Pressemitteilung
45/2022

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Nürnberg, 13. Dezember 2022

ÖPNV-Strategie des Freistaats

Der VCD Bayern weist darauf hin, dass die ÖPNV-Strategie des Freistaats auch finanziert werden muss. Die restriktive Haltung zu Bahnreaktivierungen und offene Fragen zur Finanzierung stehen den enthaltenen guten Ansätzen entgegen.

"Minister Bernreiter muss die interessanten Optionen, welche die ÖPNV-Strategie des Freistaates bietet, mit Finanzmitteln unterfüttern.",fordert der ÖPNV-Experte im Landesvorstand des VCD Bayern, Gerd Weibelzahl.

Im Ausbildungsverkehr werden Ausgleichszahlungen des Bundes für günstigere Fahrscheine bisher vom Land Bayern an die Verkehrsunternehmen gezahlt. Gut ist, dass diese nun an die kreisfreien Städte und Landkreise weitergeleitet werden. Dies reicht aber nicht aus. Gerd Weibelzahl weiter: "Um die erfreulichen Planungen zu landesweiten Bedienungsstandards auch im Busverkehr mit Leben zu füllen, benötigen die Akteure vor Ort eine finanzielle Unterstützung des Landes." Enttäuscht ist man beim ökologischen Verkehrsclub darüber, dass Bahnreaktivierungen weiterhin nur sehr restriktiv gehandhabt werden. Dr. Christian Loos, Landesvorsitzender des VCD Bayern: "Gerade hier kann der Freistaat den Akteuren im ländlichen Raum helfen, da mit Bestellung von Zugleistungen die kreisfreien Städte und Landkreise bei ihrer Aufgabe, sich um die Bestellung von Busleistungen zu kümmern, finanziell entlastet werden. Denn dort, wo Bayern einen Zug bezahlt, muss keine Buslinie fahren, die von der Region finanziert werden muss". erklärt Loos weiter.

Ungeachtet der offenen Finanzierung und der Problematik bei Bahnreaktivierungen enthält das Konzept positive Aspekte, wovon Gerd Weibelzahl einige herausstellt:

  • Mit den definierten Bedienungsstandards wird das Angebot in der Fläche gestärkt. Der VCD sieht dabei die Notwendigkeit, diese Standards mit so viel Linienverkehr wie möglich zu füllen. Bedarfsorientierte Verkehre sollten nur als Zubringer zu den Hauptbuslinien und den Bahnlinien verkehren.
  • Der Freistaat bekennt sich als Aufgabenträger für landesbedeutsame Buslinien und will mit 70 Buslinien die Räume abseits der Bahnlinien sowie die Bahnlinien untereinander verbinden.
  • Flächendeckende Verkehrsverbünde sollten zusammen mit dem anstehenden 49-Euro-Ticket entwickelt werden und den aktuellen Tarifdschungel beseitigen.
  • Die kreisfreien Städte und Landkreis bekommen erstmals ausreichend Bestellmittel durch die Weiterleitung der Zuschüsse im Schülerverkehr. Damit ist Bayern fast das letzte Bundesland, welches die Kommunalisierung dieser Mittel umsetzt. Erfreulich ist, dass diese Mittel nach der Steigerung der Regionalisierungsmittel dynamisiert werden sollen und besonders aktive Akteure mit einer besseren Mittelzuteilung belohnt werden.
  • Endlich geht man das Problem der Barrierefreiheit an und will diese bis 2030 auch an Bushaltestellen umsetzen. Eigentlich sollte dies bereits bis zum 01.01.2022 realisiert worden sein.
  • Bei der Kundeninformation, beim Ticketwesen und Vertrieb will man die Möglichkeiten der Digitalisierung besser nutzen.

Für Fragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl gerne zur Verfügung, Tel. 0160 94605819

 

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