in der Ludwigstraße

Park(ing) Day bezeichnet die weltweite Bewegung Parkplätze für einen Tag in Parkanlagen umzugestalten. In vielen Städten säumen Liegestühle und Sonnenschirme, Bäume und Pflanzen den sonst grauen Asphalt.

Am 11. Oktober 2014 fand der erste Park(ing) Day in Passau statt. Von 10 bis 16 Uhr haben wir die Parkplätze in der Ludwigstraße in autofreie Zonen verwandelt. Wo sonst Autos stehen, gab es nun sechs Stunden lang eine kleine lebendige Oase zum Spielen, Kaffeetrinken, Austauschen und Ausruhen. Viele Menschen kamen vorbei, hörten die Musik an, setzten sich dazu und freuten sich über diese Belebung der Stadt.

Der Park(ing) Day Passau ist eine Veranstaltung des Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau in Kooperation mit der Genossenschaft besserwisser.

Ihr Recht auf saubere Luft

Stau am Anger

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) informiert Sie umfassend über die Auswirkungen der Luftverschmutzung und zeigt mögliche Abhilfen auf. Dazu veranstalten wir den Informationsabend

"Ihr Recht auf saubere Luft" am Donnerstag, dem 18. September, um 19:30 Uhr in der Beruflichen Oberschule Passau, Heiliggeistgasse 10, Raum 307/308.
Unterstützt wird die Veranstaltung von den Initiativen "Altstadtleben", "Lebenswerte Innstadt" und "Die Angerer".

Als sachverständigen Referenten konnten wir Heiko Balsmeyer vom Bundesverband des VCD gewinnen. Er ist Projektkoordinator des verbändeübergreifenden EU-Projekts "Clean Air".

15000 Liter Luft fließen täglich durch unsere Lungen. Dabei gelangen neben lebenswichtigem Sauerstoff auch gefährliche Schadstoffe in unseren Körper. Insbesondere Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub beeinträchtigen die Gesundheit. Luftschadstoffe verkürzen laut Umweltbundesamt unsere Lebenserwartung um durchschnittlich zehn Monate. Besonders hoch ist die Belastung in den Städten. Dieselruß trägt darüber hinaus zur globalen Erwärmung bei.

Betroffen sind vor allem Kinder, Ältere und Menschen, die bereits Herzkreislaufprobleme, Allergien oder Atemwegserkrankungen haben. Kinder, die bereits im ersten Lebensjahr einer erhöhten verkehrsbedingten Schadstoffbelastung ausgesetzt waren, wiesen noch acht Jahre später deutliche Defizite in ihrer Atemfunktion auf. Eine der Hauptquellen für Staub und Stickoxide ist der Verkehr, vor allem der Straßenverkehr. Der Staub kommt nicht nur in Form von Klein- und Kleinstpartikeln aus Auspuffen, sondern entsteht auch durch Reifenabrieb, beim Bremsen oder wird von der Straße aufgewirbelt.

Auch in Passau ist die Luftqualität bedroht. Besonders an den vielbefahrenen Straßen wie dem Anger und in den Straßenschluchten der Ilzstadt, Innstadt und der Innenstadt sind erhöhte Belastungen festzustellen, die sich nur zum Teil in den Werten der Messstation im weitläufigen Donautal niederschlagen.

Verkehrssicherheit: Dauerthema Ilzdurchbruch

extrem schmaler Gehweg

Täglich passieren tausende Fußgänger und Radfahrer beide Tunnel des Ilzdurchbruchs. Alleine im nördlichen Tunnel sind es an Sommertagen bis zu 2000. Im südlichen Tunnel zum Donauradweg kommen nochmals über 1000 dazu.

Der Gehweg im und beim bestehenden Nordtunnel gefährdet Fußgänger. Das hat die Stadt nun offiziell in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss vom 2014-03-25 zugegeben. Für Radfahrer kann sie keine Lösung anbieten. Sie müssen auf der Fahrbahn durch den Tunnel fahren und nach der Straßenverkehrs-Ordnung auch zum Schieben auf die Fahrbahn wechseln.

