Pressemitteilung
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Verkehrsclub Deutschland |
Erst Basics herstellen, dann günstige Tarife einführenDer VCD urteilt differenziert zur Einführung von 365-Euro-Tickets in den bayerischen Ballungsräumen. Bernd Sluka, der Vorsitzende des VCD Bayern, beurteilt den Beschluss der Landesregierung, ein 365-Euro-Ticket für Auszubildende und Schüler einzuführen: "Wir stellen uns nicht gegen günstige Fahrpreise für die Bürger. Aber das ist ein politischer Schnellschuss von Ministerpräsident Söder. Wichtiger wäre es, flächendeckende Verkehrsverbünde einzurichten. Ein guter Bus- und Bahnverkehr darf nicht auf die Diskussion um den Fahrpreis reduziert werden." Für den Verkehrsclub fehlt eine Gesamtstrategie zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Derzeit sind die Einrichtung flächendeckender Verkehrsverbünde und die Angebotsausweitung wichtiger als günstige Tickets, welche außerdem nur einem Teil der Bevölkerung zu Gute kommen. Die Begrenzung des Tickets auf die Verbundräume im Freistaat widerspricht der Vorgabe in der bayerischen Verfassung, möglichst gleichwertige Lebensbedingungen herzustellen. Sluka: "Wenn das Ticket nur in den schon gut versorgten Verbundräumen gilt, dann ist das eine eklatante Benachteiligung des ländlichen Raums." Bei Einführung des 365-Euro-Tickets bezahlt ein Auszubildender in Nürnberg, wo alle zwei Minuten eine U-Bahn verkehrt, einen deutlich niedrigeren Preis als eine Schülerin in Tirschenreuth. Dort fährt werktags alle zwei Stunden ein Bus und am Wochenende ein Rufbus, der auch noch einen Zuschlag kostet. Niklas Dehne, Mitglied im Landesvorstand ergänzt, dass in der Fläche zunächst der Bedarf im Bus- und Bahnverkehr gedeckt werden muss: "Der Halbstundentakt muss der neue Mindeststandard werden, damit in jeder Gemeinde den Menschen möglich ist, auch ohne Auto täglich mobil zu sein." Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro. |