Pressemitteilung
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Verkehrsclub Deutschland |
Angebot auf der Franken-Sachsen-Magistrale der Tiefpunkt seit der WiedervereinigungDie Elektrifizierung der Bahnlinie Hof-Nürnberg und die Finanzierung der Verkehrsleistung durch den Bund sind für den VCD-Bayern vordringlich Gravierende Verschlechterungen des geplanten Bahnverkehrs-Angebots zwischen Nürnberg und Dresden kritisiert der bayerische Landesverband des ökologischen Verkehrsclub Deutschland VCD. "Wir können es nicht nachvollziehen, wenn Bayerns Verkehrsstaatssekretärin Katja Hessel in einer Art Neusprech à la George Orwell das geplante Angebot auf der Franken-Sachsen-Magistrale als Verbesserung schönredet", grenzt sich der Bahnexperte des ökologischen VCD, Gerd Weibelzahl von der Auffassung der Staatssekretärin ab. Hessel hatte die für den kommenden Fahrplanwechsel im Dezember geplanten Änderungen am vergangenen Freitag beim Schienenverkehrs-Symposium in Bayreuth verteidigt. Für den VCD-Verkehrsclub bringt das neue Angebot den Bahnkunden erhebliche Nachteile:
"Das drohende Angebot ist der Tiefpunkt einer Negativspirale auf der Franken-Sachsen-Magistrale seit der Wende im Jahr 1989", stellt Weibelzahl den historischen Bezug her. Fuhren anfangs noch bequeme Interregio-Züge, so mussten die Fahrgäste bereits das Debakel mit dem Diesel-ICE erleben. Seit einigen Jahren verkehren auf der Strecke unbequeme Neigetechnikzüge, welche von den Kunden zwar leidlich erduldet, aber zumindest bislang noch durchaus gut genutzt werden. Weibelzahl stellt klar, dass die politische Verantwortung beim Bund zu suchen ist. Er erinnert daran, dass die Elektrifizierung dieser Trasse seit der Wende im Verkehrswegeplan aufgelistet wird, aber noch immer keine Umsetzung erfolgt. Aus Sicht des VCD ist die Fixierung der Unternehmenspolitik der Deutschen Bahn AG, höchstmögliche Gewinne für den Bund zu erwirtschaften, ein maßgeblicher Faktor für den Rückzug des Fernverkehrs von der Strecke. "Was kann man von einer Verkehrspolitik eines Landes erwarten, die seit gut 20 Jahren vornehmlich Straßen ausbaut, aber für den Bahnverkehr lediglich so viel Geld je Einwohner übrig hat, wie die Republik Slowenien - eine Verkehrspolitik, die dieses wenige Geld überdies dann auch noch in Projekten wie 'Stuttgart 21' versenkt?", fragt sich Weibelzahl. Statt unangemessene Jubelszenarien zu verbreiten, fordert der Verkehrsclub die Landesregierung auf, das Gespräch mit dem Bund zu suchen. Weibelzahl: "Wir fordern Staatsminister Martin Zeil und Staatssekretärin Katja Hessel auf, das Gespräch mit Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer zu suchen und sich für eine rasche Elektrifizierung der Bahntrasse zwischen Hof und Nürnberg einzusetzen. Dabei muss klargestellt werden, dass der Bund das Fernverkehrsangebot finanziert und nicht das Land Bayern. Wir benötigen schnellstens ein vom Bund finanziertes Schienenverkehrsangebot unterhalb des ICE/IC-Verkehrs im Rahmen des 'Deutschlandtaktes', wie er bereits 2009 im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgeschrieben wurde". Der VCD unterstützt daher ausdrücklich auch die Forderungen der Stadt Bayreuth, endlich ein für ein Oberzentrum adäquates Schienenverkehrsangebot zu erhalten. Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro. |