Dennoch suchen die Stadt und der Stadtrat keine gerechte Abwägung zwischen den widerstrebenden Interessen der aller Verkehrsteilnehmer. Es geht einzig und allein nur noch um die Interessen der Autofahrer. Ein möglicher Rückbau auf den Zustand vor 2009 wurde durch den Oberbürgermeister verschoben. Stattdessen wird erwogen die Fußgänger auf Umwege zu schicken und den Gehweg ganz zu sperren, damit die Autofahrer nicht gelegentlich ein paar Sekunden länger hinter Linksabbiegern warten müssen. Dies sei eine mögliche "Übergangslösung". Wie angebliche Übergangslösungen am Ilzdurchbruch aussehen, ist bekannt: Der Gehweg und die Fahrstreifen wurden 2009 verengt, seitdem besteht die Gefahrenstelle "übergangsweise" dort und es kam auch schon zu mehreren Unfällen.

Lesen Sie dazu unsere Pressemitteilung: Die Situation am Ilzdurchbruch bleibt unerträglich

Diagramm der Geschwindigkeitsmessungen

Belastet: Angerstraße in Passau

Der Anger ist die Hauptverkehrsachse in Passau. Täglich fahren dort etwa 30000 Autos und Lkw. Das belastet die Anwohner durch Lärm und Abgase. Um die Gesundheit der Anwohner zu schützen müssen Maßnahmen im Verkehr ergriffen werden.

Diagramm einer 24-Stunden-Lärmmessung

Der VCD hat Lärm- und Geschwindigkeitsmesungen am Anger durchgeführt. Die Straße ist gesundheitsschädlich laut. Eine der Ursachen sind die zu hohen Geschwindigkeiten der Autos. Obwohl gleichzeitig zu den Messungen des VCD die Stadt den Verkehr durch eine Geschwindigkeitsanzeige gebremst hat, fuhr noch immer mehr als die Hälfte zu schnell. An der Anzeige wurde gebremst, danach wieder Gas gegeben. Doch schon kleine Geschwindigkeitsüberschreitungen bringen überproportional viel zusätzlichen Lärm und Unfallgefahr. Besonders am Wochenende und nachts wird am Anger gerast. Die Lärmspitzen rauben den Anwohnern den Schlaf.

Der VCD fordert daher eine konsequente Überwachung der Geschwindigkeit am Anger. Um das Lärmniveau weiter zu senken und die Stauanfälligkeit des Angers zu verringern sollte zusätzlich die Geschwindigkeit dort auf 30 km/h beschränkt werden. Die Straßenverkehrsordnung sieht eine solche Maßnahme zum Schutz der Anwohner ausdrücklich vor. Sie wäre sofort wirksam, kostengünstig und effektiv - ein guter Kompromiss zwischen dem Verkehr und den Anwohnern.

Südallee in Pocking

Titelseite des Gutachtens zur Südallee in Pocking

Die Südallee ist eine typische Wohnsammelstraße. Sie erschließt ein großes Wohngebiet im Süden Pockings. Leider wird die Straße zunehmend von Durchgangsverkehr genutzt. Ein Schulzentrum am einen Ende, große Supermärkte am anderen Ende und eine entsprechende Wegweisung tragen dazu bei, dass immer mehr Autos quer durch das Wohngebiet fahren und die Anwohner zunehmend belasten.

Die Stadt meint, die Südallee wäre eine "Verbindungsstraße". Doch als verbindung steht die parallel durch den Ort verlaufende Bundesstraße B12 zur Verfügung. Sollte die Stadt wirklich eine Umfahrung quer durch das Wohngebiet gebaut haben, läge darin ein eklatanter Planungsfehler.

Die Fahrbahn der Straße ist zu breit, die Gehwege dagegen viel zu schmal. Da Radverkehrsanlagen fehlen flüchten die Radfahrer vor dem immer stärker werdenen Autoverkehr auf die schmalen Gehwege. Fußgänger und Radfahrer, vor allem aber auch Schüler sind die Leidtragenden.

