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Gerd WeibelzahlGerd Weibelzahl
Beisitzer

Arbeitsschwerpunkte:

  • Öffentlicher Verkehr
  • Schienenverkehr
  • Straßenverkehr
  • Bauleit- und Infrastrukturplanung


 
VCD-Lebenslauf von Gerd Weibelzahl

Allgemeines

Ich wurde im Jahr 1967 geboren und wohne seit meiner Geburt in Grub am Fort (ca. zehn Kilometer östlich von Coburg gelegen). Seit 1992 bin ich Wochenendpendler, zunächst als Student und später im Rahmen meiner Berufstätigkeit. Trotz wechselnder Wohnorte bin ich in meiner heimatlichen Region verwurzelt. Das Kennenlernen anderer Regionen haben bei mir das Bewusstsein geschärft, dass der fränkische Raum eine wertvolle Natur- und Kulturlandschaft darstellt. Ich bin ledig und evangelisch- lutherisch. Auch wenn ich nicht aktiv in der Kirche aktiv bin, bin ich der Auffassung, dass Grundlage des persönlichen Engagements auch eine entsprechende Werteorientierung ist.

Beruflicher Werdegang

1986-1989   Ausbildung zum Speditionskaufmann bei der Spedition Weichelt in Coburg, später Rhenus-Weichelt.
1989-1992   Angestelltentätigkeit bei der Spedition Rhenus-Weichelt, später Schenker-Rhenus, vom Jahr 1990 bis 1991 Absolvierung des Zivildienstes bei der Zivildienstschule Staffelstein.
1992-1996   Studium der Verkehrsbetriebswirtschaft an der Fachhochschule Heilbronn, Abschluss als Diplom-Betriebswirt (FH)
seit 1996   Angestellter bei der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA), meine Aufgabe ist die Abwicklung des kaufmännischen Geschäftes und die Planung von ÖPNV-Verkehren

Einstellung zur Verkehrspolitik

Seit dem 2. Weltkrieg wurde das Straßenverkehrssystem in außerordentlicher Weise ausgebaut und das Eisenbahnsystem zurück gebaut. Diese Entwicklung ist das Ergebnis bewusster politischer Entscheidung, v.a. der Beurteilung des öffentlichen Verkehrs aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten und des Autoverkehrs aus volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten. So wird der öffentliche Verkehr von der Politik immer noch häufig aus Kostengesichtspunkten betrachtet, während der Ausbau des Straßenverkehrs mit der Argumentation der gesellschaftlichen Wohlfahrt forciert wird. Diese Sichtweise führte dazu, dass zwischen zwei Orten eher eine Straße ausgebaut wurde als eine Schienenstrecke. Für die Lokalpolitiker waren solche Entscheidungen auch bequem. Da der Straßenbau nicht aus der kommunalen Kasse zu finanzieren war, konnte und kann man den Ausbau immer fordern, da man dafür nichts bezahlen muss. Hingegen ist für den Ausbau des ÖPNV immer die Investition von Geldmitteln aus der kommunalen Kasse notwendig.

Ausgehend aus diesem grundlegenden Problem sind überall Bahnlinien stillgelegt worden. Viele der Bahnlinien, die von unseren Ahnen noch mit großer Initiative gebaut wurden, sind inzwischen nur noch aus Geschichtsbüchern nachzuvollziehen. Durch diese falschen Entscheidungen wurde im hohen Maße Volksvermögen vernichtet.

Aus dieser Erfahrung sollten wir lernen. Es wird künftig nicht möglich sein, auf dem Land ohne Pkw mobil zu sein, da Alternativen wie gute Bahn- oder Busverbindung v.a. im ländlichen Raum oftmals fehlen. Daher ist eine vollkommene Abkehr vom Pkw nicht möglich. Allerdings ist es durch einen Ausbau des ÖPNV (Taktverdichtung der Bahnlinien, Reaktivierung noch vorhandener Strecken, Ausbau des Busverkehrs in den Städten durch Stadtbusverkehre und als Zubringer zu den Bahnlinien) möglich, zumindest ein weiteres Ansteigen des Pkw- Verkehrs zu vermeiden. Auch erscheint es nicht mehr notwendig, weitere Autobahntrassen in unser dicht bevölkertes Land zu legen.

Auf Grund der vorhandenen Verkehrsdichte ist zum Schutz der Anwohner bei stark belegten Durchfahrtsstraßen der Bau von Ortsumgehungen notwendig.

Genauso wichtig ein Ausbau des ÖPNV ist die Schaffung besserer Verkehrsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer. Ich begrüße, dass es z.B. in Oberfranken kostenfrei möglich ist, die Fahrräder in den Nahverkehrszügen mitzunehmen. Zu kritisieren ist der sukzessive Ausschluss der Fahrradmitnahme beim Fernverkehr der DB AG. Zur Schaffung besserer Möglichkeiten für Fahrradfahrer ist der weitere Ausbau von bundesstraßenbegleitenden Fahrradwegen zu forcieren, wobei die Trassierung dann aber auch den Bedürfnissen de Fahrradfahren entgegen kommen soll. Noch allzu oft müssen die Fahrradfahrer über den „Berg“ fahren, während sich die Pkw-Fahrer an der Fahrt im Einschnitt erfreuen können. In den Städten sollte eine direkte Fahrradfahrmöglichkeit von allen Stadtteilen in die Kernstadt ermöglicht werden.

Bei der Bebauung neuer Viertel sollte eine separate Führung von Fußwegen realisiert, da dies den Erlebniswert des Laufens erhöht, da niemand gerne neben einer Hauptstraße nebenher läuft. An Kreuzungen ist das Rundumgrün einzuführen, so dass z.B. die Straße auch quer überquert werden kann. Stark befahrene Straßen sollten mit Querungshilfen ausgestattet sein. Die Querungsmöglichkeiten sollten behindertengerecht ausgeführt werden, da gerade Menschen mit Behinderung (z.B. Blinde) häufig zu Fuß unterwegs sind.

Meine Funktion beim VCD sehe ich in der Beratung bei aktuellen Problemen und in der Mitarbeit zur Erstellung von Stellungnahmen und Pressemitteilungen. Auf Grund meiner beruflichen Verpflichtungen kann ich nur bedingt repräsentative Aufgaben übernehmen.

Verkehrspolitisches Engagement

Ich bin seit dem Jahr 1990 Mitglied des VCD, habe aber bisher keine Ämter inne gehabt. Allerdings habe ich mich für regionale Initiativen eingesetzt:

  • 1994-1995 Mitglied des Aktionskreises „Bürgerentscheid in Bayern" sowohl im Rahmen des Volksbegehrens wie auch später beim Volksentscheid.
  • Seit 1993 Mitglied der Initiativen „Das bessere Bahnkonzept" und "Das bessere Verkehrskonzept", welche sich für alternative Konzepte zu den Großprojekten A 73 (Lichtenfels – Erfurt) und Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt der Deutschen Bahn AG eingesetzt haben.
  • Seit 1997 Teilnehmer der Fahrradferntour "Tour de Natur" und Organisator der Tagesetappen im fränkischen Raum.

E-Mail an Gerd
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