Erding, 28.02.10
VCD sieht Befürchtungen bestätigt:
Verschlechterungen für S1 und S2 bei 2. Tunnel
Der VCD setzt sich generell für einen Ausbau der Schiene als
umweltverträgliches Verkehrsmittel ein. "Wichtig ist, die zahlreichen
Schwachstellen im System zu beheben, anstelle die knappen finanziellen
Mittel für wenige Großprojekte auszugeben", so Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Erding/Freising/Dachau.
"Es sind viele Baustellen, die auf Abarbeitung warten". So ist
beispielsweise die Bahnstrecke München-Freising total überlastet und die
Verbindung von Markt Schwaben nach Erding nach wie vor nur eingleisig. "
Der geplante zweite Tunnel löst aber keines dieser Probleme. Dafür würde
der Tunnel aber für die S1 (Freising) und S2 (Erding) eine deutliche
Verschlechterung bringen, und dies trotz erheblicher finanzieller
Investitionen, so Alfred Schreiber, Kreis-Vorsitzender des VCD. Die
Fahrgäste, die zukünftig zum Marienplatz oder zum Stachus möchten,
müssten in Zukunft umsteigen, da die Züge der S1 und S2 nur durch die
2. Röhre geschickt werden sollen. So würde sich die Reisezeit und der
Komfort erheblich verschlechtern. Der VCD sieht hier Gemeinsamkeiten mit
Verkehrsexperten in der CSU und bei den Grünen.
Der VCD will den Südring nicht so einfach beiseite lassen: Auf dieser
Trasse müssen auf jeden Fall Baumaßnahmen für den Fernverkehr und aus
Lärmschutzgründen erfolgen. Letztendlich kostet der Südring viel
weniger als der vorgesehene Tunnel und er schafft gute
Umsteigemöglichkeiten zur U-Bahn und erschließt neue Gebiete der Stadt.
Das Hauptargument für den Südring jedoch ist, dass es zu einer
Entflechtung und zusätzlichen Querverbindungen kommt - bisher sind alle
Linien auf das Zentrum ausgerichtet, dringend nötige Querverbindungen
und Umsteigemöglichkeiten könnten mit dem Südring erreicht werden. Die
bisherige Tunnelstrecke könnte auch für alle Linien beibehalten werden
und optimale Anschlüsse an das Zentrum aufrecht erhalten.
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