Um den Anwohnern zu helfen hat der VCD die Geschwindigkeiten und Lärm gemessen und das Verkehrsaufkommen erfasst. Die Ergebnisse sind zusammen mit einer Ortsbesichtigung in ein Gutachten eingeflossen, das Defizite und Stärken aufzeigt sowie konkrete Vorschläge zur Verbesserung des Verkehrs und dem Schutz der Anwohner macht.

Die Passauer Neue Presse berichtete am 2013-11-20.

Schokoladen-Osterhase mit Tempo-30-Flyer

Osterhasen für Tempo 30

Wir haben den Osterhasen gefragt: Er ist für Tempo 30, weil er dann weniger Lärm hat und sicherer unterwegs ist. Deswegen hat uns der Osterhase geholfen und Ende Oktober für die Tempo 30 als Regel in Städten und Dörfern geworben. Mit dieser Aktion sollte die europäische Bürgerinitiative "30km/h - macht die Straßen lebenswert!" bekannter gemacht werden.

Der Fernsehsender TRP1 hat über die Aktion berichtet.

Gehweg Bahnhofstraße in Passau

Barrierefreiheit: Bahnhofumbau Passau

Der VCD freut sich darüber, dass der Bahnhof in Passau endlich behindertengerecht umgebaut wird. Wenn die aufwändige Baumaßnahme 2016 abgeschlossen sein wird, ist nach 10 Jahren ein unhaltbarer Zustand endlich beendet. 2006 wurde erstmals der Umbau durch MdL Eike Hallitzky gefordert. Freilich muss man auch die Relationen sehen. Alleine was für Stuttgart 21 ausgegeben werden soll (Stand Mitte 2013) würde ausreichen, um 300 Bahnhöfe wie den Passauer Hauptbahnhof umzubauen. Gehweg Bahnhofstraße in Passau

Der VCD Passau zeigt aber auch Defizite in den Planungen auf. Die Ausstattung mit Aufzügen hat wenig Kapazität und ist störanfällig. Eine direkte Anbindung der hinteren Bahnsteige an die Stadt und den ZOB fehlt. Und Zuwege über die Bahnhofstraße selbst sind nicht barrierefrei, weil die Gehwege viel zu schmal und holprig sind und häufig durch wartende Busfahrgäste oder parkende Autos und parkende Busse zugestellt werden.

Lesen Sie dazu auch unsere Pressemitteilung "Endlich beginnt der Umbau!".

Verkehrssicherheit: Tempo 30 ist sicherer

30-km/h-Herz
Kapuzinerstraße
Ludwigsplatz
Stephanstraße

In Städten und Dörfern wohnen Menschen. Dort sollte in der Regel nur so schnell gefahren werden, wie menschenverträglich ist. Also nur so schnell, dass niemand getötet und möglichst niemand schwer verletzt wird. Tempo 30 ist diese Geschwindigkeit. Bei 30 km/h sind Autos und Lkw nur halb so laut. Feinstaub und Abgase werden weniger, der Verkehr mit weniger Stauungen gleichmäßiger und sein Platzbedarf nimmt ab. Es bleibt mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer.

Für Passau und in vielen Dörfern und Städten in den Landkreisen sieht der VCD Nachholbedarf. Beispielhaft sei hier der Straßenzug durch die gesamte Innenstadt hinüber bis zum Ende der Wohnbebauung in der Innstadt genannt. Dort sind zahlreiche Radfahrer und Fußgänger unterwegs auf oft viel zu schmalen Gehwegen. Die Anwohner werden von Lärm und Feinstaub in ihrer Gesundheit geschädigt. Nur in wenigen Abschnitten gibt es dort Tempo 30. Selbst am Anger würde Tempo 30 die enorme Belastung der Anwohner durch Lärm und Abgase effektiv verringern.

