Pressemitteilung
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Landesverband Bayern e.V. |
Hintergrundinformationen:
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Initiative "Bayern-Netz" fordert Reaktivierung der Bahnlinie nach Hemhofen statt StillegungBreites Bündnis aus Prominenten, Kirchenvertretern, Städten, Landkreisen, Gemeinden, Gewerkschaften, Hochschulen, Tourismusverbänden und viele weitere Organisationen setzt sich für mehr Bahn und Bus in Bayern ein.Forchheim. - Die Initiative "Ein modernes Bayern-Netz für Bahn und Bus" setzt sich vehement für eine Reaktivierung der Bahnlinie nach Hemhofen ein. Das Aktionsbündnis wurde von Bund Naturschutz, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Fahrgastverband Pro Bahn ins Leben gerufen und wird von sieben prominenten Erstunterzeichnern sowie von inzwischen über siebzig weiteren Organisationen unterstützt. Anläßlich der Sonderfahrten auf der Bahnlinie Forchheim-Hemhofen am Sonntag stellte die Initiative ihr gemeinsames Programm für ein attraktives öffentliches Verkehrssystem vor. Die Hauptforderungen der Initiative sind ein Stundentakt täglich von 5 bis 24 Uhr auf allen Strecken als Mindestangebot sowie eine erhebliche Verdichtung des Schienennetzes. Die Initiative fordert die Wiederinbetriebnahme zahlreicher Regionalstrecken in ganz Bayern. "Vorbilder sind dabei Strecken in Rheinland-Pfalz, Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen: Alle Strecken, die reaktiviert wurden, sind überaus erfolgreich!" betont Matthias Striebich, der Landesvorsitzende des VCD. Bayern braucht nach Auffassung der Initiative eine Flächenbahn, ergänzt durch den Flächenbus, da 50 Prozent der bayerischen Bevölkerung im ländlichen Raum lebt. Der Landkreis Forchheim könnte dabei mit der Hirtenbachtalbahn eine Vorreiterrolle einnehmen und als Vorbild für andere Regionen dienen, wenn diese Chance genutzt werde. Hemhofen-Bahn reaktivieren!Für die Bahnlinie nach Hemhofen ist es aber fünf Minuten vor Zwölf, da die DB AG Ende Juni 2002 den Stillegungsantrag stellen will. Nach Auffassung der Initiative würde eine historische Chance vergeben, wenn die Strecke jetzt stillgelegt würde. Nach Zeitungsberichten hat der Freistaat Bayern der Region schon zugesagt, das vom Landkreis Forchheim erarbeitete Konzept für eine Reaktivierung der Bahnlinie zu unterstützen und die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. "Es ist für uns unverständlich, warum der Landkreis nicht sofort zugegriffen hat," so Striebich. Nun werden vom Landkreis Bedenken angemeldet, weil man Zuschüsse anteilig zurückzahlen müßte, wenn das geförderte Projekt vorzeitig beendet würde. Das sei aber ganz normal und bei jedem Zuschußprojekt bis hin zur öffentlich geförderten Toilettenanlage genau so. Niemand würde das als Argument gegen irgendein Projekt ansehen. Die Angst vor dem Scheitern des Projekts ist nach Auffassung der Initiative völlig unbegründet. Inzwischen gibt es Dutzende von positiven Beispielen in ähnlich gelagerten Fällen, die zeigten, daß die Reaktivierung von solchen Bahnstrecken keine Risikoprojekte seien, sondern der Erfolg durch die Bank die Erwartungen weit übertreffe. Als Beispiel nennt die Initiative die Schönbuchbahn von Böblingen nach Dettenhausen: Auf dieser Strecke fuhren vor Inbetriebnahme etwa 2.000 Fahrgäste pro Tag mit dem Bus und für den Bahnbetrieb wurden etwa 2.500 Fahrgäste pro Tag prognostiziert -heute fahren über 6.000 Fahrgäste tatsächlich mit der Bahn, fast dreimal so viele wie prognostiziert. Die Zahlen, die dem Konzept für die Reaktivierung der Hirtenbachtalbahn zugrunde liegen, seien überaus vorsichtig . Schon heute fahren in den Bussen, die parallel zu Bahnlinie verkehren, über 4.000 Fahrgäste. Nach allen Erfahrungen steigen die Fahrgastzahlen bei der Reaktivierung einer Bahn gegenüber dem Bus beträchtlich an. Daher sei es nicht nachzuvollziehen, daß der Bürgermeister von Hemhofen Bedenken anmeldet, daß täglich nicht mindestens 15 Hin- und Rückfahrten mit mindestens 70 Fahrgästen im Schnitt stattfinden. Striebich: "Das wären ja nur 2.100 Fahrgäste, also halb so viel wie heute. Nach allen Erfahrungen werden es mindestens zwei bis drei mal so viele sein." Es sei daher notwendig, schnell zu handeln und eine Reaktivierung der Hirtenbachtalbahn auf der Basis des vom Landkreis Forchheim ausgearbeiteten Konzepts, das schon weitgehend vom Freistaat akzeptiert worden ist, voran zu treiben. "Sie waren schon so weit! Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht durch die Lappen gehen!" rief Striebich den Verantwortlichen in der Region zu. Die Initiative "Modernes Bayern-Netz für Bahn und Bus""Das Bündnis für ein modernes Bayern-Netz für Bahn und Bus wird nicht nur von den knapp 200.000 Mitgliedern der drei Initiativverbände getragen, sondern darüber hinaus von einer sehr breiten Palette von Personen und Organisationen quer durch die gesellschaftlichen Schichten und Regionen Bayerns unterstützt," erklärt Thomas Schempf, stellvertretender Landesvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn. So gehören zu den Erstunterzeichnern Professor Frederic Vester, der durch seine verschiedenen Untersuchungen auf dem Verkehrssektor als Experte auf diesem Gebiet bekannt geworden ist, der Schriftsteller Carl Amery, Gewerkschaftsvertreter sowie die Landtagsabgeordneten Maria Scharfenberg und Josef Göppel. Noch breiter ist die Palette der weiteren Unterstützer: Von der Stadt Augsburg bis zu kleinen Ortschaften im Bayerischen Wald haben Städte, Gemeinden und Landkreise die Initiative unterstützt. Auch Gewerkschaften, Hochschulen und Tourismusverbände befürworten die Forderung der Initiative nach "einem attraktiven öffentlichen Verkehrsnetz mit der Bahn als Rückgrat - gerade auch im ländlichen Raum," so Schempf. Dies zeigt nach Auffassung der Initiative, dass eine breite gesellschaftliche Basis die Forderung nach attraktiven Bahnen und Bussen gerade auch in der Fläche trägt. Weitere Forderungen aus dem 9-Punkte-Programm beziehen sich auf den Einsatz moderner Fahrzeuge, die Modernisierung der Haltestellen, attraktive Tarife sowie verbesserte Zugangsmöglichkeiten für Behinderte, Alte und Menschen mit Kinderwagen. Rückfragen bitte an
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