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Freising, 08.10.10

Falscher Tunnel auch in München!

VCD: Einwendungen nur noch bis 13. Oktober 2010 möglich

Derzeit ist "Stuttgart 21" in aller Munde. "Aber auch in München gibt es ein Tunnelprojekt, das keinen Sinn macht", so Alfred Schreiber vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Die Einwendungsfrist gegen den geplanten 2. S-Bahn-Tunnel laufe am Mittwoch, 13. Oktober 2010 ab.

"Der Tunnel ist ein Schmarrn" meinten Demonstranten kürzlich (am Freitag, 01.10.10) auf ihrer Demonstration auf dem Orleansplatz am Ostbahnhof. Doris Kraeker vom VCD weist auf die enormen Kosten des geplanten Tunnels hin, der nach Ansicht der Planer eine Entlastung für die derzeitige S-Bahn-Stammstrecke bringen soll. "Die Planer wollten den Leuten glauben machen, ein Ausbau über die bestehende Bahntrasse "Südring" sei teurer als ein kilometerlanger Tunnel unter der Isar hindurch". Realistische Berechnungen gehen von rund 400 Millionen Euro für Ausbau des Südrings aus. Der über 7 km lange Tunnel vom Leuchtenbergring über Marienhof zum Hauptbahnhof würde dagegen wohl mindestens 2,5 Milliarden Euro.

Alfred Schreiber, VCD-Kreisvorsitzender aus Freising "eine parallele Führung zur jetzigen Stammstrecke macht aus Verkehrssicht keinen Sinn - das Problem in München ist seit Jahrzehnten, dass alle Linien ins Zentrum laufen, Querverbindungen fehlen". Der abgelehnte Südring böte aber genauso eine Ausweichmöglichkeit bei Störfällen, käme wesentlich billiger und erschließe zudem neue Teile der Stadt. Außerdem gäbe es dann auch neue Umsteigemöglichkeiten zur U-Bahn, z.B. am Kolumbusplatz oder Poccistraße.

Mit dem jetzt beabsichtigten Tunnel entstehe jedoch ein ganz wesentlicher Nachteil für Fahrgäste mit der S1 aus dem Landkreis Freising und der S2 aus dem Landkreis Erding. Mit Fertigstellung des Tunnels wäre eine umsteigefreie Verbindung in die Münchner Innenstadt nicht mehr gegeben. Wer von Erding kommend beispielsweise zum Rosenheimer Platz, Marienplatz oder Stachus wolle, müsse am Leuchtenbergring die S-Bahn wechseln. Und aus Richtung Freising müssten die Fahrgäste in Laim in eine andere S-Bahn-Linie umsteigen. "Praktisch betrachtet eine deutliche Verschlechterung für viele Fahrgäste", so Schreiber weiter.

Würde man sich stattdessen für den finanziell und verkehrstechnisch wesentlich günstigeren Südring-Ausbau entscheiden, könnten alle bisherigen S-Bahn-Linien weiterhin wie gewohnt das Münchner Zentrum und die Region direkt miteinander verbinden. Zusätzliche Express-S-Bahnen könnten über den Südring schnelle und günstige Verbindungen schaffen.

Nur noch bis kommenden Mittwoch, 13. Oktober 2010 sind schriftliche Einwendungen möglich; Einwendungen per eMail sind jedoch nicht rechtswirksam.

Spätestens an diesem Tag müssen die Einwendungen eingehen bei: Planungsreferat der Stadt München, Blumenstr. 31, 80331 München, oder Regierung von Oberbayern, Maximilianstr. 39, 80538 München

Weitere Informationen siehe www.tunnelaktion.de.

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