Pressemitteilung
26/2001

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Initiative Bayern-Netz
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Nürnberg, 25. Juni 2001

Breites Bündnis fordert Modernes Bayern-Netz für Bahn und Bus

Prominente, Kirchenvertreter, Städte, Landkreise, Gemeinden, Gewerkschaften, Hochschulen, Tourismusverbände und viele weitere Organisationen fordern mehr Bahn und Bus in Bayern

München. – Bahn und Bus werden in Bayern einen gewaltigen Schub erleben, wenn es nach dem Willen der Initiative "Ein modernes Bayern-Netz für Bahn und Bus" geht. Das Aktionsbündnis wurde von Bund Naturschutz, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Fahrgastverband Pro Bahn ins Leben gerufen und wird von sieben prominenten Erstunterzeichnern sowie von inzwischen über siebzig weiteren Organisationen unterstützt.

"Das Bündnis für ein modernes Bayern-Netz für Bahn und Bus wird nicht nur von den knapp 200.000 Mitgliedern der drei Initiativverbände getragen, sondern darüber hinaus von einer sehr breiten Palette von Personen und Organisationen quer durch die gesellschaftlichen Schichten und Regionen Bayerns unterstützt," so Matthias Striebich, der Landesvorsitzende des VCD.

So gehören zu den Erstunterzeichnern Professor Frederic Vester, der durch seine verschiedenen Untersuchungen auf dem Verkehrssektor als Experte auf diesem Gebiet bekannt geworden ist, der Schriftsteller Carl Amery, Gewerkschaftsvertreter sowie die Landtagsabgeordneten Maria Scharfenberg und Josef Göppel. Noch breiter ist die Palette der weiteren Unterstützer. Von der Stadt Augsburg bis zu kleinen Ortschaften im Bayerischen Wald haben Städte, Gemeinden und Landkreise die Initiative unterstützt. Auch Gewerkschaften, Hochschulen und Tourismusverbände befürworten die Forderung der Initiative nach "einem attraktiven öffentlichen Verkehrsnetz mit der Bahn als Rückgrat – gerade auch im ländlichen Raum," so Striebich. Dies zeigt nach Auffassung der Initiative, dass eine breite gesellschaftliche Basis die Forderung nach attraktiven Bahnen und Bussen gerade auch in der Fläche trägt.

Die Initiative stellte in München ihr gemeinsames 9-Punkte-Programm für ein attraktives öffentliches Verkehrssystem vor. Die Hauptforderungen der Initiative sind ein Stundentakt täglich von 5 bis 24 Uhr auf allen Strecken als Mindestangebot sowie eine erhebliche Verdichtung des Schienennetzes. Die Initiative fordert die Wiederinbetriebnahme zahlreicher Regionalstrecken in ganz Bayern. Als Vorbild wird dabei das Land Rheinland-Pfalz genannt. "Es stimmt nicht, dass in Bayern kaum Strecken stillgelegt worden seien, wie von der Bayerischen Staatsregierung behauptet. In Wirklichkeit hat Bayern in den letzten Jahrzehnten etwa 40 Prozent seines Schienennetzes verloren," so Hubert Weinzierl vom Bund Naturschutz. Bayern braucht nach Auffassung der Initiative die Flächenbahn, die durch den Flächenbus ergänzt werden muß, da 50 Prozent der bayerischen Bevölkerung im ländlichen Raum lebt.

Weitere Forderungen aus dem 9-Punkte-Programm beziehen sich auf den Einsatz moderner Fahrzeuge, die Modernisierung der Haltestellen, attraktive Tarife sowie verbesserte Zugangsmöglichkeiten für Behinderte, Alte und Menschen mit Kinderwagen. "Als Fahrgastverband wissen wir wovon wir reden: Das sind genau die Punkte, auf die es dem Fahrgast bei der alltäglichen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ankommt," betont Matthias Wiegner von Pro Bahn. Außerdem sind in dem 9-Punkte-Programm Forderungen zur Verbesserung der Verkehrssituation in einer Reihe von bayerischen Mittel- und Großstädten enthalten. So wird für die "Ballungsräume Augsburg, Ingolstadt, Regensburg und Würzburg ein verdichtetes Zugangebot (Regio-S-Bahn)" im 15- bis 30-Minuten-Takt gefordert. Für die Städte Aschaffenburg, Coburg, Erlangen, Hof, Ingolstadt, Kempten, Landshut, Passau, Regensburg, Rosenheim und Würzburg werden moderne Straßenbahnen für Stadt und Umland nach dem Vorbild Karlsruhes gefordert.

Bei der Vorstellung des 9-Punkte-Programms wurde die Initiative durch die Erstunterzeichner Professor Vester und den Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche, Pfarrer Dr. Rainer Hennig, unterstützt. Professor Vester, Autor der Systemuntersuchung "Ausfahrt Zukunft – Strategien für den Verkehr von morgen und des Buches "Crashtest Mobilität – Die Zukunft des Verkehrs, Fakten-Strategien-Lösungen", betonte, dass die aufgestellten Forderungen aus wissenschaftlicher Sicht voll und ganz zu unterstützen seien. Der Umweltbeauftragte der evangelischen Landeskirche Dr. Rainer Hennig bezeichnete die Bayern Netz Initiative als Meilenstein auf dem Weg zu einem verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung. Sie werde in vielen Kirchengemeinden, die auch mit Aktionen zum Autofasten schon aktiv seien, zum Thema gemacht werden.

Für Rückfragen: Richard Mergner, Bund Naturschutz Verkehrsreferent, 0911-8187816 und 0171-4073869

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