Ein weiteres unrühmliches Beispiel in Passau ist die Stephanstraße, wo sich Tempo 30 und 50 ständig abwechseln. Der kleinteilige Wechsel, der auch zwischen Tempo 30 Zonen und sonstigen Straßen auftritt, ist verwirrend. Messungen des VCD ergaben dass in den Tempo-30-Bereichen der Stephanstraße über 80 % zu schnell fahren. Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit würde für eine bessere Verständlichkeit und Wirkung sorgen. Letzlich würde sogar am Ilzdurchbruch Tempo 30 dazu dienen, die dort immer noch gefährliche Situation zu entschärfen.

Titelseite des Gutachtens zum Ilzdurchbruch

Verkehrssicherheit: Ilzdurchbruch

Engstelle

Täglich passieren tausende Fußgänger und Radfahrer beide Tunnel des Ilzdurchbruchs. Alleine im nördlichen Tunnel sind es an Sommertagen bis zu 2000. Im südlichen zum Donauradweg kommen nochmals über 1000 dazu. Der Gehweg im und beim bestehenden Nordtunnel gefährdet Fußgänger. Er wird auch noch mit Zustimmung der Stadt von Radfahrern benutzt.

Um die Situation am Ilzdurchbruch zu klären, hat der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka alle Fakten zusammengetragen und in einem Gutachten verdichtet. Das Ergebnis ist ernüchternd: Wegen der extrem hohen Verkehrszahlen müssen dort Radfahrer und Fußgänger getrennt geführt werden.

Download: Gutachten Titelbild Infoflyer

Carsharing - Auto nutzen statt besitzen

In Passsau hat sich mit Unterstützung des VCD Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau der Verein Carsharing Passau gegründet. Seit September ist das erst Auto in Betrieb. Sein Standplatz liegt im Herzen der Altstadt direkt vor dem Neuen Rathaus. Seit Dezember stehen sogar zwei Autos zur Verfügung. Das zweite Auto steht neben dem ZOB und dem Hauptbahnhof in der Grünaustraße. Inzwischen haben sich mehr als aktive 20 Autoteiler in Passau zusammengefunden.

Ein eigenes Auto hat seinen Preis. Beispielsweise betragen die gesamten Kosten für einen Mittelklassewagen wie einen einfachen VW Golf rund 4500 Euro im Jahr. Davon sind drei Viertel Fixkosten. Dabei steht das teure Gefährt die meiste Zeit nur herum. Im Durchschnitt ist das Auto 23 Stunden am Tag kein Fahr-, sondern ein Stehzeug.

Carsharing kann eine Alternative sein. Dabei teilen sich viele Menschen mehrere Autos, die über eine rund um die Uhr erreichbare Zentrale verwaltet werden. Unterschiedliche Autotypen stehen an verschiedenen Standorten bereit können jederzeit per Telefon oder Internet gebucht werden. Zugang zum gebuchten Fahrzeug bekommt man jederzeit über eine Chipkarte. Und das nicht nur in der Heimatstadt: Durch Vernetzung der Carsharing-Organisationen haben Teilnehmer in ganz Deutschland und in der Schweiz Zugriff auf ein Auto - wenn Sie eines benötigen. Inzwischen nutzen über 100000 Kunden in rund 260 deutschen Städten das gut ausgebaute Carsharing-Angebot.

Carsharing ist bequem. Reinigung, Wartung, Instandsetzung, Versicherung der Autos und andere lästige Dinge entfallen für die Nutzer. Nur die tatsächliche Nutzung nach Zeit und Kilometern wird ihnen monatlich berechnet - Benzinkosten sind im Preis inklusive. Die Faustregel lautet: Wer weniger als 10000 Kilometer pro Jahr fährt, für den ist Carsharing günstiger als ein eigenes Auto.

Carsharing ist umweltfreundlich. Ein Carsharing-Auto ersetzt rund acht private Autos. Damit werden weniger Parkplätze nötig. Das Auto kommt überlegter, damit seltener und in passender Größe zum Einsatz. Für Passau wäre Carsharing ein Gewinn, um insbesondere die Altstadt und Innenstadt von parkenden und fahrenden Autos zu entlasten. Die Stadt Passau unterstützt die Carsharing-Initative.

