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Kreisverband Freising/Erding/Dachau e.V.
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Pressemitteilung

Freising, 8.6.08

VCD: "Stoppt den Größenwahn!"

Absage an Höhenflug des Münchener Flughafens

Ende Mai auf einer Veranstaltung der DVWG (Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft) am Flughafen München erläuterte Flughafenchef Dr. Michael Kerlkoh "die Entwicklung des Flughafen Münchens zu einer Luftverkehrsscheibe von europäischem Rang" seine Pläne. Dabei schilderte er, dass der Flughafen München "ein Entwicklungspotiential von 100 Millionen Passagiere" habe. Derzeit sind auf 2 Start- und Landebahnen 34 Millionen Passagiere, mit der 3. Startbahn sollen es bis 2020 58 Millionen jährlich werden. Die Aussage Kerklohs kann wohl nur so interpretiert werden, dass nach der 3. Startbahn wohl zumindest auch noch eine 4. Start- und Landebahn kommen werde.

Bei seinem Vortrag machte Kerkloh deutlich, dass es seiner Ansicht nach wichtig sei, dass der Flughafen München mit der internationalen Konkurrenz mithalte, z.B. mit Dubai, wo ein internationales Drehkreuz für 120 Millionen Passagiere jährlich gebaut wird, mit sechs Start- und Landebahnen. Alfred Schreiber vom VCD (Verkehrsclub Deutschland) entgegnete: "die Anwohner sind nicht bereit, für diese hochtrabenden Pläne ihren Kopf hinzuhalten." Schreiber weiter: "Für Bayern ist das 2-Bahnen-System für absehbare Zeit ausreichend". Und aus Klimaschutzgründen verbietet sich der geplante weitere massive Ausbau des Flugverkehrs sowieso. Bereits jetzt trägt der Flugverkehr schätzungsweise mit mindestens 9 % zum globalen Treibhauseffekt bei.

Angesichts der gerade stattgefundenen "Bayerischen Klimawoche" müsse sich die Bayerische Staatsregierung fragen lassen, wie sie es mit der Verkehrspolitik halte. Und wenn es dem Präsidium von CDU und CSU (gemeinsame Tagung am 8.6. und 9.6.08 in Erding) mit dem Klimaschutz ernst wäre, müssten sie dem Ausbau des Flugverkehrs und konkret den geplanten Ausbauplänen des Flughafens eine Absage erteilen. Der Flugverkehr schickt sich an, alle Erfolge bei den Klimaschutzmaßnahmen in anderen Bereichen wieder aufzuzehren.

Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechnet dort wo die niedrigste Arbeitslosigkeit in Bayern herrscht, nach dem Willen der Bayerischen Staatsregierung massiv weitere Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, anstelle beispielsweise in Hof, Weiden oder Passau. Für nicht im Flughafengebiet Wohnende ist es teilweise schwer verständlich, wie man plötzlich "gegen Arbeitsplätze und Wirtschaftsaufschwung" sein kann. Bei genauerer Betrachtung ist jedoch festzustellen, dass das enorme Wachstum des Flughafens nicht mehr zu bewältigende Probleme in Hinblick auf Infrastruktur und Finanzierung für die betroffenen Gemeinden darstellt. Und der Freistaat Bayern läßt die betroffenen Gemeinden mit ihren Problemen allein.

Die Auswirkungen des Münchner Flughafens werfen bereits jetzt Schatten auf weite Gebiete. Welche Dimensionen der Flugbetrieb schon jetzt einnimmt, kann auf den Internetseiten der Deutschen Flugsicherung abgerufen werden: www.dfs.de. Dort sind unter der Rubrik Umwelt die Flugverläufe abrufbar. Nicht umsonst haben sich bereits mehr als 50 Bürgerinitiativen und Organisationen zum Aktionsbündnis aufgeMUCkt zusammengeschlossen: in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau, Kelheim sowie in Stadt und Landkreis Landshut und Stadt und Landkreis München. Auch in den Landkreisen Pfaffenhofen, Mühldorf, Ebersberg und Fürstenfeldbruck regt sich Widerstand gegen diese Gigantomanie.

Der VCD ruft als Umweltorganisation die Bevölkerung auf, den hochtrabenden Plänen zum Ausbau des Münchener Flughafens eine klare Absage zu erteilen. Weder aus Gründen des Klimaschutzes, noch für die betroffenen Anwohner sind die gigantischen Ausbaupläne hinnehmbar. Immer mehr Bürgerinitiativen und Gruppierungen leisten im Aktionsbündnis aufgeMUCkt Widerstand gegen die Ausbaupläne. Alle Betroffenen der geplanten 3. Startbahn, aber auch die einer möglichen späteren 4. Start-und Landebahn, sind aufgerufen, sich deutlich gegen dieses verheerende Großprojekt auszusprechen.

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