Pressemitteilung
04/2014

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Nürnberg, 17. Februar 2014

VCD Bayern fordert ÖPNV-Anbindung des neuen Kletterparks in Vaterstetten

ÖPNV-Kunden sind nicht Menschen zweiter Klasse

"Der Umgang mit unserer Stellungnahme zur Errichtung eines Kletterparks bei Vaterstetten zeigt auf, dass in vielen Planungsbüros und Verwaltungen noch immer die Meinung vorherrscht, dass bei der Planung neuer Infrastrukturen der ÖPNV unwichtig ist", zeigt sich der ÖPNV-Experte des VCD Bayern, Gerd Weibelzahl, enttäuscht über den Satzungsbeschluss der Gemeinde Vaterstetten.

Der VCD Bayern hat vorgeschlagen, dass in einer Entfernung von ca. 800 Metern zum neuen Kletterwald außerorts eine Bushaltestelle eingerichtet wird. Damit ergäbe sich eine Anbindung an nächst gelegenen die S-Bahnhaltestellen. "Wir waren bereit, die Abweichung gegenüber dem in der Nahverkehrsrichtlinie des Landes Bayern definierten Erschließungsbereich von 600 Metern zu akzeptieren", weist Weibelzahl auf die Kooperationsbereitschaft des Verkehrsclubs hin. Auch die Regierung von Oberbayern hat in ihrer Stellungnahme ein Konzept zur Anbindung des Kletterparks an die S-Bahn gefordert.

Die Gemeinde hat die Anregung des VCD abgelehnt bzw. sieht die Einrichtung einer Bushaltestelle nur in Verknüpfung mit der Erweiterung vorhandener Wohnflächen als vertretbar an. Damit wird die ÖPNV-Anbindung des Kletterparks auf den St.-Nimmerleinstag verschoben. Man sieht es als vertretbar an, dass ÖPNV-Kunden 1300 Meter gehen, um von einer vorhandenen Bushaltestelle entlang einer Landstraße ohne Gehweg zum Kletterpark zu gelangen. Anreisende mit Pkw hingegen erhalten einen Parkplatz direkt an der Anlage. Die jetzt gefundene Lösung führt dazu, dass fast alle Nutzer des Kletterparks mit dem Pkw anreisen werden. Dies führt zu einer vermehrten Verkehrsbelastung und zu erhöhten Ausstoß des klimachädlichen Kohlendioxids.

Weibelzahl ergänzt, dass es im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags möglich wäre, den Vorhabenträger dazu zu verpflichten, die Bushaltestelle auf eigene Kosten zu errichten. Die Errichtung einer Barriere freien Bushaltestelle außeorts dürfte etwa 20000 bis 30000 Euro kosten, wobei die Kosten je nach Örtlichkeit differieren können. Im Vergleich zu den Gesamtkosten des Projektes sind diese gering. "Die Anbindung mit dem Pkw und für Reisebusse wird ja auch auferlegt und muss auf Kosten des Vorhabenträgers erfolgen. Nur die ÖPNV-Kunden sind Menschen zweiter Klasse für die Gemeindeverwaltung und den Vorhabenträger.", zeigt Weibelzahl die Ungleichbehandlung der Verkehrsteilnehmer auf.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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