Pressemitteilung
13/2016

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Nürnberg, 30. November 2016

Bahnstrecke Wasserburg Bf - Wasserburg Stadt nicht stilllegen!

Der VCD Bayern begrüßt die Klage des Fahrgastverbandes PRO BAHN gegen die Stilllegung. Der Bahnabbau widerspricht Arbeitsauftrag der Enquete-Kommission zur Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen in Bayern.

"Wir befürworten die Klage des Fahrgastverbandes PRO BAHN gegen die Stilllegung der Bahnstrecke Wasserburg (Inn) Bahnhof - Wasserburg (Inn) Stadt", bekräftigt Gerd Weibelzahl, Bahnexperte im Landesverband Bayern des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Die Klage wird am 1. Dezember 2016 beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof verhandelt.

Weibelzahl sieht im Beschluss zur Stilllegung der Bahnstrecke seitens des Freistaates einen Verstoß gegen den Beschluss des Landtages, eine Enquete-Kommission zur Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen einzurichten und diese mit einem umfassenden Arbeitsauftrag zu versehen. "Die Enquete-Kommission wurde mit einem Beschluss des bayerischen Landtags vom 1. Juli 2014 eingesetzt, nachdem ein Jahr vorher die Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen über einen Volksentscheid Verfassungscharakter erhielt. Sie soll bis zum Jahresende 2017 ihren Arbeitsauftrag erledigt haben", erläutert Weibelzahl. Die Kommission soll unter anderem prüfen, ob in strukturschwachen Räumen Verbesserungen mittels der Reaktivierung stillgelegter, regionaler Bahnstrecke erreicht werden können (Drucksache 17/2482 des bayerischen Landtags, Punkt IV.1d). "Wie soll die Enquete-Kommission ihre Arbeit erledigen, wenn Bahnstrecken einfach stillgelegt werden. Diese Vorfestlegung steht dem Auftrag der Kommission entgegen, so dass bis zur Fertigstellung des Berichts Ende 2017 keine Stilllegung erfolgen darf", fordert Weibelzahl eine Beachtung der Vorgaben des Landtags seitens des Innenministeriums. Er setzt darauf, dass die Richter des bayerischen Verwaltungsgerichtshofes dies berücksichtigen.

Neben formaljuristischen Diskussionen ist die Reaktivierung der Altstadtbahn auch aus ökologischen Gründen wichtig. "Wenn die Wasserburger nicht nur umständlich am weit entfernten Bahnhof Reitmehring in die Züge einsteigen können, sondern bereits zu Hause abgeholt werden und umsteigefrei nach München oder Rosenheim fahren können, ist mit einer deutlichen Nachfragesteigerung zu rechnen", ist sich Rolf Schiener vom Vorstand des bayerischen VCD sicher. Er verweist auf die erfolgreiche Reaktivierung des Stadtbahnhofes im hessischen Eschwege. "Dort sind die Einsteigerzahlen in fünf Jahren um über 60 % gestiegen, seitdem die Eschweger Bürger nicht mehr vier Kilometer mit dem Bus zur weit entfernten Station Eschwege West an der Hauptstrecke Bebra-Göttingen fahren müssen. Wasserburg ist mit Eschwege vergleichbar", erläutert Schiener die dortige Nachfrageentwicklung.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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