Nürnberg, 18. Mai 2009
Ausbaupläne zur Autobahn A 8:
"Lärmschutz und landschaftsgerechte Einbindung ist blanker Hohn"
VCD Bayern fordert ein Umdenken in der bayerischen Verkehrspolitik
Als reine Augenwäscherei bezeichnet der bayerische Landesverband des
Verkehrsclubs Deutschland VCD die Ankündigung von Innenminister Joachim
Herrmann, die Interessen der Anlieger beim geplanten Ausbau der
Salzburger Autobahn "bestmöglich" berücksichtigen zu wollen. Die
Autobahndirektion Südbayern plant derzeit, die Autobahn A 8 zwischen
Rosenheim und Salzburg auf sechs Spuren zu erweitern. Die Formulierung
des Innenministeriums, dabei neben Lärmschutzmaßnahmen gar für eine
"landschaftsgerechte Einbindung der Autobahn" sorgen zu wollen,
empfindet Matthias Striebich, stellvertretender Vorsitzender des VCD
Bayern, als blanken Hohn. Striebich: "Wie kann eine solche Betonpiste
überhaupt landschaftsgerecht eingebunden werden?". Selbst wenn die
Trassenführung irgendwo "optimiert" werde, dann erfolge das sicher nicht
im Sinne einer besseren Landschaftsintegration.
Kritik äußert der VCD Bayern ebenso an den Ankündigungen für einen
angeblich "wirksamen Lärmschutz". Striebich: "Durch den sechsspurigen
Ausbau wird die Autobahn gewiss nicht leiser. Im Gegenteil: Insbesondere
nachts wird die breitere Trasse die Autofahrer zu noch schnellerem
Fahren einladen". Schon jetzt klagen die Anwohner über das nie
abreißende Geräuschband von der Autobahn. Lärmschutzmaßnahmen im Zuge
eines Ausbaus aber würden bestenfalls den zusätzlichen Lärm infolge der
Kapazitätsausweitungen, des höheren Verkehrsaufkommens und schnelleren
Fahrens ausgleichen, ist der VCD Bayern überzeugt. Ein effektiver
Lärmschutz könne hingegen eher durch ein Tempolimit, durch Maßnahmen zur
Verkehrsvermeidung und durch Verkehrsverlagerungen auf die Schiene
erreicht werden, so Striebich.
Der VCD Bayern fordert in der bayerischen Verkehrspolitik ein Umdenken
in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit, was in Bezug auf die
Autobahn A 8 betroffenen Anliegern wirklich zu Gute kommen würde.
Stattdessen aber setze die Staatsregierung weiterhin auf ungebremstes
Verkehrswachstum und versuche, den Bürger für dumm zu verkaufen, indem
man ihm quasi ein Zuckerl hinwerfe, man wolle etwas für den Lärmschutz
und für die Landschaft tun.
Für Rückfragen steht Ihnen der stellvertretende Landesvorsitzende
Matthias Striebich gerne zur Verfügung, Kontakt über
Tel. 0160/305 89 15.
Oder wenden Sie sich an das VCD-Landesbüro.