Nürnberg, 24. August 2010

VCD Bayern: Ausschreibungen im Schienennahverkehr ohne Alternative

Freistaat ist bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen gefordert

"Wir stimmen Minister Zeil in der Auffassung zu, dass die Ausschreibungen im Schienennahverkehr vom Freistaat mit Augenmaß geplant werden," stellt Gerd Weibelzahl fest. Der Bahn- und Nahverkehrsexperte Gerd Weibelzahl ist Vorstandsmitglied des Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Bayern e.V.

Die Ausschreibungen der letzten Jahre haben das Fahrplanangebot und die Servicequalität deutlich verbessert, da mehr Verbindungen am Abend und am Wochenende angeboten werden. Dies führt dazu, dass die Eisenbahnverkehrsunternehmen mehr Personal benötigen, um die Vorgaben der Ausschreibungen zu erfüllen. "Wir würden uns freuen, wenn die Gewerkschaften die Schaffung neuer Arbeitsplätze im umweltfreundlichen Schienenverkehr positiv bewerten würden", so Weibelzahl weiter.

Handlungsbedarf sieht der ökologisch orientierte Verkehrsclub bei den Kapazitätsvorgaben für die Fahrzeuge und beim Infrastrukturausbau. Jörg Schiffler vom Landesvorstand weist darauf hin, dass sich durch den Einsatz neuer Züge im Raum Augsburg deutliche Nachteile beim Sitzkomfort, bei der Sitzplatzanzahl und bei der Fahrradmitnahme ergeben haben. Des Weiteren kann das geplante Angebot nicht umgesetzt werden, da fehlende Signaltechnik die Flügelung von Zügen in Donauwörth nicht zulasse.

"Wir hoffen, dass der Freistaat aus diesen Erfahrungen lernt und entsprechende Standards für Mehrzweckräume und den Raum je Sitzplatz vorgibt. Außerdem sollte Minister Zeil sich dafür einsetzen, die Schieneninfrastruktur ausreichend zu dimensionieren," erläutert Schiffler. Investitionen für den Nahverkehr auf der Schiene sind seit der Regionalisierung auch außerhalb der S-Bahn-Bereiche Aufgabe des Freistaats.

Für Rückfragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl, Vorstandsmitglied im VCD Landesverband Bayern gerne zur Verfügung, Tel. 0160/ 9460 5819. Oder wenden Sie sich an das VCD-Landesbüro.