Pressemitteilung
18/2024

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Nürnberg, 26. September 2024

Nach den Landtagswahlen: VCD drängt auf Lückenschluss im Bahnnetz

Neue Perspektiven für ländliche Regionen

Die VCD-Landesverbände Elbe-Saale und Bayern fordern die noch neu zu wählende thüringische Landesregierung und die bayerische Staatsregierung dazu auf, gemeinsam nach Lösungen für die seit Jahrzehnten geforderten Lückenschlüsse im Rahmen der Werrabahn (Eisenach–Meiningen–Hildburghausen–Coburg–Lichtenfels) sowie der Sormitz- und Höllentalbahn (Saalfeld–Bad Lobenstein–Marxgrün–Hof) zu suchen. Als überregional wichtige Projekte haben diese besonders Eingang in den neuen Koalitionsvertrag für Thüringen zu finden. Die VCD-Verbände haben dazu Formulierungsvorschläge für den Koalitionsvertrag entwickelt und werden diese den betreffenden Parteien zutragen.

Bei der Werrabahn ist neben der Möglichkeit für schnellen und langsamen Regionalverkehr auch der lokale und regionale Güterverkehr zu berücksichtigen, der logistische Abläufe beispielsweise der Holzverladung vereinfachen könnte. Bei der Höllentalbahn geht es nicht nur um länderübergreifenden Personennahverkehr, sondern vor allem um Güterverkehr. Hier sind Verlagerungen von der Straße auf die Schiene in größerem Umfang möglich. Zudem könnte der Industriestandort im Oberland nachhaltig gestärkt und Arbeitsplätze gesichert werden.

"Gerade in den letzten Monaten und Jahren mehren sich die Stimmen, dass der ländliche Raum beim ÖPNV vernachlässigt wird und die Bahn oft nur Städte anbindet", sagt Dr. Christian Loos, Landesvorsitzender des VCD Bayern. "Dem ist auch mit Infrastrukturmaßnahmen im Schienenbereich entgegenzuwirken", so Loos weiter.

"Thüringen sollte in diesem Sinne nicht nur in seine Städtekette investieren, sondern auch Süd- und Südostthüringen berücksichtigen", ergänzt Falko Stolp, Landesvorsitzender des VCD Elbe-Saale.

Hintergrund

Das im Dezember 2023 vorgestellte Gutachten im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft machte insbesondere für die Werrabahn die Möglichkeit einer Neubaustrecke zwischen Hildburghausen und Bad Rodach auf, die weiter untersucht werden muss. Auch für Blankenstein–Marxgrün/Bad Steben sind alle denkbaren Varianten und ihre Hürden zu prüfen.

Seit der Veröffentlichung des Gutachtens bzw. des Masterplans "Schieneninfrastruktur 2030" ist von den Projekten nichts mehr zu hören gewesen. Was seitdem stattdessen passiert ist: Der neue Regionalexpress zwischen Coburg und Erfurt ist in Betrieb gegangen und verbindet sehr erfolgreich Franken mit Thüringen — nur eben mit der weit entfernten Landeshauptstadt und nicht mit dem näherliegenden Werratal.

Pressekontakt:
VCD Bayern: Dr. Christian Loos, Landesvorsitzender VCD Bayern e.V., Tel. 0172 9132164, christian.loos@vcd-bayern.de
VCD Elbe-Saale: Thorben Bick, Mitglied Landesvorstand, Tel. 0175 7260095, elbe-saale@vcd.org

Über den VCD

Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander zwischen allen Menschen - egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Bundesweit rund 52000 Mitglieder, davon fast 8000 in Bayern unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.

 

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