Pressemitteilung
25/2004

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Nürnberg, 20. Dezember 2004

Mit dem Transrapid halsstarrig ins Abseits!

Anlässlich der heutigen Pressekonferenz des Ministers Wiesheu und des Bahnchefs Mehdorn hat der VCD Bayern die Bayerische Staatsregierung aufgefordert, die Transrapid-Pläne endlich aufzugeben. "Stoiber und Wiesheu halten am Transrapid fest wie ein dreijähriges Kind sein Lieblingsspielzeug", so der stellvertretende VCD-Landesvorsitzende, Matthias Striebich. Der VCD kritisiert, dass die groß angelegte Pressekonferenz der Staatsregierung nichts neues zum Thema gebracht hat. "Die einzige nennenswerte Neuerung wäre das Ende der unsinnigen Transrapidpläne", so der VCD. Der VCD hatte schon mehrmals (z.B. in seiner Pressemitteilung 45/2003 vom 8.11.2003) darauf hingewiesen, dass der Transrapid alle Nachteile in sich vereinigt, ohne irgendwelche Vorteile zu erbringen: Er ist deutlich teuerer, ist nicht in ein Verbundsystem eingebunden und dadurch auch keineswegs schneller als andere Verkehrsmittel.

Nicht nur die Erstellung, sondern auch der Betrieb des Transrapids würde Unsummen verschlingen, die an anderer Stelle für den Aufbau eines flächendeckenden, integriert getakteten Bahnsystems fehlen werden. "Es wird Zeit, diese vollkommen überteuerten Prestige-Pläne angesichts angeblich leerer Kassen ad acta zu legen", forderte Striebich.

a im dichtbesiedelten Mitteleuropa auch ein schnelles Verkehrsmittel relativ oft halten muss, kann der Transrapid hier die Vorteile seiner hohen Höchstgeschwindigkeit nicht ausspielen. Der Zeitvorteil des Transrapid gegenüber einer modernen, schnellen Bahnverbindung ist daher gering. Dies gilt umso mehr, wenn der Transrapid quasi im Nahverkehr eingesetzt werden soll wie bei dem Projekt der Flughafenanbindung München. Dafür war und ist der Transrapid weder geplant noch sinnvoll einsetzbar. Während sich diese Erkenntnis außerhalb Bayerns immer mehr durchsetzt, hält Bayern halsstarrig am Transrapid fest. "So gerät Bayern ins Abseits", betonte Striebich.

Mit den dafür aufgewendeten 1,85 Milliarden könnten zum Beispiel nicht nur das gesamte S-Bahn-Netz in München modernisiert und ausgebaut werden, sondern zusätzlich könnte eine zweite S-Bahnstammstrecke über den Südring und eine Ergänzung des S-Bahn-Netzes durch ein modernes Stadtbahnnetz in Stadt und Umland realisiert werden. "Davon würde alle Fahrgäste profitieren und nicht nur ein paar wenige privilegierte Fluggäste", so Striebich weiter.

Rückfragen bitte an Matthias Striebich, Telefon (0171) 84 18 323 oder das VCD-Landesbüro

 

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