Pressemitteilung
27/2012

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Nürnberg, 04. Dezember 2012

Der Bund verpfändet schon seine zukünftigen Einnahmen für den Straßenbau

Der VCD betrachtet die Inbetriebnahme des Autobahn-Stücks Heldenstein-Ampfing kritisch.

Für den ökologischen Verkehrsclub VCD ist der Weiterbau der Autobahn A 94 von Heldenstein nach Ampfing kein Meilenstein der Verkehrspolitik. "Die B 15 ist in Oberbayern zwar eine vielbefahrene Bundesstraße, aber für eine Autobahn reicht das Verkehrsaufkommen nicht", bekräftigt Bernd Sluka, der Vorsitzende des bayerischen VCD. "Eine ausgebaute Bundesstraße hätte man aber schon seit Jahrzehnten haben können. Das sture Klammern der bayerischen Regierung an die Trasse Dorfen hat den zügigen Ausbau der B 15 über Haag verhindert."

Besonders kritisch sieht der VCD die Ankündigung von Verkehrsminister Ramsauer, das nächste Teilstück der A 94 als "Öffentlich-Privates-Partnerschafts-Modell" auszuschreiben. "Schon heute wird der meist unnötige Neubau von Straßen durch die Kreditaufnahme des Bundes finanziert. Bei ÖPP verpfändet der Verkehrsminister auch zukünftige Einnahmen des Bundes aus der Lkw-Maut auf Jahrzehnte hinaus Den nachfolgenden Generationen steht dann noch weniger Geld zur Verfügung, um das überdimensionierte Straßennetz zu unterhalten", kommentiert Sluka. Nachhaltige Verkehrspolitik sieht anders aus.

Statt die A 94 voranzutreiben, sollte der Bund zunächst einmal die meist parallel laufende Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing ausbauen. Sie ist Teil der internationalen Magistrale Paris-Bratislawa und eine überaus wichtige Trasse für den Güterverkehr. "Die Ausbaubemühungen des Bundes bei dieser Bahnlinie beschränken sich auf homöopathische Einzelmaßnahmen, während für den Straßenbau Milliarden ausgegeben werden", vergleicht der bayerische VCD-Vorsitzende.

Keinesfalls sollte die A 94 auch noch durch Niederbayern gebaut werden. Sluka benennt die offiziellen Verkehrszählungen: "Rund 10000 Kraftfahrzeuge am Tag, stellenweise auch weniger rechtfertigen keine Autobahn, das ist gerade mal die durchschnittliche Belastung der Bundesstraßen in Deutschland." Ein stellenweise dreistreifiger Ausbau der B 15 und ein durchgesetztes, striktes Überholverbot auf den anderen Abschnitten würden die Verkehrssicherheit auf dieser Straße erheblich erhöhen.

Für Rückfragen und Interviews steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0176/420 63 287 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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