Pressemitteilung
22/2008

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Nürnberg, 22. August 2008

Radverkehr sinnvoll fördern

VCD warnt vor Irrwegen durch Radwegebau

Der VCD Bayern begrüßt die heute erklärte Absicht des bayrischen Innenministers Herrmann, den Radverkehrsanteil in Bayern zu fördern. Gleichzeitig warnt der Verkehrsclub davor, die bisherigen Fehler wie Radwegebau an Straßen fortzuführen.

"Die bayerische Regierung setzt immer noch einseitig auf den Bau von Radwegen. Dabei ist schon seit zwei Jahrzehnten bekannt, dass Wege neben der Fahrbahn keinen Sicherheitsgewinn für Radfahrer bringen", stellt Bernd Sluka, der Vorsitzende des VCD Landesverbands Bayern fest. Nach Untersuchungen, die beispielsweise die Bundesanstalt für Straßenwesen durchgeführt hat, erhöht sich Unfallgefahr auch auf ausgesucht guten Radwegen an Kreuzungen auf ein Vielfaches während sie auf den Strecken dazwischen nicht zurückgeht. Radfahrer werden auf Radwegen, aber auch auf Gehwegen, neben der Fahrbahn regelrecht "in die Falle gelockt". Sie fühlen sich sicher, werden aber in Wirklichkeit dort häufiger in Konflikte und manchmal auch in Unfälle verwickelt.

"Investitionen in Radwege neben Straßen sind Verschwendung von Steuermitteln", bemerkt Sluka. "Radfahrer gehören auf die Fahrbahn. Dort sind sie sicher, weil sie von den anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden." Der VCD fordert daher, dass Radwege vor allem als selbständige Wege abseits von bestehenden Straßen angelegt und nur solche Wege gefördert werden.

Der VCD begrüßt die Absicht der Staatsregierung, die Wege einheitlich und in sichtbarer Größe zu beschildern. Aber es fehlt in Bayern schon lange ein Programm zur Förderung von Radverkehrswegweisung auf bestehenden Strecken. Nur im Zusammenhang mit Radwegebau sind Zuschüsse zu erhalten. Dabei gibt es viele kleinere Straßen, die nur beschildert werden müssen, um mit wesentlich weniger Aufwand attraktive Radverkehrsverbindungen herzustellen.

Aufwändiger Verkehrswegebau und Beschilderung sind jedoch nur ein Baustein einer Radverkehrsförderung. "Wir brauchen auch eine bessere Verknüpfung mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Form von 'Bike and Ride'-Plätzen. Das fördert beide, Rad und ÖPNV", bringt es der VCD-Vorsitzende auf den Punkt. Besonders die Nutzung des Rads auf dem Weg zur Arbeit werde damit gefördert. Aber auch die Mitnahme von Fahrrädern im öffentlichen Verkehr müsse gesichert werden. Der VCD mahnt in diesem Zusammenhang die Staatsregierung, endlich den Beschluss des Landtags umzusetzen, der letztes Jahr die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern in allen bayerischen Nahverkehrszügen gefordert hat.

Für Rückfragen steht Ihnen der Landesvorsitzende Bernd Sluka unter Tel. 0151/11 68 20 76 persönlich zur Verfügung. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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