Pressemitteilung
30/2007

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Nürnberg, 5. Dezember 2007

VCD Bayern fordert vernünftigen Ausbau des Bahnnetzes anstelle von unnützen Prestigeprojekten

Die Finanzierung des Mammutprojektes ICE-Trasse Nürnberg-Erfurt ist unsicher. Umdenken ist noch möglich!

Es fehlen noch mehrere Milliarden Euro zur Finanzierung der geplanten ICE-Trasse Nürnberg - Erfurt, dies geht aus Informationen hervor, welche die Süddeutsche Zeitung bekannt gab (SZ 3.12.07). Eine Fertigstellung des Bauprojektes scheint demnach nicht vor dem Jahr 2041 wahrscheinlich, wenn weiterhin im bisherigen Tempo gebaut wird. Die Dementis aus der Politik wirken angesichts der Fakten wenig glaubhaft. Bereits seit Jahren weist der Landesverband Bayern des Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf die verkehrspolitische Unsinnigkeit dieses Mammutprojektes hin. Die Neubaustrecke zwischen Nürnberg und Erfurt ist nach Ansicht des VCD-Bahn-Experten Matthias Striebich ohnehin "kein Weg, Verkehrsprobleme zu lösen".

Striebich führt weiter aus: "Nach unserer Überzeugung darf nicht nur die möglichst schnelle Verbindung zwischen wenigen großen Städten im Mittelpunkt des Interesses stehen, wie sie durch geplante Neubaustrecke von Nürnberg nach Erfurt vorgesehen ist. Bedeutende Regionen wie die Industrieregion Gera/Zwickau/Chemnitz, aber auch wichtige Städte wie Regensburg, Hof, Jena, Saalfeld dürfen nicht einfach links liegen gelassen werden."

Da die Finanzierung des Projektes Schnelltrasse Nürnberg-Erfurt offensichtlich größere Probleme aufwirft als von offiziellen Stellen erwartet wurde, ist die Position des VCD aktueller denn je. Die Mittel, die in solche Großprojekte gesteckt werden, könnten anderweitig sinnvoller in den öffentlichen Personennah- und -fernverkehr investiert werden

Der VCD Landesverband Bayern setzt sich für einen Ausbau der Bahn zu einem leistungsfähigen Netzwerk ein. Ziel ist ein nutzbares und attraktives Netz, welches alle Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt. Die Fokussierung auf einige große Prestigeprojekte wie den Transrapid, den 2. S-Bahn-Tunnel in München oder die angesprochene ICE-Trasse von Nürnberg nach Erfurt verhindern den Aufbau eines solchen nachhaltigen und bürgergerechten Netzes.

Angesichts der knappen Finanzmittel ist beim Ausbau des Schienennetzes in Bayern sowohl Augenmaß als auch eine gewisse Verteilungsgerechtigkeit gefragt. Die Finanzierung eines nachhaltigen Programms für attraktive Bahnen in ganz Bayern ist nur möglich, wenn endlich auf die unnötigen Prestigeprojekte verzichtet wird. Matthias Striebich: "Es ist an der Zeit einige der heiligen Kühe zu schlachten".

Gerne steht Matthias Striebich unter Tel. 0172 / 841 83 23 für Interviews oder Anfragen zur Verfügung. Alternativ wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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