Pressemitteilung
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Verkehrsclub Deutschland |
Tag der SchieneVCD fordert ein bayernweites Konjunkturprogramm im SchienennetzDer Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Bayern e. V. (VCD) fordert zum Tag der Schiene den Bund und die Bayerische Staatsregierung auf, das Schienenverkehrsnetz durch ein Konjunkturprogramm aus kleineren Maßnahmen zu stärken. "Bislang lag die Aufmerksamkeit im Schienenverkehr stets auf schnellen ICE um jeden Preis. Damit die Verkehrswende im Personen- und Güterverkehr in ganz Bayern gelingen kann, ist ein bayernweites Programm in der Fläche erforderlich. Nur so erreichen wir die Klimaschutzziele und stärken dabei den Mittelstand", resümiert Dr. Christian Loos, Landesvorsitzender des VCD Bayern. Durch planerische und bauliche Kleinstmaßnahmen im Bestandsnetz erwartet der VCD zudem einen Aufschwung für die Wirtschaft. Der VCD fordert deshalb entlang der gewachsenen Hauptverkehrsachsen kapazitive Kleinstmaßnahmen, um das Schienennetz resilient zu gestalten:
Den Brennernordzulauf bis zu den nördlichen Landesgrenzen denkenBayerns Autobahnen und Bundesstraßen sind mittlerweile geprägt von LKW-Kolonnen. Weil die Autobahnausbauten nur weiteren Schwerverkehr verursachen und die VDE 8 (Berlin–München) überwiegend nicht güterzugtauglich gebaut wurde, bestehen rings um München Trassenkonflikte. "Wir brauchen funktionierende Fahrstraßen, Kreuzungsbauten, Überholbahnhöfe und Lückenschlüsse, damit der Güterverkehr unabhängig vom Personenverkehr fließen kann", schildert Gerd Weibelzahl, Schatzmeister im VCD Bayern und verweist deshalb auf die Forderung des VCD nach einer güterzugtauglichen Aus- und Neubaustrecke von Würzburg über Treuchtlingen und Mühldorf zum Brennernordzulauf. Die Strecke Würzburg–Treuchtlingen könnte dadurch kapazitiv an Unterwegsbahnhöfen auf vier Gleise erweitert werden. Güterzüge von Würzburg und Hof könnten zudem südlich von Treuchtlingen und Regensburg am überlasteten Knoten München vorbei über Mühldorf umgeleitet werden. "Ein güterzugtauglicher Lückenschluss zwischen Abensberg/Neustadt und Landshut stärkt zusätzlich den Regionalverkehr Niederbayerns und die Regio-S-Bahn Regensburg", ergänzt Weibelzahl mit Verweis auf mögliche Regionalbahnlinien Landshut–Neustadt–Ingolstadt und Landshut–Abensberg–Regensburg. Mehrleistung statt Kürzungen für Schwabens NahverkehrDer VCD begrüßt die Untersuchung der Variante Orange für eine Schnellfahrstrecke von Augsburg nach Ulm, welche gemeinsam mit dem Bund Naturschutz und Pro Bahn eingebracht wurde. Diese Variante verbraucht weniger Strom und ist umweltverträglicher. Insgesamt fordert der VCD, dass künftig alle Neubaustrecken nach dem Vorbild Augsburg–Ulm für Güterzüge ausgerichtet werden. Allerdings besteht im Regionalverkehr noch Handlungsbedarf. "Wir fordern die Staatsregierung und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) auf, umgehend eine neue Regionalexpress-Linie mit Fahrplankonzept von Stuttgart über Augsburg und den Münchner Flughafen nach Salzburg zu bestellen, damit die ohnehin erforderlichen Überholbahnhöfe in den Landkreisen Augsburg und Günzburg von Anfang an für die Bedienung durch schnellen Regionalverkehr nach dem Vorbild Kinding und Allersberg ertüchtigt werden", erklärt Toni von Lerchenfeld vom VCD Bayern, und schlägt vor, im Gegenzug den bestehenden Nahverkehr über Gessertshausen zu einer vollwertigen S-Bahn Augsburg im 10-Minuten-Takt aufzuwerten. Ostbayern nicht abhängen - Güterzugknoten Würzburg stärken!Die Main-Donau-Achse ist heute bereits stark ausgelastet und verspätungsanfällig. Zusätzlich droht mit Wegfall der Neigetechnik auf der vom ICE-T befahrenen Linie Frankfurt–Wien eine Verlängerung der Reisezeit in Ostbayern. Damit auch verspätete ICE den Güterverkehr in regelmäßigen Abschnitten überholen können, schlägt der VCD eine kapazitive Aufwertung der Unterwegsbahnhöfe im Rahmen des barrierefreien Ausbaus vor: "Viele dreigleisige Bahnhöfe könnten zu viergleisigen Bahnhöfen mit zwei Außenbahnsteigen umgebaut werden. Je mehr Überholmöglichkeiten bestehen, desto weniger Trassenkonflikte", fasst Dr. Christian Loos die Situation zwischen Würzburg und Passau zusammen. Die Liste der in Frage kommenden Überholbahnhöfe ist lang, darunter Iphofen, Markt Bibart, Emskirchen, Seubersdorf, Beratzhausen und Sünching. Selbiges gelte auch für den Brennernordzulauf südlich von Würzburg über Treuchtlingen, darunter Winterhausen, Uffenheim, Oberdachstetten, Triesdorf und Otting-Weilheim.
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