Pressemitteilung
12/2020

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Verkehrsclub Deutschland
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Nürnberg, 31. Juli 2020

Klein, aber oho

Der VCD Bayern begrüßt das neue Nahverkehrskonzept des Landkreises Kronach als zukunftsweisend für andere Regionen in Bayern.

"Mit dem neuen Nahverkehrskonzept, das am 1. August startet, ist dem Landkreis Kronach ein großer Wurf gelungen. Es gibt deutlich mehr Linien und die Busse fahren nun abends bis 23 Uhr und auch am Wochenende. Es findet eine sinnvolle Abstimmung der Buslinien mit der Bahnlinie z. B. in Pressig-Rothenkirchen oder Steinbach statt. Einen Halbstundentakt im Stadtbus einer Stadt mit ca. 20000 Einwohnern gibt es auch nicht überall. Abgerundet wird das Ganze durch ergänzende Rufbusverkehre für die abseits der Hauptbuslinien und der Bahnstrecke Küps - Ludwigsstadt liegenden Orte", lobt der ÖPNV-Experte des bayerischen Landesverbandes beim ökologischen Verkehrsclub VCD, Gerd Weibelzahl, den Landkreis Kronach für den Neustart des öffentlichen Nahverkehrs im Kreisgebiet.

Die Grundlage des neuen Verkehrsangebotes ist die Erstellung eines Nahverkehrsplanes seitens des Landkreises seit dem Jahr 2017. "Vorher hat der Busbetreiber OVF versucht, das gesetzliche Instrument des Nahverkehrsplans und die daraus folgende wettbewerbliche Vergabe der Verkehrsleistungen mit einem 'Mobilitätsplan' auszuhebeln. Der Linienverkehr hätte sich kaum verbessert und mit dem Versprechen von vielen Bedarfshaltestellen wollte man den Landkreis ködern", erinnert sich Weibelzahl. Der VCD hat sich damals gegen den unverbindlichen Mobilitätsplan engagiert und einen Nahverkehrsplan gefordert. Er freut sich nun darüber, dass der Landkreis den durchaus dornigen Weg einer wettbewerblichen Vergabe gegangen ist.

In den ersten Wochen des neuen Konzeptes ist Geduld gefragt. Es ist nicht zu erwarten, dass die Busse gleich im gewünschten Maß genutzt werden. Weiterhin muss das Buspersonal sich mit den neuen Rahmenbedingungen (neue Strecke, Herstellen von Anschlüssen etc.) auseinandersetzen und für manche Fahrgäste kann es auch zu anderen Fahrtbedingungen kommen, was Beschwerden auslösen kann. Hier wünscht sich Weibelzahl Augenmaß: "Man sollte nicht wegen der ersten verpassten Haltestellen oder eines Fahrtausfalls bzw. einer Verspätung gleich auf die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung draufschlagen."

Abschließend weist Weibelzahl darauf hin, dass die Bevölkerung das Angebot testen kann: "In den bayerischen Ferien ist die Busnutzung kostenfrei, so dass man z. B. einen Ausflug zum kühlen Ölschnitzsee in Windheim oder zum Tropenhaus in Kleintettau durchführen kann. Alternativ ist der Frankenwald für Wanderungen immer ein interessantes Ziel."

nähere Informationen zum Angebot

Für Fragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl unter Tel. 0160/9460 5819 zur Verfügung.

 

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