Pressemitteilung
03/2013

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München, 18. Januar 2013

VCD Bayern legt Stellungnahme zur Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes vor

Ausbau der Schiene für den Güterverkehr und Entmischung der Verkehre vordringlich

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland hat den Entwurf des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zur Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans geprüft und eine Stellungnahme verfasst. "Dabei fordern wir eine deutliche Priorisierung der Maßnahmen zu Gunsten der Schiene und zu Lasten der Straße", stellt der Vorsitzende des VCD Landesverbands Bayern, Bernd Sluka, die Intention des Verkehrsclub heraus.

Sluka bekräftigt, dass die Bahn der Verkehrsträger der Zukunft sein muss. Um die Kohlendioxidemissionen im Verkehr deutlich zu reduzieren, muss die Schiene massiv ausgebaut werden. "Es erscheint anachronistisch, dass Wirtschaftsminister Zeil gerade einmal sechs neue Schienenprojekte anmeldet, wenn im Vergleich dazu Innenminister Hermann über dreihundert neue Straßen bauen lassen will", zeigt sich Sluka über das Missverhältnis zwischen den beiden Verkehrsträgern verwundert.

Um Minister Zeil auf die Sprünge zu helfen, hat der Verkehrsclub in seiner Stellungnahme gleich elf neue Schienenprojekte vorgeschlagen. "Wir setzen dabei vor allem auf den Ausbau vorhandener Strecken über Elektrifizierungen und auf die Entmischung der S-Bahn vom übrigen Regional- und Güterverkehr", erläutert der Bahnexperte des Verkehrsclubs, Gerd Weibelzahl, die Zielrichtung der Vorschläge.

Weibelzahl weist darauf hin, dass 95 % des Bahngüterverkehrs von Elektroloks gezogen wird. "Da wir aber gerade im ländlichen Raum auch über weite Strecken wie z. B. zwischen München und dem wichtigen Chemiestandort Burghausen nur Dieselstrecken haben, können nicht genügend Güter auf die Bahn verlagert werden. Da elektrifizierte Ausweichstrecken fehlen, verstopfen die Güterzüge die Bahnknoten Nürnberg und München", erläutert Weibelzahl die Wichtigkeit der Elektrifizierung von Strecken für den Güterverkehr. Beispielhaft sieht deswegen das Konzept des Verkehrsclubs den Ausbau der Bahn ab Coburg über Bayreuth, Marktredwitz, Regensburg, Landshut nach Rosenheim und weiter zum neuen Brennerbasistunnel zu einer leistungsfähigen Güterverkehrsstrecke vor. Das würde die Knoten Nürnberg und München entlasten.

"Wichtig ist für uns die Entmischung des S-Bahn-Verkehrs vom restlichen Verkehr. Was nützt es, für viel Geld einen Tunnel in München zu bauen, wenn die S-Bahn z.B. nach Freising immer verspätet verkehrt, da ein Regionalzug aus Landshut die Strecke belegt? Erst durch die Entmischung des Verkehrs können die S-Bahnen in München und Nürnberg pünktlich verkehren", informiert das Landesvorstandsmitglied Wolfram Liebscher über das Konzept des Verkehrsclubs zur Entmischung der Verkehrsarten.

Der Verkehrsclub bekräftigt außerdem seine ablehnende Haltung zum Donauausbau. Schifffahrtsexperte Kurt Bayern vom VCD-Landesvorstand: "Der letzte frei fließende Abschnitt der Donau zwischen Straubing und Vilshofen muss erhalten bleiben."

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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