Pressemitteilung
05/2021

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Nürnberg, 26. Februar 2021

Corona-Lockdown sorgt für saubere Luft

Der VCD widerspricht dem Umweltbundesamt

Der Großteil des NO2-Rückgangs, der 2020 zu beobachten war und anhält, beruht auf den Corona-Maßnahmen. Das konnte der Verkehrsclub Deutschland durch eigene Messungen belegen.

So sank beispielsweise in der viel befahrenen Angerstraße in Passau der NO2-Jahresmittelwert in den Monaten ohne Lockdown um rund 18 Prozent. Gleichzeitig ging aber das Verkehrsaufkommen um 14 Prozent zurück. Die Bundesanstalt für Straßenwesen bestätigt bundesweit die Abnahme des Autoverkehrs in gleicher Größenordnung. "Die saubere Luft ist überwiegend dem Rückgang des Verkehrs zuzuschreiben", stellt Bernd Sluka fest, der für die Luftmessungen beim VCD zuständig ist. Das Umweltbundesamt hatte den Rückgang hauptsächlich technischen Verbesserungen an den Autos zugeschrieben und "übers Jahr verteilt keinen signifikanten Einbruch der Verkehrsaktivität" festgestellt.

Auch die Behauptung des Umweltbundesamts, dass nur im Frühjahrslockdown die NO2-Konzentrationen gesunken seien, stimmt nicht. "Wir haben im Frühjahr knapp die Hälfte festgestellt, aber auch den Teil-Lockdown im Dezember merkt man wieder, weil die NO2-Werte um ein Drittel niedriger als im Vorjahr lagen. Insgesamt war die Luft in allen Monaten des Jahres 2020 durch weniger Autoverkehr besser", bekräftigt Sluka.

Die Anwohner der viel befahrenen Straßen konnten im wahrsten Sinn des Wortes "aufatmen". Statt wie bisher 60000 bis 80000 Todesfällen bundesweit starben in 2020 deutlich weniger Menschen an Luftverschmutzung. Hinzu kommt, dass sauberere Luft auch weniger Corona-Sterbefälle nach sich zieht. Die Corona-Maßnahmen haben also in doppelter Weise segensreich gewirkt. "Die Corona-Politik zeigt, dass wirksame Maßnahmen zur Luftreinhaltung möglich wären, wenn man es wirklich wollte. Es muss ja kein Lockdown sein. Auch mildere Einschränkungen wie Tempolimit und Verkehrslenkungen wären möglich gewesen. Bei Corona geht's und bei Luftverschmutzung nicht, obwohl ebenfalls tödlich?" hinterfragt Sluka den Handlungswillen der Politik.

"Warum haben dieselben Politiker, die nun eifrig Corona-Maßnahmen verteidigen, in den letzten 11 Jahren nichts gegen die dreckige Luft unternommen, sondern das Problem heruntergespielt?" so Sluka weiter. Allen voran sind der bayerische Ministerpräsident und die bayerischen Umweltminister verantwortlich, die sich bis heute sogar vorsätzlich weigern, rechtskräftige, höchstrichterliche Urteile zur Luftreinhaltung in München umzusetzen.

Ihre Rückfragen beantwortet gerne der stellvertretende Vorsitzende des VCD Bayern, Bernd Sluka, unter Tel. 0176 420 63 287.

 

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