Pressemitteilung
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Verkehrsclub Deutschland |
Reaktivierungen von stillgelegten Bahnstrecken in Bayern werden einfacherWeihnachtsgeschenk aus München - VCD Bayern ist höchst erfreut über neue Fördermittel und Neugestaltung des sogenannten "1000-er-Kriteriums" für Bahnreaktvierungen. "Die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hat mit ihrem sogenannten "Arbeitspapier" für Bahnreaktivierungen vielen Initiativen ein willkommenes Weihnachtsgeschenk bereitet.", freut sich der Landesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, Dr. Christian Loos, über die Nachrichten aus München. Dieses hat der mobilitätspolitische Sprecher der bayerischen Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen, Dr. Markus Büchler, am 17.12.2021 auf seiner Internetseite veröffentlicht. Das beste Papier würde aber nichts nutzen, wenn damit keine finanziellen Mittel verbunden wären. Mit Blick auf den Landeshaushalt stellt Dr. Loos fest, dass für nicht bundeseigene Bahnen und Bahnreaktivierungen für den Haushalt 2022 35 Mio. € eingeplant sind. "Dies ist eine wichtige finanzielle Grundlage, um im nächsten Jahr endlich die Bahnreaktivierungen voran zu bringen.", so Dr. Loos weiter. Gerd Weibelzahl, Bahnexperte im VCD-Landesvorstand, hat sich das "Arbeitspapier" genauer angeschaut. Weibelzahl im Detail: "Faktisch hat das Land einen Vorschlag des VCD übernommen, welchem wir bei der ersten VCD-Bahnreaktivierungstagung im Jahr 2014 unterbreitet haben. Erreicht eine Bahnlinie die vorgegebene Grenze von 1000 Reisenden am Tag je Kilometer Strecke nicht, so kann die Bahnlinie unter Einsatz von Mitteln der örtlichen Landkreise dennoch reaktiviert werden." Der kommunale Eigenanteil ist umso höher, je größer die Differenz zur "1000-er-Vorgabe" ausfällt. Wird die Grenze innerhalb einer gewissen Zeitspanne überschritten, so erstattet der Freistaat die gezahlten Mittel an die örtlichen Landkreise. "Dies ist ein großer Anreiz für die Landkreise, gute Verkehrskonzepte vor Ort zu erarbeiten, um möglichst viele Fahrgäste für das Gesamtsystem ÖPNV aus Bahnen und Bussen zu gewinnen", findet Weibelzahl. Mit der Bahnreaktivierung zwischen Viechtach und Gotteszell gibt es bereits ein Beispiel für das neue Konzept. Dort hat der Landkreis Regen Teile der Kosten übernommen. Dieses Beispiel hat aber auch gezeigt, dass die Kostenübernahme seitens der Landkreise auch Risiken in sich birgt. So hat es einen Bürgerentscheid gebraucht, um die Verantwortlichen beim Landkreis von der Sinnhaftigkeit kommunaler Mittel für den Bahnverkehr zu überzeugen. Weibelzahl abschließend: "Für die Mobilitätswende brauchen wir mutige Kommunalpolitiker und keine Bedenkenträger. Diese sollten nicht kurzfristig auf die Bestellkosten für den Bahnverkehr schauen, sondern stattdessen die ausgestreckte Hand des Freistaates ergreifen und mit diesem zusammen gute ÖPNV-Konzepte entwickeln. Dabei sollten die Politiker vor Ort berücksichtigen, dass sie ohne Bahnreaktivierung die gesamten Kosten für den Busverkehr finanzieren müssen, welcher statt des Bahnverkehrs auch z. B. an allen Tagen von morgens bis abends vorzuhalten ist. Ein Vergleich eines hochwertigen Bahnverkehrs mit einem mehr oder weniger auf den Schülerverkehr ausgerichteten Busverkehr ist nicht vertretbar." Für Fragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl unter Tel. 0160 94 60 58 19 zur Verfügung. |