Pressemitteilung
22/2023

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Verkehrsclub Deutschland
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90443 Nürnberg
Telefon (0911) 47 17 43


Nürnberg/Passau, 30. Dezember 2023

LKW-Unfall mit 2 Getöteten und 3 Schwerverletzten war vermeidbar

Prinzip der "Vision Zero" endlich durchsetzen!

Der Landesverband Bayern des Verkehrsclub Deutschland (VCD) e. V. bedauert zutiefst die schreckliche Bilanz des LKW-Unfall in der Passauer Innenstadt, drückt den Angehörigen sein Mitgefühl aus und wünscht den Verletzten baldige und möglichst vollständige Genesung.

Der VCD, der sich von Anfang an für die Verbesserung der Verkehrssicherheit eingesetzt hat, plädiert für ein Maßnahmenbündel unter dem bewähren Prinzip "Vision Zero". Unter anderem sind große Lkw aus sensiblen Innerorts-Bereichen mit vielen Fußgängern, wie es sie nicht nur in Passau gibt, grundsätzlich zu verbannen.

Dr. Christian Loos, VCD Landesvorsitzender: "Durch einen Unfall im engstem Familienkreis habe ich selbst erleben müssen, dass Lkw auch bei geringer Geschwindigkeit z. B. beim Anfahren oder Rangieren Menschen tödlich überrollen. Unrühmlich bekannt sind auch die zahlreichen Abbiegeunfälle mit Lkw."

Der stellvertretende Landesvorsitzende und gleichzeitig Vorsitzende des VCD Kreisverbands Passau, Bernd Sluka, berichtet: "Der VCD hat schon 2010 zum Verkehrsentwicklungsplan ein Konzept zur Innenstadtlogistik gefordert, aber das leider nicht durchsetzen können: Logistikzentren, gebündelte Belieferung der Innenstadtbereiche nur mit kleinen, emissionsarmen Fahrzeugen und Verkehrsberuhigung der Bahnhofstraße. Damit hätte sich dieser Unfall vermeiden lassen bzw. er wäre zumindest nicht so schwer ausgefallen." In diesem Zusammenhang weist der VCD auch auf die wiederholten, teilweise schweren Unfälle mit Lkw in der Passauer Fußgängerzone hin.

Dr. Loos ergänzt, dass es seitdem viel mehr Möglichkeiten in der Citylogistik gibt und diese auch schon mancherorts etabliert sind. "Ich denke da an Mikro-Hubs, Umladung in Lastenräder und elektrische Kleinfahrzeuge und ähnliches."

Zur Bahnhofstrasse, eine belebte innerstädtische Hauptgeschäftstraße, stellt Sluka dar: "Wegen der geschäftlichen Nutzung muss Lieferverkehr dort fahren können, aber auch die Busse des Landkreises und der Stadt. Um die zahlreichen illegalen Durchfahrten zu vermeiden und Anwohner und Passanten zu schützen, sollte jedoch endlich eine Durchfahrsperre mit versenkbaren Pollern eingebaut werden." Durch Umwandlung in einen Shared Space ließe sich die Aufenthaltsqualität und das Einkaufserlebnis in der Straße steigern.

Hintergrundinformationen:
Leitlinien des VCD zum Verkehrsentwicklungsplan Passau 2010

Für Rückfragen stehen Ihnen der Vorsitzende des VCD Bayern Christian Loos, Tel. 0172 9132164, und der stellv. Vorsitzende Bernd Sluka, Tel. 0176 42063287, gerne zur Verfügung.

 

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