Pressemitteilung
|
Verkehrsclub Deutschland |
VCD Bayern fordert ökologisches Verkehrskonzept zur Münchner OlympiabewerbungDer Verkehrsclub Deutschland (VCD), Landesverband Bayern, fordert ein umweltgerechtes und klimafreundliches Verkehrskonzept für die Bewerbung der Stadt München für die Olympischen Winterspiele 2018. "Wir fordern ein Verkehrskonzept mit der klaren Handschrift, Ziele hoch zu stecken und ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, den Verkehr auf öffentliche Verkehrsmittel zu verlagern", betont der stellvertretende Landesvorsitzende des VCD, Matthias Striebich. Wenn diese Grundanforderung erfüllt wird, kann man aus Sicht des VCD durchaus noch über einzelne Prioritäten und exakte Zahlen der Zieldefinition verhandeln. "Dazu muss ein Anteil des öffentlichen Verkehrs von deutlich über 50 oder 60 Prozent angestrebt werden", so Striebich. Werte, die vor allem im Großraum München bereits heute tagtäglich erreicht werden, sind als Zieldefinition für ein ökologisches Verkehrskonzept eindeutig zu wenig. Bei internationalen Ereignissen wie olympischen Spielen ist der Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln ohnehin größer. Denn viele Gäste reisen per Flugzeug an und nicht alle nehmen einen Leihwagen. Ausbau öffentlicher Nahverkehrssysteme unverzichtbarKonkrete Forderungen des VCD für ein Mobilitätskonzept der Olympischen Ziele betreffen den massiven Ausbau von Bahnen und Bussen ebenso wie Einschränkungen für den Autoverkehr, insbesondere in den sensiblen Alpenregionen. Der VCD fordert unter anderem die Anbindung aller Veranstaltungsorte an öffentliche Verkehrsmittel mit einer Entfernung zur Haltestelle von maximal 500 Metern sowie Bahnverbindungen zu allen Austragungsorten. Damit verbunden wäre ein Ausbau der Bahnverbindungen zu einem leistungsfähigen Gesamtsystem. Eisenbahnen und Nahverkehrsbahnen müssten für eine Kapazität ausgelegt sein, die den Transport von 80 Prozent des jeweils zu erwarteten Gesamtverkehrsaufkommens ermöglicht, um so auch Spitzenlasten abdecken zu können. Um ggf. auch Sonderzüge fahren zu lassen und eventuelle Verspätungen abfangen zu können, müssten Bahnstrecken, wie z.B. die nach Garmisch-Partenkirchen und Berchtesgaden, für mindestens vier Züge pro Stunde und Richtung ausgelegt werden. Busse und Bahnen im durchgehenden Halbstunden-TaktFür die Veranstaltungsstätten in München fordert der VCD eine Anbindung an das leistungsfähige städtische Bahnnetz. Erreicht werden könne dies durch die Nutzung vorhandener Infrastrukturen und den Bau von Stadtbahnstrecken. Örtliche Nahverkehrssysteme sind in allen Austragungsorten einzurichten. Während der Winterolympiade muss ein durchgehender Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel mindestens im Halbstunden-Takt innerhalb und zwischen allen Austragungsortschaften gewährleistet werden - 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Der Ausbau der Parkplatzkapazität an den Veranstaltungsorten sollte dem VCD-Konzept zufolge maximal von einem Anteil des Autoverkehrs bis zu 20 Prozent ausgehen. Die Planung der Parkplätze muss dabei dem Grundsatz "so verträglich wie möglich" und nicht etwa "so nahe wie möglich am Veranstaltungsort" folgen. Dies bedeutet zuallererst, bereits bestehende Parkplätze zu nutzen. Bei alpinen Veranstaltungsstätten sollten die Parkplätze in Richtung Talausgang liegen. Dadurch ließe sich eine Zunahme des Autoverkehrs innerhalb der Ortschaften vermeiden. Die Verbindung zwischen Sportstätten und Veranstaltungsorten sollte vorrangig mittels Shuttlebussen hergestellt werden. Außerdem fordert der VCD, die Infrastruktur für den klimaschädlichen Flugverkehr nicht weiter auszubauen. Es sollte möglichst wenig zusätzlicher Flugverkehr entstehen. Insbesondere sind Kurzstreckenflüge unbedingt zu vermeiden. Für Rückfragen steht Ihnen der stellvertretende Landesvorsitzende Matthias Striebich gerne zur Verfügung, Kontakt über Tel. 0160/305 89 15. Oder wenden Sie sich an das VCD-Landesbüro. |