Nürnberg, 17. Februar 2004
VCD kritisiert SPD-Vorschläge zur Flughafenanbindung:
Überflüssig und realitätsfern
Mit Unverständnis und Ablehnung hat der
Landesverband Bayern des Verkehrsclub Deutschland
(VCD) auf die SPD-Vorschläge zu einer möglichen ICE-Anbindung des
Münchner Flughafens reagiert. "Diese
sind realitätsfern, da sie völlig an den
Bedürfnissen der großen Mehrheit der Bahnkunden
vorbeigehen, die möglichst rasch und reibungslos
nach München und nicht zum Flughafen gelangen
wollen," so Doris Kraeker, stellvertretende Vorsitzende des VCD
in Bayern. Damit kritisiert der VCD Vorschläge der
Landtags-SPD, die sich letzte Woche für eine
Fernbahnanbindung des Flughafens ausgesprochen hat.
Die SPD will sowohl eine Anbindung des Flughafens
an den Nord-Süd-Verkehr Richtung Nürnberg als auch
eine Berücksichtigung bei der Planung der
europäischen Verbindung Paris-Budapest.
"Es existieren bereits zwei S-Bahn-Verbindungen von
München bis zum Flughafen, die sicher noch
optimiert werden können," so Matthias Striebich,
der Bahn-Experte im VCD, "und das bayerische
Wirtschaftsministerium plant zusätzlich weitere
Strecken zum Flughafen." Geplant sind eine weitere
Anbindung von Osten und Freising her - die
Neufahrner Kurve - sowie eine Verbindung von Erding
mit Anschluß nach Mühldorf und zur Messe - der
Erdinger Ringschluß. Eine zusätzliche
Fernverbindung sei überflüssig, so Striebich, da
sie die Interessen der wenigen Flugpassagiere
gegenüber der Mehrheit der Bahnbenutzer einseitig
bevorzugen würde. Vorrangig sei es, auf der Strecke
München-Regensburg-Hof in Richtung
Leipzig/Berlin wieder eine Fernverbindung - ähnlich
des früheren Interregio - einzurichten.
Rückfragen bitte an Doris Kraeker, Tel. (08122) 20479
oder das VCD-Landesbüro,
Ralf Altenberger, (0911) 47 17 43