Pressemitteilung
15/2018

VCD Logo

Verkehrsclub Deutschland
Landesverband Bayern e.V. Hessestraße 4
90443 Nürnberg
Telefon (0911) 47 17 43


Nürnberg, 9. Oktober 2018

Wählen gehen für die Verkehrswende

Der Verkehrsclub Deutschland hat einen Vergleich seiner Forderungen zum klimaverträglichen Verkehr mit den Wahlprogrammen der größten acht Parteien durchgeführt. "Wenn die Landtagswahl in der nächsten Woche zu einer Koalitionsregierung führt, dann brechen rosige Zeiten für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an. Bei fast allen Parteien stehen unsere Forderungen zum ÖPNV in den Wahlprogrammen", zieht Bernd Sluka ein zufriedenes Fazit. Die größten Abweichungen gibt es dagegen bei der künftigen Rolle des Pkw in der Verkehrspolitik. "Hier gehen die Aussagen von der Förderung des Diesel (AFD) bis zur Einrichtung eines 'Rates zum Wandel der Mobilität' (SPD) relativ weit auseinander", fasst Sluka zusammen.

Gerd Weibelzahl, Schatzmeister des Landesverbandes, bilanziert die Umsetzung der Forderungen:

  • Die Reduzierung der CO2-Emissionen ist allen Parteien außer der AFD bewusst. Am weitesten geht die ÖDP, welche eine Umstellung der Mobilität auf regenerativ bereitgestellte Energiequellen fordert.
  • Grundsätzlich mit der Neugestaltung der Verwaltung hin zu einem Mobilitätsministerium beschäftigen sich nur die Linken, die einen bayerischen Landesmobilitätsplan fordern.
  • Zukunftsfragen für die Pkw-Industrie sind ein Thema bei CSU und SPD. Die CSU will den Pakt zur Zukunft der Pkw-Industrie weiterentwickeln. Weitgehender ist das Konzept der SPD, die einen Rat zum Wandel der Mobilität einrichten will.
  • Die Notwendigkeit, den Schienenverkehr auszubauen, ist allen Parteien bewusst. Am wenigsten konkret bleibt die CSU.
  • Uneingeschränkt für Bahnreaktivierungen in Bayern sprechen sich Bündnis 90/Die Grünen, die Linken und die SPD aus.
  • Ebenfalls als uneingeschränkte Notwendigkeit wird der flächendeckende Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gefordert. Hier haben alle Parteien in unterschiedlicher Schattierung sehr innovative Konzepte. Wenn diese zusammengefasst werden, dann gibt es fünf Jahren den Wandel des ÖPNV in der Fläche vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan. Einzig die FDP sieht das Allheilmittel des ÖPNV nur in bedarfsorientierten Systemen.
  • Fast alle derzeitigen Oppositionsparteien fordern einen Ausbau des Radverkehrs v. a. im Stadt-Umland-Bereich mit Radschnellwegen. Das ist weit weniger als der VCD fordert, der ein landesweites Netz von Wegen für den Alltagsverkehr mit dem Fahrrad verlangt, also auch den Radverkehr in der Fläche berücksichtigt.
  • Der Fußgänger bleibt der am wenigsten gewürdigte Verkehrsteilnehmer. Bündnis 90/Die Grünen, SPD und ÖDP setzen sich für eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung ein
  • Ein klares Konzept zur Reduzierung der Emissionen im Pkw-Verkehr haben Bündnis 90/Die Grünen. Die AFD hingegen will am Diesel festhalten und lehnt die Förderung alternativer Antriebssysteme ab.
  • Die Verkehrssicherheit ist nur für Bündnis 90/Die Grünen und die ÖDP ein Thema. Beide Parteien fordern eine Verwirklichung des VCD-Konzeptes "keine Verkehrstote" und sehen in der Einrichtung von Geschwindigkeitsbeschränkungen ein bewährtes Mittel.
  • Alle derzeitigen Oppositionsparteien lehnen den Bau einer dritten Startbahn am Flughafen München ab. Der Bau der Startbahn wird einzig von der FDP gefordert. Die CSU sieht die Zukunft des Luftverkehrs in der Einrichtung individueller Lufttaxis, es gibt aber keine Aussage zum Bau der dritten Startbahn.

Hintergrund: 10 Forderungen zur Landtagswahl des VCD Bayern

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

zur Homepage

zurück zur Presseseite

zum Pressearchiv