Pressemitteilung
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Verkehrsclub Deutschland |
Richtige Entscheidung: Neues InfrastrukturministeriumDer VCD Bayern begrüßt die Einrichtung eines Verkehrsministeriums mit der neuen Ministerin Ilse Aigner. Sie stellt eine Chance für vernetzte Mobilitätsplanung dar, die unbedingt genutzt werden sollte. "Ministerpräsident Markus Söder hat mit der Einrichtung des neuen Infrastrukturministeriums, in dem die Bereiche Bau, Wohnen und Mobilität gebündelt werden, eine gute Entscheidung getroffen", begrüßt Dr. Christian Loos vom ökologischen Verkehrsclub VCD die Umstrukturierung des Kabinetts. Loos sieht darin eine Forderung als erfüllt an, die der Verkehrsclubs bereits im Landtagswahlkampf 2013 eingebracht hatte: "Die damalige Zusammenfassung der Zuständigkeiten für Schiene und Straße im Innenministerium war ein richtiger Schritt. Der öffentliche Nahverkehr wurde bislang aber immer noch vom Wirtschaftsministerium aus organisiert. Wenn nun alle Verkehrsarten in einem Ministerium gebündelt werden, dann ermöglicht das endlich eine Verkehrsplanung über alle Verkehrsmittel." Für Gerd Weibelzahl, Experte für Bahn und öffentlichen Nahverkehr des bayerischen VCD, liegt der Schlüssel für die Mobilität des nächsten Jahrzehnts in einer Vernetzung der Verkehrsmittel: "Immer mehr Menschen entscheiden sich für das in der jewiligen Situation geeignete Verkehrsmittel. Für Kurzstrecken ist das Fahrrad attraktiv oder auch das Zufußgehen nicht zu verachten. Der öffentliche Nahverkehr ist vor allem für Verbindungen zwischen der Kernstadt und den Stadtteilen wichtig." Auch für mit Bus und Bahn schlecht erreichbare Ziele, kann man oft auf das eigene Auto verzichten und vorhandene Carsharing- oder Mietwagenangebote nutzen. Um Mobilität mit weniger Autoverkehr zu fördern, müssen die Schnittstellen verbessert werden. Sinnvoll strukturierte Verkehrsverbünde sind in ganz Bayern nötig. Weibelzahl: "Der VCD Bayern hat hierfür ein Konzept entwickelt, welches wir Frau Aigner gerne vorstellen." Die Enquete-Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" des Landtags hat deutlich gemacht, dass die Entwicklung des ländlichen Raums gute Angebote im öffentlichen Nahverkehr benötigt. Der VCD sieht die Neustrukturierung des Ministeriums als Chance, alte Zöpfe abzuschneiden. Verkehrsplanung war in den ländlichen Landkreisen bisher Straßenverkehrsplanung und die Straßenbauämter haben das entsprechend umgesetzt. Das hat zu Stilblüten geführt wie dem Bau der Ortsumfahrung von Untersteinach im Landkreis Kulmbach: Dort haben die Straßenplaner eine Brücke zu niedrig gebaut um eine Elektrifizierung der Bahnstrecke zu ermöglichen. Solche Fehler dürfen nicht mehr vorkommen. Der VCD sieht Frau Aigner gefordert, innerhalb der Behörde die Aufgaben neu zu ordnen. "Bayern benötigt eine Mobilitätsplanung statt einer Straßenplanung. Es ist besser, viele Bushaltestellen in den Landkreisen barrierefrei auszubauen als immerzu neue Umgehungsstraßen zu bauen", bekräftigt Weibelzahl. Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro. |