Nürnberg, 4. Dezember 2015

Neue Bahnstrecke zwischen Selb und Aš

Sieben Kilometer mit völkerverbindender Wirkung

Der ökologische Verkehrsclub VCD freut sich über den Erfolg seines langjährigen Engagements zur Reaktivierung der Bahn zwischen Selb und Aš. "Eine kleine Maßnahme, aber mit großer Wirkung für die Zusammenarbeit der Nationen in einem zusammenwachsenden Europa", bekräftigt Bernd Sluka, der Vorsitzende des VCD Landesverbands Bayern. Mit der Reaktivierung der sieben Kilometer langen Bahnstrecke Selb-Plößberg-Aš wächst das bayerische Bahnnetz prozentual eigentlich nur geringfügig, aber es ergeben sich neue Reisemöglichkeiten zwischen Hof und der Tschechischen Republik.

Sluka: "Die Teilnahme wichtiger Vertreter der Politik wie dem bayerischen Verkehrsminister Herrmann an der Eröffnungsfahrt am 7.12. zeigt, dass der Bahnverkehr als wichtiger Faktor gesehen wird. Moderne Verkehrspolitik in den Zeiten des Klimawandels sollte häufiger neue Schienenstrecken eröffnen als Bänder an neuen Straßen durchschneiden."

Gerd Weibelzahl, Bahnexperte im Landesvorstand des VCD, erinnert an die dornenreiche Geschichte der Reaktivierung: "Es ist den Mut von aktiven Bürgern wie dem Wunsiedler Kreisrat von Stetten oder der Bahninitiative "Höllennetz" unter Federführung von Herrn Sell zu verdanken gewesen, dass es nun zum Lückenschluss gekommen ist." Doch vor Ort wurde Anfang der 2010-er Jahre die Reaktivierung von diversen Bürgerinitiativen, die vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Selb, Herrn Kreil, politisch unterstützt wurden, mit populistischen Argumenten bekämpft. Schlussendlich hat die Stadt Selb einen Bürgerentscheid initiiert, bei dem sich die Bürger für die Streckenreaktivierung ausgesprochen haben.

Für Weibelzahl ist dies ein großer Erfolg der politischen Arbeit des VCD Landesverbandes. "Während der Diskussionen im Vorfeld des Bürgerentscheides haben wir mit Sachargumenten die Bahnreaktivierung unterstützt und damit sicherlich auch einen Beitrag zur klugen Entscheidung der Selber geliefert", ordnet Weibelzahl den Anteil des VCD am Erfolg ein.

"Jetzt wird gefeiert, aber dann stehen in der Zusammenarbeit mit Bayerns deutschen Nachbarländern Thüringen und Sachsen neue Aufgaben zum Ausbau des Bahnverkehrs an", bekräftigt Weibelzahl. Das Bahnnetz in Hochfranken ist weiter zu verbessern. So klafft immer noch eine fünf Kilometer lange Lücke im Bahnnetz zwischen Bayern und Thüringen von Marxgrün und Blankenstein, so dass es auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht möglich ist, umsteigefrei von Hof nach Saalfeld zu fahren. Die Schließung dieser Lücke ist von großer Bedeutung auch für die Verlagerung von Güterverkehren auf die Schiene. Außerdem mahnt der VCD die Wiederherstellung von umsteigefreien Bahnfahrten zwischen Nürnberg und Dresden durch Schließung der Elektrifizierungslücke zwischen Nürnberg und Hof entlang der Franken-Sachsen-Magistrale an.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.