Pressemitteilung
16/2015

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Nürnberg, 30. September 2015

VCD Bayern fordert Vollendung der deutschen Einheit

Immer noch Lücken beim öffentlichen Nahverkehr zwischen Bayern und Thüringen

"Zur Vollendung der deutschen Einheit ist es notwendig, dass auch im Schienenverkehr und öffentlichen Nahverkehr fehlende Verbindungen zwischen Bayern und Thüringen geschaffen werden", fordert Gerd Weibelzahl vom bayerischen Landesvorstand des ökologischen Verkehrsclubs VCD.

Weibelzahl weist darauf hin, dass beim Blick auf das Verkehrsnetz die ehemalige Grenze zwischen Bayern und Thüringen weiterhin sichtbar ist. So enden die Züge aus Hof an der Landesgrenze in Bad Steben, während man aus Thüringen von Saalfeld auch nur bis zur Landesgrenze nach Blankenstein fahren kann. Die fehlende Netzlücke von gerade einmal sechs Kilometern wurde immer noch nicht geschlossen. Gleiches gilt zwischen Oberfranken und Südthüringen, wo die Grenze bei Eisfeld immer noch als Verkehrsgrenze besteht. Somit ist es nicht möglich, einen durchgehenden Verkehr auf der ehemaligen Hauptbahn "Werrabahn" zwischen Eisenach und Lichtenfels anzubieten und die Bahnhöfe Coburg und Eisfeld wirken wie Sackgassen.

Nicht besser sieht es beim öffentlichen Nahverkehr aus. "Die Südthüringer sehen den Berg der Franken, den Kreuzberg, vor Augen, können aber mangels Verkehrsverbindungen nicht mit dem Bus nach Unterfranken fahren. Und es gibt immer noch keine Busverbindung zwischen dem oberfränkischen Seßlach und der benachbarten Thüringer Stadt Heldburg", nennt Weibelzahl einige Beispiele.

Anders ist es nur für Pkw-Nutzer, da mittlerweile jede Straßenverbindung zwischen benachbarten bayerischen und thüringischen Orten geschlossen wurde. "Für Autofahrer wurde die deutsche Einheit vollendet", vergleicht Weibelzahl die ungleichen, benachteiligenden Zustände.

"Wir fordern von Innenminister Herrmann, die deutsche Einheit endlich auch für Kunden des öffentlichen Verkehrs zum Abschluss zu bringen", formuliert Weibelzahl die Aufgabe der politisch Verantwortlichen. Herrmann sollte sich im Zuge der anstehenden Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans dafür einsetzen, dass die Netzlücken im Schienenverkehr geschlossen werden. Des Weiteren ist es notwendig, dass Herrmann auf die Landkreise als Aufgabenträger einwirkt, die derzeitige Kirchturmpolitik mit an der Kreisgrenze endenden Buslinien zu Gunsten zwischen Bayern und Thüringen verkehrenden kreisübergreifenden Buslinien zu ändern.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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