ERLANGEN-LAND (en/dik) - Die Grünen im Kreistag Erlangen- Höchstadt haben das Ja von Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu zur Reaktivierung der Bahnlinie Forchheim-Hernhofen begrüßt (die EN berichteten bereits darüber im Hauptteil) und fordern die Förderung auf den Kreis Erlangen-Höchstadt auszudehnen.
In einem Antrag an den Kreisausschuss verlangen die grünen Kreisräte Wolfgang Hirschmann und Manfred Bachmayer daher, dass der Landkreis Erlangen-Höchstadt seine Unterstützung für das 40-Millionen-Projekt, das zu 31,7 Millionen Mark (16,2 Millionen Euro) vom Land bezuschusst werden soll, signalisiert. Der Bahnhofsbereich von Hemhofen müsse umgehend saniert werden. Auch eine Reaktivierung des Abschnitts Adelsdorf-Hemhofen und Adelsdorf-Höchstadt sei voranzutreiben. Beide Strecken seien - so die Grünen - Bestandteil der geplanten Stadt-Umland-Bahn im Kreis ErIangen-Höchstadt und könnten später "problemlos integriert werden".
Grundaussage des Bahn-Konzepts ist - so berichteten der Forchheimer Landrat Reinhardt Glauber und der CSU-Landtagsabgeordnete Walter Hofmann - dass für die Summe von rund 2,4 Millionen Mark, die der Freistaat jährlich für den Betrieb der Linie Forchheim-Ebermannstadt bezahlt, die zweite Linie Forchheim-Hemhhofen mit bedient werden könnte.
Die Idee habe Wiesheu in einem Gespräch mit den beiden Forchheimer Politikern offenbar überzeugt, denn zusätzlich zur positiven Bewertung des Konzeptes habe er die Höchstfördersätze für die Reaktivierung der Nebenbahn nach Hemhofen zugesichert. Das bedeutet, dass die erforderlichen Gleisbauarbeiten mit 85 Prozent bezuschusst werden, die neuen Triebwagen mit 75 Prozent.
Laut Glauber hat nun offenkundig die Bahn eingelenkt, auch den Gleiskörper zwischen Forchheim und Ebermannstadt für eine symbolische Mark an den Landkreis abzutreten. Die sanfte Drohung, man werde sonst überhaupt keine Kilometer mehr für die Strecke bestellen, hat offenbar Wirkung gezeigt. Somit kann der Landkreis für ganze zwei Mark die Schienenanlagen beider Strecken erwerben.
Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden Forchheim, Hausen, Heroldsbach und Hemhofen kennen das Konzept und heißen es gut. Sie wissen auch, was finanziell auf sie zukommt bei der Errichtung von Haltepunkten oder der Umgestaltung von Bahnübergängen. Dennoch, so Hofmann, "schlägt für die Gemeinden jetzt die Stunde der Wahrheit". Denn bauliche Maßnahmen müssten zum Teil bereits in den Haushalt 2002 der betroffenen Gemeinden eingearbeitet werden. Die sechs Bahnhöfe an der Strecke sind auf sechs Millionen Mark (3,06 Millionen Euro) veranschlagt.