Pressemitteilung
08/2012

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Nürnberg, 5. April 2012

Bayernticket: Übermäßige Preiserhöhung für Gruppen

Der ökologische Verkehrsclub VCD sieht in dem neuen Konzept für das Bayernticket ab Juni mehr Nachteile als Vorteile.

"Für zu fünft reisende Gruppen steigen die Preise in eine horrende und nicht zu verantwortende Höhe", bekräftigt Bernd Sluka, Vorsitzender des bayerischen VCD. Für sie ergeben sich Zusatzkosten von 9 Euro pro Ticket. Dies entspricht einer Preissteigerung von über 30 %. Nur zu zweit reisende sparen sich den minimalen Betrag von 3 Euro. Da Zweiergruppen machen laut einer von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft veröffentlichten Statistik gerade einmal einen Anteil von 24 % aus. Damit bringt die Umstellung des Bayerntickets nur einer Minderheit der Reisenden einen Vorteil. Alle anderen, auch Einzelreisende zahlen drauf. "Damit setzen die Deutsche Bahn und die Bayerische Eisenbahngesellschaft genau das falsche Signal", urteilt Gerd Weibelzahl, Bahnexperte des VCD. "In Zeiten hoher Spritpreise sollte die Bahn eine günstige Alternative bieten um mehr Kunden zu gewinnen. Durch Preiserhöhungen schreckt sie nur ab." Die Erhöhung des Ticketpreises um 4 Euro pro Mitfahrer übersteigt die Schmerzgrenze für viele Reisende. Ein Zusatzbetrag von 3 Euro pro Person - Fünfergruppen zahlen dann 34 Euro - wäre aus Sicht des VCD absolut ausreichend und gerade noch verschmerzbar gewesen.

Da sich besonders Studierende, Auszubildende und Schüler in Gruppen zu 4 oder 5 Personen zusammenschließen um Geld zu sparen, sind diese als Geringverdiener, die größten Verlierer der Ticketumstellung. Für viele der jungen Reisenden ohne Auto stellt die Zugfahrt mit dem Bayernticket die Hauptreiseform für Besuche in der Heimat am Wochenende dar. Zum Vergleich: für die knapp 270 km lange Strecke von Bayreuth nach Passau, kostet zukünftig das 5er-Bayernticket genauso viel, wie der Sprit eines Pkw. Die Fahrzeit jedoch ist mit dem Auto rund 1 1/4 Stunden kürzer als mit dem Zug. Personen, die diese Strecke nur einfach zurücklegen, werden also auf Mitfahrgelegenheiten für solche Strecken ausweichen.

Durch die kompliziertere Preisstruktur wird Bahnfahren abermals weniger flexibel. "Das Bayernticket ist bisher das erfolgreichste Länderticket, gerade weil es so einfach ist", bestätigt Weibelzahl. Zukünftig ist kein Vorverkauf möglich, den vor allem Seniorengruppen schätzen. Man muss vorher wissen, wie viele mitfahren und kann erst in letzter Minute, wenn alle zusammengekommen sind, den Fahrschein besorgen.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl vom Vorstand des VCD Landesverband Bayern persönlich zur Verfügung, Tel. 0160/ 94 60 58 19. Oder wenden Sie sich an das VCD-Landesbüro.

 

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