Pressemitteilung
26/2007

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Verkehrsclub Deutschland
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Nürnberg, 29. Oktober 2007

Merkel blockiert Klimaschutz und Sicherheit im Verkehr

VCD Bayern fordert Beckstein auf, in der Tempolimit-Diskussion Verantwortung für Menschen und Umwelt zu beweisen

Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Landesverband Bayern, kritisiert die Absagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Union an ein bundesweites Tempolimit auf Autobahnen scharf. Ausdrückliches Lob gab es dagegen für den bayerischen Bundestagsabgeordneten Josef Göppel (CSU), der sich für ein Tempolimit ausgesprochen hat. "Es ist positiv, dass Vernunft vor Parteigrenzen nicht Halt macht. Wir fordern Ministerpräsident Beckstein auf, sich dem anzuschließen", so der bayerische VCD-Landesvorsitzende Bernd Sluka.

"Alle anderen Länder auf der Welt haben ein Tempolimit, denn es gibt viele gute Gründe dafür: mehr Klimaschutz, mehr Sicherheit, besserer Verkehrsfluss. Wenn sich die selbst ernannte Klimakanzlerin dieser sinnvollen und obendrein kostengünstigen Maßnahme kategorisch verweigert, zeigt das einmal mehr, wie halbherzig sie ihre Klimaschutz-Strategie verfolgt", kritisiert Sluka. Dabei würde ein Tempolimit von 120 km/h in Deutschland sofort rund drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das sei deutlich mehr als das Gebäudesanierungsprogramm der Bundesregierung seit Januar 2006 bisher gebracht habe. Da der Spritverbrauch bei Geschwindigkeiten über 100 km/h überproportional ansteigt, bringt gerade ein Tempolimit erhebliche Treibstoff- und damit auch Treibhausgaseinsparungen.

"Der Gipfel der argumentativen Schwachbrüstigkeit ist es, wenn die Kanzlerin ein Tempolimit mit mehr Staus gleichsetze und damit die Fakten verdreht", betont Matthias Striebich, stellvertretender Landesvorsitzender des VCD. Dies zeuge entweder von Unkenntnis oder gnadenlosem Populismus der Kanzlerin. Denn die Verkehrswissenschaft hat große Geschwindigkeitsunterschiede, wie sie auf Autobahnen ohne Tempolimit herrschen, als einen Hauptfaktor für die Entstehung von Verkehrsstaus identifiziert. Striebich: "Ein gleichmäßigerer Verkehrsfluss bei moderaten Geschwindigkeiten würde somit helfen, Staus zu vermeiden und damit das Klima zusätzlich zu entlasten. Es ist also genau andersherum als die Kanzlerin behauptet."

Auch das Sicherheitsargument spricht eindeutig für ein Tempolimit. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Unfallursache Nummer eins immer noch die nicht angepasste Geschwindigkeit. Auf Autobahnen kommen in Deutschland etwa zwölf Prozent der im Verkehr Getöteten um, das bedeutet allein für das Jahr 2006 rund 600 Tote. Striebich: "Es sollte jede vernünftige Maßnahme ergriffen werden, um Menschenleben zu retten. Alles spricht also für eine Geschwindigkeitsbegrenzung - auch auf deutschen Autobahnen. Wir fordern Ministerpräsident Beckstein daher auf, die Front der Tempolimitverhinderer in der Union zu durchbrechen."

Ein VCD-Hintergrundpapier zu den Wirkungen des Tempolimits finden Sie im Internet unter www.vcd.org/klimaschutz.html.

Bei Rückfragen steht Matthias Striebich, der stellvertretende Landesvorsitzende des VCD Bayern gerne persönlich zur Verfügung: Tel. 0172 / 841 83 23. Oder wenden Sie sich bitte an das VCD-Landesbüro.

 

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