Pressemitteilung
02/2011

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Nürnberg, 7. Januar 2011

E10 ist eine Ökolüge

VCD Bayern kritisiert die geplante Erhöhung des "Bio"-Anteils im Benzin

"Mehr Verbrauch, weniger Leistung, höhere Kosten und schadet gleichzeitig dem Klima!" so fasst Bernd Sluka die Auswirkungen des neuen Kraftstoffs E10 zusammen. Der bayerische Vorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD kritisiert scharf die Darstellungen von Politik und Autolobby: "E10 als 'Instrument zum Klimaschutz' anzupreisen ist eine ausgemachte Ökolüge." Nach Auffassung des VCD soll damit der Klimabeitrag des Verkehrs herunter gerechnet werden, um andere, unbeliebte, aber wirksame Maßnahmen, wie z.B. ehrliche CO2-Grenzwerte für Autos vermeiden zu können.

Die benötigten Mengen an Bioethanol lassen sich nicht im Inland produzieren, werden also zum Großteil aus Entwicklungsländern importiert. Die EU versuche zwar mit einem Zertifiierungssystem zu verhindern, dass dabei Regenwälder gerodet und so klimaschädliche Emissionen freigesetzt werden. Aber der Anbau der Spritpflanzen verdrängt die Nahrungs- und Futtermittel, so dass nun dafür weitere Flächen gerodet werden.

"Die Bilanz ist ausdrücklich negativ!" weiß Sluka. "Der zusätzliche Klimaschaden durch die Rodung weiterer Flächen und die Trockenlegung von Sümpfen beträgt ein Vielfaches dessen, was durch den Anbau von Spritpflanzen je eingespart werden kann." Dies hat eine Untersuchung des Institute for European Environmental Policy (IEEP) Anfang November erneut bestätigt.

Der VCD fordert die EU auf, die Richtlinie zurückzunehmen, solange sie nicht gewährleisten kann, dass damit wirklicher Klimaschutz betrieben wird. Aber auch die Bundesregierung ist in Verantwortung, denn es obliegt ihr, die EU-Richtlinie umzusetzen. Die Gelegenheit dazu bleibt, denn die Verbreitung des neuen Kraftstoffs verzögert sich.

Auch für die Autofahrer ergeben sich aus der Umstellung nur Nachteile: "Die Autos verbrauchen mehr. Der neue Sprit ist zudem teurer. Und einige Motoren können davon beschädigt werden", zählt der VCD-Vorsitzende auf. Wegen der Unverträglichkeiten müsse der bisherige Sprit E5 mit nur 5% Bio-Anteil weiterhin angeboten werden. Offen bleibt, zu welchem Preis er verkauft werden wird. Der VCD Bayern apelliert an die Mineralöfirmen, beide Sorten zumindest zum gleichen Preis anzubieten. Und an die Autofahrer ergeht der Rat: "Tanken Sie weiterhin E5!"

Für Rückfragen steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0176/451 99 555 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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