Pressemitteilung
11/2012

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Verkehrsclub Deutschland
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München, 6. Juni 2012

Tempo 30 rettet Leben

Anlässlich der heutigen Verkehrssicherheitskonferenz in München erinnert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) an verträgliche Geschwindigkeiten. "Wir fordern die bayerische Staatsregierung dazu auf, Tempo 30 in den Orten als Regelgeschwindigkeit durchzusetzen", erklärt Bernd Sluka, der Vorsitzende des bayerischen VCD. Diese einfachste Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit ist in dem Programm, das die Regierung vorgestellt hat, vergessen worden. "Tempo 30 alleine vor Kindergärten, wie es Innenminister Herrmann möchte, genügt nicht. Alle Menschen haben ein Recht auf Sicherheit im Verkehr", bekräftigt Sluka.

Dabei ist gerade Tempo 30 besonders wirksam. Allein der Bremsweg eines Autos verdeutlicht: Mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h stoppt ein Auto nach 13 Metern, das Unfallrisiko ist gering. Bei Tempo 50 ist das Auto dagegen nach 13 Metern noch in voller Fahrt. Besonders schwere Unfälle werden so bei Tempo 30 vermieden. Sluka: "Tempo 30 rettet vielen hundert Menschen das Leben!"

Die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit steigert außerdem die Lebensqualität der Bürger. Mit Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit sinkt der Lärm so, als hätte sich die Verkehrsmenge halbiert. "Und auch Elektroautos können hier ihren Vorteil nur ausspielen, wenn sie höchstens 30 fahren. Oberhalb dieser Geschwindigkeit dominiert das Rollgeräusch der Reifen. Da spielt es so gut wie keine Rolle mehr, ob der Antrieb leiser ist", ergänzt Sluka. Lärm macht krank. Zurzeit werden 2/3 der Bevölkerung durch Straßenverkehrslärm belästigt.

Immer mehr Menschen sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Tempo 30 erlaubt es Fußgängern und Radfahrern einfacher und sicherer unterwegs zu sein und schafft auf diese Weise lebenswertere Städte. Sogar die Feinstaubemissionen gehen zurück, weil der Verkehr bei 30 km/h gleichmäßiger fließt.

Der VCD hat daher die Kampagne "Tempo 30 für mehr Leben!" gestartet. "Wir sind überzeugt davon, dass sehr viele Menschen Tempo 30 wünschen", betont der bayerische VCD-Vorsitzende. Auf tempo30.vcd.org können Bürger ihr Votum für Tempo 30 abgeben. Daneben werden die Vorteile aufgezeigt. Sicherer, ruhiger, schöner lautet die Botschaft.

In Bayern ist die Verbreitung von Tempo 30 innerorts praktisch zum Stillstand gekommen. "Vielerorts sträuben sich Stadtverwaltungen selbst in Wohngebieten dagegen. Oder die jeweilige Bezirksregierung arbeitet dagegen und verbietet weitere Tempo-30-Straßen, wo sie dringend zum Schutz der Bevölkerung notwendig wären. Man sieht das auch an den steigenden Unfallzahlen, insbesondere der Fußgänger und Radfahrer", bekräftigt Sluka. Aus Ansicht des VCD ist es daher überfällig, die Prioritäten umzukehren. Die bayerische Regierung sollte endlich ihre Rechtsaufsicht bei der Umsetzung der StVO wahrnehmen und Tempo 30 in den Städten fördern. Tempo 50 sollte die zu begründende Ausnahme auf Straßen, die eine höhere Geschwindigkeit erlauben, darstellen. Sluka: "Der Mensch muss im Vordergrund stehen!"

Für Rückfragen und Interviews steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0176/420 63 287 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich an das VCD-Landesbüro.

 

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