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Erding, 27.09.2019

VCD: Landkreis Erding hinkt beim ÖPNV anderen Landkreisen weit hinterher

Das Landratsamt erwiderte auf die VCD-Ausführungen zum ÖPNV-Angebot im Holzland, das Liniennetz im Landkreis Erding sei stetig ausgebaut worden.

Ursprünglich gab es im Holzland die beiden Linien 561 und 590 - die Linie 590 wurde schließlich aufgelöst und in die Linie 561 integriert, so Alfred Schreiber, Kreisvorsitzender des VCD (Verkehrsclub Deutschland). Die ehemalige Linie 590 hatte (2003) insgesamt 28 Haltestellen, die Linie 561 44 Haltestellen. Nunmehr hat die Linie 561 insgesamt 52 (!) Haltestellen, teilweise als Rufbushaltestelle. So hat sich beispielsweise die Fahrt von Schröding nach Erding von 51 Minuten (2003) auf 59 Minuten (2019) verlängert. Das erweiterte Einzugsgebiet wirkt sich auch negativ auf die Linie 561 aus, denn durch die jetzt zahlreich anzufahrenden Haltestellen hat die Buslinie oftmals Probleme, den Fahrplan überhaupt noch einigermaßen einhalten zu können, und den S-Bahn-Anschluss in Erding erreichen zu können. Problematisch ist dies insbesondere bei winterlichen Verhältnissen im Holzland, so der VCD. "Solche Widrigkeiten - mit langen Fahrzeiten, Verspätungen und dem Risiko, die S-Bahn eventuell nicht mehr zu erwischen, haben natürlich auch negative Auswirkungen auf die Nachfrage".

Daher hatte der VCD in den vergangenen Jahren wiederholt auf diese Problematilk hingewiesen. Eine Lösung könnte sein, das Holzland wieder mit zwei Buslinien zu bedienen, und dies als Chance begreifen. Dadurch könnten nicht nur bestehende Engpässe beseitigt werden, sondern auch die Nahversorgung für das Holzland verbessert werden, für eine Anbindung zu den Schulen, für Ärzte, Einkauf und Freizeit. Die Nahversorungszentren Wartenberg und Taufkirchen könnten gestärkt werden. Überdies wäre somit auch eine direkte Busanbindung von Taufkirchen, dem Holzland, Wartenberg und Berglern an den Flughafen möglich!

Der Aussage, der Landkreis Erding habe das Liniennetz stetig ausgebaut, widerspricht der VCD. Zwar gab es immer wieder einzelne Verbesserungen, gleichzeitig wurden jedoch auch immer wieder einzelne Fahrten gestrichen "wegen Unwirtschaftlichkeit". Dabei werde die Tatsache verkannt, so der VCD, dass es sich hierbei um eine Mischkalkulation handele. Auch in einem Supermarkt gebe es Zeiten, wo 10 Personen an der Kasse sich anstellen, und Zeiten "wo nix los ist". Dennoch haben auch Supermärkte durchgängig geöffnet, und schließen ihren Laden nicht zu den "schwachen Zeiten". Nicht umsonst führen immer mehr Landkreise im MVV-Bereich sogar zunehmend einen 20-Minuten-Takt ein, wogegen im Landkreis Erding noch nicht einmal ein durchgängiger Stundentakt bestehe. Landrat Bayerstorfer hatte sich jedoch explizit wiederholt dahingehend geäußert, er werde unrentable Fahrten konsequent streichen - anstelle den Blick nach vorne zu richten und das Bus-Angebot zu verbessern, so Schreiber weiter.

Obwohl mit dem jüngsten Strukturausschuss-Beschluss etliche Verbesserungen ab dem kommenden Fahrplanwechsel beschlossen worden sind, ist der Landkreis Erding im Vergleich zu anderen MVV-Landkreisen weit zurückgefallen im ÖPNV-Ausbau. "Ein massiver Ausbau der Regionalbusse ist endlich auch im Landkreis Erding erforderlich!", so Schreiber abschließend.

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