Pressemitteilung
13/2019

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Nürnberg, 24. April 2019

Fahrt mit dem ÖPNV zur Landesgartenschau in Wassertrüdingen Montag bis Freitag mehr als umständlich

VCD Bayern fordert Nachbesserungen

"Wenn Ministerpräsident Markus Söder zur Eröffnung der Landesgartenschau in Wassertrüdingen mit den Öffis anreisen würde, dann müsste er bereits um kurz vor sieben in Nürnberg losfahren, um rechtzeitig anzukommen. Auch könnte er nicht den ganzen Tag auf der Schau genießen, da er bereits zweieinhalb Stunden vor der offiziellen Schließzeit der Schau losfahren muss, um wieder zu vernünftigen Zeiten in Nürnberg anzukommen." So beschreibt der Experte für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) des VCD-Landesverbandes Bayern das Dilemma der schlechten Erreichbarkeit der Großveranstaltung.

Für den Verkehrsclub ist die Landesgartenschau ein aktuelles Beispiel, bei dem sich die ganzen Probleme des bayerischen ÖPNV zeigen. So gibt es auf den Bahnlinien Würzburg-Ansbach-Gunzenhausen-Treuchtlingen, (Nürnberg)-Pfleinfeld-Gunzenhausen und Donauwörth-Nördlingen-Aalen ein gutes Zugangebot im Stundentakt. Aber die letzte Meile von Nördlingen bzw. Gunzenhausen nach Wassertrüdingen ist kaum zu schaffen, da die Busfahrpläne so aussehen als würde es keine Gartenschau geben. Es gibt wenige Fahrten mit großen Taktlücken, wobei die Fahrten vor allem den Schülerverkehr bedienen und daher auf den unterschiedlichsten Wegen verkehren. Für einen Fahrgast, der sich in der Gegend nicht auskennt, ist das ein vollkommen undurchschaubares Angebot.

Der Verkehrsclub schlägt folgende Verbesserungen vor:

  • Die beiden Sonderzüge Nürnberg-Pfleinfeld-Gunzenhausen-Wassertrüdingen sind an allen Tagen anzubieten und nicht nur an Wochenenden und bayernweiten Feiertagen. Die letzte Rückfahrt sollte erst nach Schluss der Schau um 19:32 Uhr und nicht bereits zwei Stunden vorher erfolgen. Für bestimmte Abendveranstaltungen wäre es notwendig, weitere Zusatzzüge einzurichten.
  • Es ist zu prüfen, ob auch die Züge Nördlingen-Wassertrüdingen an allen Tagen fahren können und ob die Kosten hierfür seitens des Freistaats der BayernBahn erstattet werden können. Derzeit ist es so, dass die BayernBahn einen Sondertarif anbieten muss, weil der Freistaat die Zusatzzüge aus Nördlingen nicht bestellt hat. Dies führt für Fahrgäste, welche aus Südbayern anreisen, zu unnötigen Mehrkosten, weil z. B. das Bayernticket auf den Sonderzügen der Bayernbahn nicht gilt.
  • Die Busse auf der Linie Gunzenhausen-Wassertrüdingen-Nördlingen sollen stündlich an allen Tagen eine einheitliche Route bedienen. Auch Fahrtmöglichkeiten nach 19 Uhr und bei Veranstaltungen am Abend sollten angeboten werden.

"Wir erwarten vom Freistaat, den Landkreisen Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen sowie dem Verkehrsverbund VGN, dass unsere Vorschläge kurzfristig geprüft werden und möglichst schnell Nachbesserungen erfolgen. Es kann nicht sein, dass in Zeiten des Klimawandels eine Veranstaltung so geplant wird, dass diese eigentlich nur mit dem eigenen Pkw oder von Reisebussen sinnvoll erreicht werden kann und der öffentliche Verkehr weitgehend im Abseits steht", formuliert Weibelzahl abschließend seine Erwartungen an die Verantwortlichen.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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