München, 1. Juli 2003

Verkehrswachstum im Flugverkehr ist Makel, nicht Chance

VCD kritisiert Politikeraussagen anlässlich der Terminal-2-Eröffnung

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Bayern zeigt sich entsetzt über die Aussagen der Landes- und Bundespolitiker anlässlich der Eröffnung des 2. Terminals am Münchner Flughafen. Aus Begeisterung über die Fertigstellung des Gebäudes seien sie mit Äußerungen, dass München nun bereit sei für einen Weltflughafen, über die Grenze des Erträglichen hinausgeschossen.

Besonders grotesk ist die Aussage von Verkehrsminister Stolpe: "Da freut sich ganz Deutschland." Für den VCD zeigt sich hiermit, dass Stolpe nicht das geringste Interesse an den Menschen, die unter Lärm und Abgasen des Flugverkehrs leiden, zeigt. Er sieht stattdessen das Verkehrswachstum im Flugverkehr nur positiv als "Chance". Laut einer Online-Umfrage des Umweltbundesamtes fühlen sich jedoch über 50 % der Deutschen gelegentlich bis stark vom Flugverkehr belästigt. Der Verkehrsminister soll sich einmal vor Ort bei den 16 Bürgerinitiativen erkundigen, ob die Zunahme an Staus auf den Straßen oder Nachtflügen als Chance gesehen werde, so Doris Kraeker, stellvertretende Vorsitzende des VCD in Bayern.

Auch der bayerische Ministerpräsident Stoiber mache sich einseitig zum Förderer eines ungebremsten Verkehrswachstums am Münchener Flughafen, so der Landesvorstand des VCD. Doris Kraeker: "Die Region hat ihre niedrige Arbeitslosenquote nicht dem Flughafen zu verdanken, sondern war schon immer ein guter Wirtschaftsstandort." Stattdessen locke der Flughafen viele Menschen in das Erdinger Moos. Die Umlandgemeinden sind dadurch bereits jetzt völlig überfordert. Der VCD wendet sich auch gegen die Pläne von Stoiber, den Hauptbahnhof zu einer Art "Eincheckzentrale des Flughafens" zu machen. Die Bahn habe den Wünschen hunderttausender täglicher Kunden zu dienen und nicht einer Handvoll Fluggästen, so Bernd Sluka, Vorsitzender des VCD in Bayern.

Rückfragen bitte an Doris Kraeker, Tel. 08122/20479