Pressemitteilung
10/2004

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Verkehrsclub Deutschland
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München 8. Mai 2004

Vorstandsitzung des VCD Bayern in München:

VCD Bayern fordert Citymaut für München innerhalb des Mittleren Rings

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) tagt am 8.5.2004 in München. Er fordert anlässlich dieser Vorstandssitzung eine Citymaut nach dem Vorbild Londons einzurichten.

Innerhalb des Mittleren Rings, der die kompakte Innenstadt Münchens umschließt, kommen Verkehrsteilnehmer schneller und einfacher mit Bahn, Bus, Fahrrad, Skates oder als Fußgänger an ihr Ziel. "Die neuen EU-Grenzwerte zur Luftreinhaltung können anders nicht eingehalten werden", so Dr. Christian Loos vom Landesvorstand. "Ausserdem können wir uns die ernorme Lärm- und Schadstoffbelasdtung, sowie die hohe Zahl an Toten und Verletzten aus humanitären und volkswirtschaftlichen Gründen nicht mehr leisten", so der Arzt weiter.

Der VCD Bayern schlägt ferner vor, die erzielten Einnahmen zur Hälfte für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in München zu verwenden. 25 Prozent werden für den Autoverkehr und 25 Prozent für Fußgänger und Radfahrerde verwendet. Allerdings betont Loos, daß bisherige Eigenleistungen der Stadt für Maßnahmen, die einseitig das Autofahren förderten, wie z.B. Bau der Ring-Tunnels im Sinne der Kostenwahrheit nachträglich angerechnet werden müssen. Infolge der Lenkungswirkung werden die Einnahmen zwar nicht üppig ausfallen, angesichts leerer kommunaler Kassen und Streichung von Bundeszuschüssen sind die Mittel jedoch zur Aufrechterhaltung eines leistungsfähigen Verkehrsssystems in München essentiell.

"Die fehlenden rechtlichen Grundlagen für eine solche Flächenmaut und die technischen Vorraussetzungen sind zügig zu schaffen", so Bernd Sluka, Landesvorsitzender und Rechtsexperte im Vorstand. "Ob eine Kameralösung wie in London, eine digitale Vignette wie in Östereich oder eine andere technische Abrechnung installiert wird ist unerheblich", so Sluka weiter, "nur sollte sie funktionieren", schmunzelt der Diplom-Mathematiker mit Blick auf Stolpes Mautblamage. Ein funktionierendes Citymautsystem würde nicht nur Arbeitsplätze, vorwiegend in der Region schaffen, sondern sich auch gut exporieren lassen, ist der VCD sich sicher. Letzlich profitieren von der Citymaut alle, auch die Autofahrer, die nach den guten Erfahrungen des Systems in London doppelt so schnell vorankommen und auch eher Parkplätze finden.

Nach ersten Überlegungen des VCD Bayern sollen zunächst die Parameter von London übernommen werden, da Müchen als Monozentrum mit überregionalen Einzugsbereich ähnliche Strukturen aufweist. Bemautet wird nur Montag bis Freitag von 7 bis 18.30 Uhr. Busse, Taxen, CarSharing-Autos, Behinderten- und Sozialdienstfahrzeuge, sowie Fahrzeuge mit einem geringem Schadstoffausstoß wie Brennstoffzellen- oder Erdgasautos sind frei, Anwohner zahlen einen stark ermäßigten Betrag. Der VCD als Umwelt- und Verbaucherverband fordert die Politik auf, endlich in diesem Sinne zu handeln und bringt sich gerne weiter konstruktiv ein.

Rückfragen bitte an das VCD-Landesbüro oder Dr. Loos, Tel. (0172) 9132164

 

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