Pressemitteilung
23/2009

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Nürnberg, 9. November 2009

Lkw-Maut für die Schiene: Gut so!

Der VCD Bayern befürwortet, dass die Lkw-Maut zum Teil dazu verwendet wird, die Alternativen zum Straßenverkehr auszubauen. "Wenn Innenminister Herrmann diese Praxis als 'nicht nachvollziehbar' bezeichnet, zeigt das nur, dass er das CSU-Wahlprogramm nicht umsetzen will," stellt Bernd Sluka, Vorsitzender des bayerischen Verkehrsclubs fest. Die dort festgeschriebene Förderung des Schienenverkehrs stelle offenbar in der Verkehrspolitik des Freistaats eine "Sonntagsrede" dar.

"Jahrzehnte lang wurden Schienenwege vernachlässigt und bevorzugt die Straßen ausgebaut. Dorthin floss ein Vielfaches des Geldes," bestätigt Sluka. Die Folgen sind offensichtlich: Der Lkw-Transport hat übermäßig zugenommen mit allen Konsequenzen wie Feinstaubbelastung, Lärm, hoher Unfallgefahr, verstopften Straßen und einem überhöhten CO2-Beitrag zur Klimakatastrophe. Um dieser negativen Entwicklung zu entgegnen, müsse die Lkw-Maut auch der Schiene zugute kommen. "Es geht sowieso nur um einen kleinen Teil der Maut, aber der ist wichtig, um nicht nur abzukassieren, sondern langfristig mit dem Geld auch eine Perspektive zu schaffen, die verträglicher für Menschen, Umwelt und Klima ist als immer mehr Lkw," ergänzt der VCD-Vorsitzende.

"Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten." Diese griffige Formel von Hans-Jochen Vogel wurde kürzlich erst wieder durch eine Untersuchung zweier kanadischer Professoren für Wirtschaftswissenschaften bestätigt. Weiterer Straßenbau brächte daher nur noch mehr Lkw-Transporte, aber keinen Gewinn für die Wirtschaft. Ohnehin hat Westdeutschland eines der dichtesten Straßennetze der Welt. Sluka: "Weiterer Ausbau der Straßen ist in Zeiten, wo das Geld schon für den Erhalt der bestehenden Straßen fehlt und die Staatskassen zunehmend knapper werden, reine Verschwendung. Innenminister Herrmanns einseitiges Statement für noch mehr Straßen kann ich daher nur als populistische Forderung verstehen, die sachlich nicht zu begründen ist."

Für Rückfragen Für Rückfragen steht Ihnen der VCD-Vorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0176/451 99 555 persönlich zur Verfügung oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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