Link: Carsharing Passau




Verkehrssicherheit: Geplante Ampel in der Innstraße in Passau ist sachlich nicht zu begründen

Stauungen werden durch den Rückstau der Uni-Tiefgaragen verursacht. Über 70 % der Autos fahren in der Innstraße zu schnell.

Der VCD Passau hat Messungen in der Innstraße beim Nikolakloster durchgeführt. Sie belegen, dass der Zebrastreifen den Verkehrsfluss in beiden Richtungen kaum beeinträchtigt. Es gibt nur eine Stauspitze frühmorgens gegen 7 Uhr Richtung Klinikum. Sie ensteht aufgrund des extrem hohen Fahrzeugaufkommens am Morgen und durch den Rückstau der Parkhäuser. Um ihn zu vermeiden müssten die Uni und weitere Großanlieger Parkplätze abbauen. Nur so würden in der Morgenspitze weniger Autofahrten auftreten und mehr mit dem öffentlichen Verkehr, Fahrrad oder zu Fuß kommen. Studenten steht dabei das neue Semesterticket zur Verfügung, mit dem sie kostenlos in den Stadtbssen unterwegs sind.

In der Innstraße wird deutlich zu schnell gefahren. Über 70% fahren zu schnell. Die Spitzengeschwindigkeiten liegen über 60 km/h mit einzelnen Autos, die 90 erreichen. Auch das ergaben die Messungen des VCD. Besonders in den Abend- und Nachtstunden wird erheblich zu schnell gefahren, während das tagsüber - auch durch den Zebrastreifen - seltener möglich ist. Anstelle gegen diese ständige Gefährdung einzuschreiten, plant die Stadt nun, den Zebrastreifen durch eine Ampel zu ersetzen. Während der Zebrastreifen die Autos verlangsamt, weil man an ihn aufmerksam heranfahren muss, wird die Ampel dazu führen, dass Autofahrer auch noch Gas geben, um bei Grün durchzukommen. Wird dann wie vor einigen Jahren eine Fußgängerin angefahren, hat diese kaum eine Überlebenschance.

Pressemitteilungen:
Ampel in der Innstraße gefährdet die Verkehrssicherheit
Fußgängerampel am Nikolakloster: Rückschritt für Verkehrssicherheit

VCD initiativ: Verkehrsentwicklungsplan

Verkehr in Nikolastraße

In Passau wurde 2012 ein neuer Verkehrsentwicklungsplan unter Mitwirkung des VCD aufgestellt. Die darin vorgeschlagenen Leitlinien und Ziele bleiben jedoch unverbindlich und sind zu wenig ambitioniert, um den Verkehr zu "entwickeln". Es lässt sich kein Wille zur aktiven Gestaltung eines klimafreundlichen und für die Bürger verträglichen Verkehrs erkennen.

Der VCD Kreisverband Passau hat daher eigene Leitlinien zum Verkehrsentwicklungsplan aufgestellt und begründet. Anhand konkreter Maßnahmen zeigen wir beispielhaft auf, wie diese Ziele erreicht werden könnten.

Fussgängerzone

Passau erhält den "Pannenflicken 2009"

Die Stadt Passau wurde von der bundesweiten "Initiative Cycleride" mit dem bronzenen Pannenflicken "ausgezeichnet". Der Preis wird an Städte, Gemeinden und Landkreise verliehen, die allzu offensichtlich nicht an den Radverkehr denken und fahrlässig die Gesundheit von Radfahrern und deren Rechtssicherheit gefährden.

VCD informiert: Neue Ideen zur Stadtbahn

Stadtbahn

Bei der Jahreshauptversammlung des VCD Kreisverbands Passau/Freyung-Grafenau stellte Friedrich Papke kreative Ideen zur Stadtbahn vor. Seine visionären Überlegungen zeigen, wie eine Stadtbahn die Passauer Innenstadt und einen Großteil des Stadtgebiets optimal erschließen könnte. Dabei wird das Umland durch umsteigefreie Verbindungen direkt in die Neue Mitte angebunden.

