Pressemitteilung
09/2016

VCD Logo

Verkehrsclub Deutschland
Landesverband Bayern e.V.
Hessestraße 4
90443 Nürnberg
Telefon (0911) 47 17 43
Telefax (0911) 47 64 73


Nürnberg, 27. Juni 2016

Kein Reisezeitgewinn durch Schnellverkehr

Dringend erforderlich: Bessere Anschlüsse am Bahnhof Bamberg ab 2018 - Neues Fahrplankonzept des DB Fernverkehrs bietet keine sinnvollen Anschlüsse in Bamberg

"Wir sind mit dem am 24. Juni vorgestellten künftigen Fernverkehrsfahrplan unzufrieden. Vor allem die Anschlüsse am Bahnhof Bamberg sind schlecht", kommentiert der Bahnexperte Gerd Weibelzahl vom ökologischen Verkehrsclub VCD den in Coburg präsentierten Bahnfahrplan. Er soll nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt ab Dezember 2017 gelten. Der VCD Bayern moniert folgende Nachteile für umsteigende Fahrgäste in Bamberg:

Die ICE-Züge nach München fahren in Bamberg ab, kurz bevor die Zubringerzüge aus Richtung Schweinfurt/Haßfurt ankommen. Gleiches gilt für die Anbindung aus Oberfranken, auch der RE aus Bayreuth über Kulmbach und Lichtenfels erreicht Bamberg erst kurz nach Abfahrt des ICE. Somit beträgt die Umsteigezeit nach Nürnberg und München fast eine Stunde. Auch im Nahverkehr fehlen nach derzeitigem Planungsstand wichtige Anschlüsse.

Für Dr. Christian Loos, Mitglied des VCD-Landesvorstandes und Vorsitzender des VCD-Kreisverbandes Mainfranken-Rhön ein untragbarer Zustand: "Unsere Befürchtungen hinsichtlich der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt treffen ein: Mit der Neubaustrecke wird das flache Land abgehängt. Es ist nicht nachvollziehbar, dass z. B. die Schweinfurter künftig nicht schneller nach München kommen, obwohl man mehrere Milliarden Euro in die Strecke investiert hat. Die Menschen in Oberfranken und Südthüringen haben über 20 Jahre die Belastungen der Neubaustrecke ertragen müssen und ziehen jetzt nur Nutzen aus der Strecke, wenn sie gerade im Raum Bamberg wohnen."

Der ICE müsste in Bamberg zehn Minuten stehen bleiben, um die notwendigen Anschlüsse zu ermöglichen und damit vielen Ober- und Unterfranken schnellere Verbindungen nach Nürnberg und München zu bieten. Gerd Weibelzahl weiß eine bessere Lösung: "Würden die ICE in Coburg halten, so würde sich deren Fahrtzeit bis Bamberg um zehn Minuten verlängern. Damit würden in Bamberg die Anschlüsse funktionieren und Coburg bekäme eine sehr attraktive Fernverkehrsanbindung. Der DB Fernverkehr lehnt einen ICE-Halt Coburg wegen der Umwegfahrt über Coburg mit einem Zeitverlust von zehn Minuten ab. Daher sehen wir noch erheblichen Überarbeitungsbedarf bei den vorgelegten Fahrplänen und freuen uns, wenn die Politiker aus Oberfranken und Unterfranken den Fahrplanvorschlag ebenfalls nicht akzeptieren und sich zusammen mit uns für bessere Umsteigeverbindungen am Bahnhof Bamberg und für einen zweistündlichen Halt des ICE im Bahnhof Coburg einsetzen."

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

zur Homepage

zurück zur Presseseite

zum Pressearchiv