Pressemitteilung
10/2008

VCD Logo - Neue Wege

Verkehrsclub Deutschland
Landesverband Bayern e.V.
Hessestraße 4
90443 Nürnberg
Telefon (0911) 47 17 43
Telefax (0911) 47 64 73


Nürnberg, 15. April 2008

Zum Tag gegen Lärm am 16. April:

VCD warnt: "Verkehrslärm gefährdet Ihre Gesundheit"

Wirksamer Lärmschutz im Verkehr gefordert

Lärm gefährdet die Gesundheit in erheblichem Maße. Darauf weist der Landesverband Bayern des Verkehrsclubs Deutschland e.V. (VCD) zum morgigen Tag gegen Lärm hin. Wesentlichen Anteil an der Lärmbelastung vor Ort hat der Verkehr: Wer an einer vielbefahrenen Straße, einer lauten Eisenbahntrasse oder im Einzugsbereich eines Flughafens lebt, hat ein höheres Herzinfarktrisiko als Menschen in ruhiger Umgebung. Diesen Zusammenhang haben medizinische Studien immer wieder nachgewiesen. Zuletzt belegte eine internationale Studie unter Beteiligung des Umweltbundesamtes vom Januar 2008, dass der Blutdruck mit zunehmender Flug- und Straßenverkehrslärmbelastung steigt.

"Nicht nur die negativen Auswirkungen auf Klima und Umwelt sollten uns dazu veranlassen, unsere Mobilität neu zu organisieren. Auch gegen die Gesundheitsgefahren des Verkehrslärms müssen wir aktiv vorgehen", mahnt Dr. Christian Loos vom VCD-Bayern. Noch immer werde die negative Wirkung von Verkehrslärm stark unterschätzt. Dabei seien allein in Deutschlandrund 15 Millionen Menschen massiv und dauerhaft davon betroffen, mitentsprechenden Folgen für ihre Gesundheit. Sie müssten mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko rechnen. Daneben träten häufig Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und eine Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlbefindens auf.

Nach EU-Vorgaben müssen spätestens bis Juli dieses Jahres zunächst für Ballungsräume mit mehr als 250.000 Einwohnern Lärmaktionspläne erstellt werden. Sie sollen konkrete Maßnahmen beinhalten, wie die Lärmbelastung der Bevölkerung an den neuralgischen Punkten verringert werden kann. "Verkehrsverlagerung auf leisere und umweltschonendere Verkehrsmittel sowie aktive Lärmschutzmaßnahmen sind die Schlüssel zu einem verträglicheren Verkehr", erklärt Bernd Sluka, Vorsitzender des VCD in Bayern. Um spürbare Verbesserungen der Lärmsituation zu erreichen, müssten die politisch Verantwortlichen in Bayern jetzt schnell handeln.

Der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub fordert die weitgehende Einrichtung von Tempo-30-Zonen in Städten und Ortschaften sowie ein generelles Nachtfahrverbot für Lkw. Auf Autobahnen in Siedlungsnähe kann eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf maximal 100 km/h für Pkw bzw. 60. km/h für Lkw den Lärmpegel spürbar senken und so die Anwohner entlasten. Zudem müsse der Einsatz von lärmarmen Reifen und Straßenbelägen gefördert werden. Im Bereich Schienenlärm könne der Bund über lärmabhängige Trassenpreise die Eisenbahnunternehmen dazu bringen, in deutlich leisere Fahrzeuge zu investieren. Außerdem sei auf vielen Strecken eine Lärmsanierung der Gleisanlagen sowie der Aufbau von Lärmschutzwänden notwendig.

Für Rückfragen steht Ihnen der Landesvorsitzende Bernd Sluka gerne persönlich zur Verfügung: Tel. 0151 / 11 68 20 76. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

zur Homepage

zurück zur Presseseite

zum Pressearchiv