Vortrag: Neue Ideen zur Stadtbahn Passau

Stadtbahn 2: Vortrag bei der Geographischen Gesellschaft Passau

Die Geographische Gesellschaft Passau e.V. (GeoComPass) lädt ein zu "Stadtbahnkonzept für Passau und Umgebung" (Vortrag und Diskussion) am 2008-01-14 um 19 Uhr in der Universität Passau, Hörsaal 9 (Audimax). Referenten sind Matthias Striebich, VCD Landesverband Bayern: "Vorschläge für eine Stadtbahn in Passau" und Georg Nowak-Hertweck, KVV Karlsruhe: "Die Erfolgsgeschichte der Stadtbahn Karlsruhe".

Stadtbahn 3: Stadtbahn-Faltblatt für Passau

Die Stadtbahn für Passau

Das Faltblatt "Die Stadtbahn für Passau" des VCD Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau benennt die Vorteile einer Stadtbahn für die Stadt und die Region. Es zeigt auf, daß eine Stadtbahn effektiv und günstig die Verkehrsprobleme in Passau abmildern, wenn nicht sogar lösen könnte. Sie können das Faltblatt hier als PDF herunterladen oder gedruckte Exemplare beim Kreisverband anfordern.

Stadtbahn Passau

Verkehrsentlastung: Eine Stadtbahn für Passau

Der VCD Kreisverband Passau schlägt vor, auf der bestehenden Bahninfrastruktur in Passau eine moderne Stadtbahn zu betreiben. Damit wäre der öffentliche Verkehr wesentlich attraktiver, die Luft sauberer und die Straßen vom täglichen Verkehrschaos entlastet. Zudem könnten der Tourismus und der Handel von einer solchen Bahn profitieren, sowohl in Passau als auch im Umland.

Matthias Striebich, Bahn- und Stadtbahnexperte vom VCD Landesverband Bayern schilderte am 2007-01-16 in einem gut besuchten Vortrag, wie eine solche Stadtbahn in Passau aussehen könnte und wie sie zu finanzieren wäre.

Lesen Sie hier den aufschlußreichen Vortrag von Matthias Striebich (PDF, 2,5 MB) und die motivierende Begrüßungsrede durch Bernd Sluka (PDF, 49 kB), Vorsitzender des VCD Kreisverbands Passau/Freyung-Grafenau.

VCD Service: Ratgeber für Radfahrer

Wir haben unseren Ratgeber "Sonderwege für Radfahrer" auf den aktuellen Stand der StVO-Novelle vom September 2009 gebracht. Auch die Tipps zum Radfahren "10 Gebote des sicheren Radfahrens" wurden aufpoliert:

Vorstand KV Passau/Freyung-Grafenau

Vorstand und Gründungsmitglieder
bei der 25-Jahr-Feier des VCD Kreisverbands

von links nach rechts: Boris Burkert (stellvertretender Vorsitzender) • Thomas Pannkoke (stellvertretender Vorsitzender) • Bernd Sluka (Vorsitzender) • Andreas Dietz (Gründungsvorsitzender) • Urban Mangold • Christian Domes • Achim Spechter (Schatzmeister)

Anschrift

VCD Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau
Dr.-Karl-Fuchs-Straße 25
94034 Passau
Tel. 0176 / 420 63 287

kv-pa-frg@vcd-bayern.de

Ihr Ansprechpartner

Bernd Sluka

Verein

Der VCD Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau e. V. ist unter der Nummer 1458 beim Amtsgericht Passau eingetragen.

Satzung des Vereins

Spenden

VCD Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau
IBAN: DE20 7405 0000 0620 5042 41
BIC: BYLADEM1PAS
Sparkasse Passau

Unsere derzeitigen Arbeitsschwerpunkte sind:

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Sie finden hier eine Übersicht aller Pressemitteilungen.

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