Pressemitteilung
11/2013

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Nürnberg, 30. April 2013

ÖPNV Vorreiter für Elektromobilität, Ausbau in den Kommunen dringlich

Das Programm des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, die Bahnstrecken im Allgäu und in Ostoberfranken zu elektrifizieren, hat der ökologischen Verkehrsclub VCD begrüßt. Gerd Weibelzahl, Experte für den öffentlichen Personennahverkehr beim VCD-Landesverband Bayern, würdigt damit entsprechende Äußerungen von Staatssekretärin Katja Hessel vergangene Woche bei der Tagung zur Elektromobilität in Nürnberg. "In unserer Stellungnahme zum Verkehrswegeplan hatten wir genau dies gefordert und unsere Vorschläge wurden jetzt von der Landesregierung übernommen", freut sich Weibelzahl.

Der Ausbau der Elektromobilität dürfe nun jedoch nicht bei den Bahnlinien enden, sondern müsse auch den kommunalen öffentlichen Personennahverkehr einbeziehen. Daher wünscht sich der VCD eine nicht minder aktive Rolle der Landesregierung beim Ausbau der Elektromobilität im kommunalen Bereich.

Der VCD sieht es als notwendig an, dass alle Großstädte über ein kommunales Schienennetz verfügen. Vorhandene Straßenbahnnetze müssten überdies erweitert werden. In Erlangen und Regensburg jedoch gibt es bislang lediglich kommunale Busnetze. Zumindest gibt es für die Straßenbahnnetze in Augsburg, Nürnberg und Würzburg Ausbauplanungen, richtet Weibelzahl seinen Blick auf aktuelle Planungen bayerischer Großstädte. Leider werde der Ausbau durch komplexe Vorgaben der Verwaltung behindert. So ist die Einrichtung eigener Trassen in engen Straßenräumen städtebaulich oft problematisch, weiß der VCD-Verkehrsexperte. Auch die leeren kommunalen Kassen stehen dem Ausbau der Straßenbahnen im Weg. "Wir sehen es deshalb als notwendig an, dass der Freistaat die nach der Bundesförderung bei den Kommunen verbleibenden Investitionskosten höher bezuschusst und die Kosten für die Errichtung der Netze nicht auch noch durch bürokratische Hindernisse zusätzlich verteuert", kritisiert Weibelzahl die diesbezügliche Haltung im Hause der Staatsekretärin.

Bayern besteht aus einer Vielzahl von Klein- und Mittelstädten zwischen 30000 Einwohnern und 80000 Einwohnern, rechnet der VCD vor. Dort gebe es meist überhaupt keine elektromobilen Angebote. Der ÖPNV werde fast ausschließlich mit Dieselbussen betrieben. "Es hat sich gezeigt, dass elektromobile Pilotprojekte wie Hybrid- oder Elektrobusse relativ teuer sind", so Weibelzahl weiter. Er würde sich daher freuen, wenn statt solcher Pilotprojekte künftig stärker auch der Einsatz von elektrischen Oberleitungs-Bussen in Erwägung gezogen werde. "Hier hat es in den letzten Jahren einen Technologiesprung gegeben. Frau Hessel sollte beispielsweise einmal nach Salzburg fahren und sich das dort perfekt funktionierende O-Bus-System anschauen", schlägt Weibelzahl der Staatssekretärin vor.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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