Pressemitteilung
02/2004

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Verkehrsclub Deutschland
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Nürnberg, 16. Februar 2004

Westumgehung Würzburg ökologischer Tiefschlag

"Die Umsetzung der geplanten Westumgehung von Würzburg zwischen der A7 bei Werneck und der A3 bei Kist ist ein ökologischer Tiefschlag für das stille Werntal und das bekannte Weindreieick bei Veitshöchheim", urteilt der Landesvorstand Bayern des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Im Rahmen seiner Vorstandssitzung in Nürnberg beschäftigte sich der VCD Bayern mit der seit vielen Jahren von interessierter Seite forcierten Straßenbauplanung, die verschämt als "B26n" den Bürgern verkauft werden soll. Einstimmig beschloss der Vorstand, die Bürgerinitiative zu unterstützen.

Landesvorstandsmitglied Gerd Weibelzahl erläutert, dass diese Verbindung schon seit 20 Jahren geplant ist. Die Lage des Autobahndreieicks bei Kist und der Ausbau des Würzburger Sternes in den 90er-Jahren hat dazu geführt, dass dem Verkehr aus Richtung Frankfurt und Stuttgart in Richtung Norddeutschland und Nordbayern bzw. neue Bundesländer die Abkürzung durch Würzburg angeboten wird und damit eine Umfahrung des Autobahnkreuzes Biebelried. Die als "B26 neu" getarnte Bundesstraße ist ein Wolf im Schafspelz. Ziel der Autobahnplaner ist es, den weiträumigen Verkehr aus Thüringen, Norddeutschland und Nordbayern durch das Werntal umzuleiten, so dass ein böses Erwachen durch eine starke Verkehrsbelastung droht. Anfang der 90er war die Trasse noch als A81 geplant (Weiterführung von Kist über Werneck nach Thüringen). Wegen der Proteste vor Ort wurde dann die Autobahn Schweinfurt-Erfurt als "A71" bezeichnet.

Der VCD weist darauf hin, dass das Werntal ein ökologisch hoch sensibles Gebiet ist. Daher wurde für diese Trasse auch beim Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes ein besonderer naturschutzrechtlicher Prüfungsbedarf gesehen. Durch die Trasse werden die bedeutenden Weinanbaugebiete in Stetten und Thüngersheim stark beeinträchtigt. Äußerst problematisch ist der Eingriff in das Trinkwasserreservoir der Stadt Würzburg bei Margetshöchheim.

Weibelzahl sieht aber auch die Orte im Werntal durch den vorhandenen Verkehr stark beeinträchtigt. Der VCD sieht daher die Notwendigkeit ortsnaher Umgehungen der vom Autoverkehr stark belasteten Orte, vor allem von Arnstein. Auf Grund der geografischen Lage sind diese Umgehungen aber äußerst sensibel in die Landschaft einzubetten. Ortsnahe Umgehungen würden dazu führen, dass der Transitverkehr weiterhin außen vor bleibt, die Orte wirklich entlastet werden und die Anwohner wieder aufatmen können.

Eine Verkehrsentlastung ist nach Ansicht des VCD auch durch einen Ausbau des Schienenverkehrs zu erreichen. Die Bahnstrecke Gemünden-Thüngen-Arnstein-Schweinfurt ist die einzige elektrifizierte Strecke in Franken, die nicht von einem regelmäßigen Zugverkehr bedient wird. Da zum Fahrplanwechsel 2004 der Schienenverkehr zwischen Schweinfurt und Gemünden durch die private Erfurter Industriebahn übernommen wird, schlägt der stellvertretende Landesvorsitzende des VCD, Matthias Striebich, vor, eine Karussellbahn Schweinfurt-Bad Kissingen-Hammelburg-Gemünden-Thüngen-Arnstein-Schweinfurt einzuführen. Damit ergäben sich erstmals seit vielen Jahren direkte Zugverbindungen zwischen dem Tal der fränkischen Saale und dem Werntal. In Gemünden könnten optimale Anschlüsse in Rhein-Main-Gebiet und nach Norddeutschland erreicht werden.

Rückfragen bitte an das VCD-Landesbüro, Ralf Altenberger, (0911) 47 17 43

 

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