Pressemitteilung
23/2004

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Verkehrsclub Deutschland
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Nürnberg, 14. Dezember 2004

Raum Hof verkommt zur Bahndiaspora

Weniger Intercitys nach Dresden und Nürnberg und verpasste Anschlüsse

Der VCD Bayern beklagt eine weitere Verschlechterung des schon seit Jahren unzumutbaren Fernverkehrsangebotes für Ostoberfranken ab dem Fahrplanwechsel am Sonntag. Der stellvertretende Landesvorsitzende Matthias Striebich weist darauf hin, dass dann nur noch drei Zugpaare den Intercityverkehr zwischen Nürnberg und Hof bedienen werden. Damit wird gerade noch einmal ein Vierstundentakt angeboten. Die Kunden aus Hof mussten ja schon in den letzten Jahren viele Zumutungen erleben wie z.B. das Wegsperren der Diesel-ICE, das Ersatzfernverkehrsangebot mit Regionalverkehrswackelzügen, die Einstellung des Ersatzverkehrs und schließlich einen normalen Intercityverkehr mit zufälligen Fahrzeiten.

Das jetzige Scheinangebot dient wohl nur noch dazu, die letzten Fahrgäste zu vergraulen und dann im nächsten Jahr die Linie Nürnberg-Dresden definitiv aufzugeben, urteilt Gerd Weibelzahl vom Landesvorstand. Ein Indiz hierfür ist auch, dass ein Antianschluss zum Regionalexpress nach Würzburg eingeführt wird. Der RE nach Würzburg fährt dann eine Minute früher ab als der Intercity aus Dresden ankommt. Damit ist auch für Kunden aus Städten wie Kulmbach, Bayreuth oder Münchberg eine Fahrt nach Sachsen nur noch entweder mit einem Aufenthalt von einer Stunde in Hof möglich oder über eine Umwegfahrt über Lichtenfels und Leipzig. Weibelzahl stellt fest, dass künftig fast ganz Oberfranken von einer annehmbaren Zugverbindung zum Nachbarland Sachsen abgeschnitten wird. Ähnlich schlechte Verbindungen gab es zuletzt vor der Grenzöffnung im Jahr 1989.

Der VCD Landesverband wünscht sich, dass die Politiker vor Ort sich diesen Fahrplan nicht gefallen lassen und sich dafür einsetzen, dass zumindest wieder alle zwei Stunden ein schneller Zug von Nürnberg nach Dresden mit annehmbaren Anschlüssen in Hof verkehrt. Wenn die große Bahn die Kunden mit einer derartigen Missachtung straft, so findet sich vielleicht ein privater Anbieter. Vorteilhaft wäre es, wenn die beiden Länder die Strecke ausschreiben würden. Das Land Bayern hat hier im letzten Jahr gute Erfahrung bei der Ausschreibung der ehemaligen Interregiostrecke München-Oberstdorf gesammelt. Diese Verbindung wird seit einem Jahr mit guten Erfolg vom privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen Allgäuexpress (Alex) bedient.

Rückfragen bitte an Gerd Weibelzahl, Telefon (0160) 94 60 58 19 oder das VCD-Landesbüro

 

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