Pressemitteilung
07/2005

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Nürnberg, 20. Januar 2005

VCD Bayern: Flughafenausbau ist ökonomisch und ökologisch unsinnig

Der bayerische Verkehrsminister Otto Wiesheu fordert zu "einer sachlichen Diskussion" um den Ausbau des Flughafens Hof zurückzukehren. Er selbst lässt aber alle sachlichen Argumente aus: Der Regionalflughafen ist gerade mal 1,5 Stunden vom Flughafen Nürnberg entfernt und hat ohnehin nur Zubringerfunktionen. Direktverbindung vom Flughafen gibt es nicht, so dass man eigentlich gleich zum nächsten Flughafen fahren kann. Der Gewinn von Arbeitsplätzen ist äußerst fragwürdig. "Warum dafür eine hohe Subventionierung durch öffentliche Gelder vorgenommen wird, während gleichzeitig bei der ökologischen sinnvolleren Bahn reduziert wird, entzieht sich jeder sachlichen Diskussion", so Matthias Striebich, Bahnexperte des VCD.

Die Unwirtschaftlichkeit zeigt sich deutlich am Rückzug privater Investoren und dem Desinteresse der Touristikunternehmen, die dem Regionalflughafen zwischen Nürnberg und Halle-Leipzig eine deutliche Absage erteilt haben. Verschärfend kommt hinzu, dass die Stadt Hof eine Bürgschaft von 11 Millionen Euro übernehmen soll, die die hochgradig verschuldete Stadt nicht übernehmen kann - weil sie von der Oberfränkischen Regierung nicht genehmigt wird. Die Strukturprobleme Hofs sind mit einem Flughafen, der nur wenige Arbeitsplätze schafft, nicht zu beheben. "Im Gegenteil wird ein ausgebauter Flughafen weitere Arbeitsplätze kosten. Denn dann kommt billiges Massengeschirr aus China statt kunstvoll hergestellte einheimische Ware nach Oberfranken", so Doris Kraeker, Flugverkehrexpertin des VCD. Die zugesagte Subventionierung von 31,8 Millionen Euro sind in Zeiten eines vollmundig verkündeten Sparzwangs der öffentlichen Hand ein Schlag ins Gesicht für ökologisch sinnvolle Verkehrsprojekte. Denn gerade Kurzflüge sind aus ökologischer und ökonomischer Sicht hochgradig unsinnig, da sie einen hohen Energieverbrauch haben und subventioniert werden müssen.

Die Alternative ist, die Stadt Hof wieder mit attraktiven Bahnverbindungen im Stundentakt und einem integrierten Taktfahrplan in Richtung Nürnberg, Regensburg und Leipzig/Dresden anzubinden. "Davon hätten die Bürger und die Wirtschaft Hofs wesentlich mehr als von irgendwelchen phantasievollen, aber letztlich völlig unsinnigen Flughafenplänen", so Striebich weiter.

Rückfragen bitte an Matthias Striebich, Telefon (0172) 84 18 323 oder das VCD-Landesbüro

 

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