Nürnberg, 27. Juli 2005

Der hohe Preis der Schnäppchen

VCD warnt: Fliegen ist nicht zum Billigpreis zu haben

Der VCD betrachtet die geplante Billigticketaktion des Discounters Aldi als wirtschaftlich unsinnig und gefährlich für unser Klima. Ab Mittwoch wird Aldi Flugtickets der Deutsche BA (DBA) zum Schnäppchenpreis vertreiben.

Aldi spiegelt den Leuten vor, sie könnten quasi zum Nulltarif fliegen. "Aber die Auswirkungen sowohl auf den Klimawandel als auch auf die Wirtschaft werden alle zu spüren bekommen, wenn immer mehr Menschen immer öfter das Flugzeug benutzen zu Zielen, die sie ohne Billigtickets gar nicht angepeilt hätten", betont Doris Kraeker, Flugverkehrsbeauftragte des Verkehrsclubs Deutschland, Landesverband Bayern. So werde nur eine künstliche Nachfrage erzeugt.

Dazu zählt die ungerechtfertigte Subventionierung des Flugverkehrs, der weder Mehrwertsteuer noch Kerosinsteuer zahlt, und der Flughäfen, die wie Nürnberg oder München nicht kostentragend arbeiten. "Dabei ist das Flugzeug das mit Abstand umweltschädlichste Verkehrsmittel", so Kraeker weiter. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen klimaschädliche Abgase. Die Auswirkungen dieser Stoffe sind in luftiger Höhe dreimal größer als am Boden und vergrößern so den Treibhauseffekt entsprechend. Dazu kommt noch der Fluglärm , der schwerwiegende gesundheitliche Schäden zur Folge hat. Die Kosten dafür müssen über Steuer- und Gesundheitssystem von allen getragen werden, während sich einige wenige private Gesellschaften eine goldene Nase verdienen. Das ist eine unfreiwillige Umverteilung von vielen zu wenigen.

Statt klar zu machen, dass Mobilität einen Preis hat, gibt das Schnäppchenangebot vor, dass Ortswechsel zum Billigtarif zu haben sind. Der VCD fordert, statt dessen die Schiene vernünftig für innerdeutsche wie innereuropäische Verbindungen so auszubauen, dass man nicht zu fliegen braucht, wenn man in Deutschland oder ins benachbarte Ausland verreisen möchte. Der Flugverkehr muss als das erkannt werden, was er ist: umweltschädlicher Verkehr, der die Gesellschaft teuer zu stehen kommt.

Rückfragen bitte an Bernd Sluka, Tel. 0151 / 11 68 20 76 oder das VCD-Landesbüro