Pressemitteilung
11/2021

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Nürnberg, 22. Juni 2021

Schöner Erfolg für den VCD Bayern: Bahnreaktivierungsliste von VDV, Allianz pro Schiene und DB

Die Reaktivierungsliste enthält drei vom VCD in Bayern unterstützte Projekte

"Bahn frei für mehr Schienen. Sehr erfreulich, dass dabei drei jahrelang vom VCD Bayern geforderte Bahnprojekte als prioritär für die Bundesrepublik bewertet wurden", freut sich der Landesvorsitzende im Landesverband des ökologischen Verkehrsclubs, Dr. Christian Loos, über die am 22.6. von der Allianz pro Schiene, der DB Netz und dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen veröffentlichte Liste von 20 wichtigen Bahnaktivierungsprojekten. Der Freistaat profitiert mit folgenden Maßnahmen von der Neuorientierung der Mobilitätspolitik hin zu einer "starken Schiene":

  • Bahnlückenschluss Oberfranken–Südthüringen zwischen Coburg und dem Landkreis Hildburghausen,
  • Reaktivierung der Höllentalbahn zwischen Blankenstein und Marxgrün im Landkreis Hof,
  • Nutzung des Güternordrings in München zur Entlastung des S-Bahnnetzes in München

Gerd Weibelzahl, Bahnexperte des VCD Bayern, stellt die einzelnen Projekte kurz vor:

  • Der Bahnlückenschluss schließt eine durch die deutsch-deutsche Teilung entstandene Lücke der ehemaligen Hauptbahn Eisenach–Lichtenfels. Der Lückenschluss ist wichtig im Personenverkehr, um den ICE-Bahnhof Coburg mittels Zubringerverbindungen aus Südthüringen zu stärken und eine interessante Ost-West-Verbindung für den schnellen Regionalexpressverkehr zwischen Kassel, Eisenach, Coburg bis nach Bayreuth herzustellen. Im Güterverkehr verkürzt diese Strecke die Transportwege zu den Nordseehäfen aus Richtung Bayern und ermöglicht den Thüringer Verladern einen schnellen Zugang Richtung Süden - z. B. zum im Bau befindlichen Brennerbasistunnel. Die VCD Kreisgruppe Coburg engagiert sich seit 2004 für den Lückenschluss.
  • Der Güterverkehr steht im Vordergrund, wenn es um die Aktivierung der Bahnstrecke Blankenstein–Marxgrün geht. In Blankenstein gibt es eine volumenstarke papierverarbeitende Industrie und außerdem kann Holz aus dem Thüringer Wald besser Richtung Bayern abgefahren werden, da der Umweg über Saalfeld wegfällt. Im Personenverkehr verbessert sich die Anbindung der Bäder Bad Steben und Bad Lobenstein ins jeweils andere Bundesland. Aktiv vor Ort ist die "Verkehrsinitiative Höllennetz", welche sich seit Anfang der 2000er-Jahre für Bahnreaktivierungen im Raum Hof einsetzt und fachlich vom VCD Bayern unterstützt wird. Auch touristisch ist die Höllentalbahn interessant. Sie liegt im Fahrtziel-Natur-Gebiet Naturpark Frankenwald. Fahrtziel Natur ist eine Kooperation der DB mit VCD, NABU und Bund Naturschutz zur Förderung eines umweltgerechten Tourismus.
  • Hingegen ist der Münchner Nordring wichtig, um die überlastete S-Bahn-Stammstrecke durch die Münchner Innenstadt zu entlasten. Im Jahr 2017 hat der VCD Kreisgruppe München die Idee einer Ring-S-Bahn mittels der Initiative "München braucht eine Ringbahn" eingebracht. Mit der Ansiedlung des BMV-Forschungszentrums hat die Planung im laufenden Jahr eine deutliche Beschleunigung erfahren und es wurde bereits im Februar 2021 eine Planungsvereinbarung zwischen dem Freistaat und der DB geschlossen.

Nachdenklich wird Weibelzahl, wenn es um die Planungszeiträume geht: "Angesichts des Ziels, bis 2030 die CO2-Emissionen um bis zu 50 Prozent senken zu wollen, können wir uns nicht mehr leisten, über Projekte wie den Bahnlückenschluss oder die Aktivierung der Höllentalbahn fast 20 Jahre zu diskutieren. Wir benötigen ein hohes Planungstempo, damit eine realistische Chance gegeben ist, dass auf den drei Bahnstrecken bis Mitte dieses Jahrzehnts auch Züge fahren."

Wolfram Liebscher, Vorsitzender des VCD München ergänzt: "Eine Umsetzung bis Mitte des Jahrzehnts ist ambitioniert, aber gerade auf dem Münchner Nordring auf alle Fälle zu machen. Mit provisorischen Bahnsteigen lässt sich innerhalb von drei Jahren ein 20-Minuten-Takt zumindest im Berufsverkehr auf die Schiene stellen."

Für Fragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl unter Tel. 0160/9460 5819 zur Verfügung.

 

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