Nürnberg, 18. Januar 2018
ICE-Linie München-Berlin braucht Halbstundentakt
"Es ist sehr erfreulich, dass die neue ICE-Linie zwischen München und
Berlin bereits in den ersten Wochen nach Inbetriebnahme der
Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt so gut angenommen wird", sagt der
Bahnexperte des Landesverbandes Bayern beim ökologischen Verkehrsclub
VCD, Gerd Weibelzahl. Die DB Fernverkehr soll sich aber nicht auf dem
Erreichten ausruhen. Stattdessen sollten bereits jetzt die Planungen
beginnen, spätestens zum Fahrplanwechsel im Dezember einen
Halbstundentakt auf der neuen Bahnverbindung einzurichten.
Der VCD-Landesverband Bayern verweist auf
sein im Jahr 2016 veröffentlichtes Fernverkehrskonzept, welches bereits
ein solches Angebot vorsieht. Der Halbstundentakt hat folgende Vorteile:
- Bei einem Halbstundentakt wirkt sich eine Verspätung nicht so
gravierend aus, ein verpasster Anschlusszug verlängert die Reise nicht
gleich um eine ganze Stunde. Bahnfahren wird für viele Bürger
attraktiver, die Nachfrage steigt weiter.
- Von den kürzeren Fahrzeiten sind viele Menschen ausgeschlossen.
Bei
zahlreichen Umsteigeverbindungen nach Berlin ergeben sich längere
Wartezeiten in Nürnberg. Züge alle halbe Stunde würden die Reisezeit
erheblich verkürzen.
- Der schnellste Zug nach Berlin ist der ICE-Sprinter. Er fährt
dreimal am Tag und hält zwischen München und Berlin nur dreimal. Schön
für die Münchner und Nürnberger, schlecht für die Bamberger: Wenn der
Sprinter fährt, gibt es lange Zeit keine schnelle Verbindung von Bamberg
nach Berlin. Mit einem Halbstundentakt (in München und Nürnberg) gäbe es
immer eine stündliche schnelle Verbindung nach Berlin.
- Alle zwei Stunden könnte (im Wechsel mit dem Sprinter) der ICE
in Coburg halten. Diese Züge würden dafür nicht in Bamberg und Erlangen
halten, um Fahrzeit zu sparen. Damit wird der bereits jetzt erfreulichen
Nachfrage in Coburg Rechnung getragen und ganz Oberfranken erreicht die
Bundeshauptstadt Berlin eine halbe Stunde schneller als mit dem
derzeitigen Umstieg in Bamberg. Gerade für die oberfränkische
Regierungshauptstadt Bayreuth ist ein besseres ICE-Angebot in Coburg von
Nutzen.
So sähe dann ein Fahrplanauszug aus mit Abfahrten in Nürnberg Richtung
Berlin: 12 Uhr: ICE mit weiteren Stopps in Erlangen und Bamberg,
12:30 Uhr: ICE-Sprinter (hält in Bayern kein weiteres Mal),
13 Uhr: ICE mit weiteren Stopps in Erlangen und Bamberg,
13:30 Uhr ICE mit Stopp in Coburg.
Hintergrund:
Fernverkehrskonzept des VCD Bayern
Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD
Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung,
Tel. 0160/ 94 60 58 19.
Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.